Am vorletzen Wochenende fand die Vollmond-Kräuternachtwanderung zum Mai-Vollmond statt. Bei angenehm warmen Temperaturen und einem klaren Himmel, war es bestes Wetter für diese Veranstaltung. Der Vollmond strahlte mit leuchtender Kraft in die nächtliche Waldatmosphäre. Ich habe mich sehr gefreut, diese spannende Erfahrung mit den Teilnehmern erleben zu können. Sehr gefreut habe ich mich über das Feedback der Teilnehmer: sie haben sich auch bei Nacht in der Dunkelheit im Wald wohl, sicher und geborgen gefühlt. Von Angst keine Spur. Viele Menschen haben hier nämlich eine andere Vorstellung: der Wald bei Nacht gilt als gefährlich und angsteinflößend. Doch warum ist dieses negativ besetzt Bild vom nächtlichen Wald so in unserer modernen Gesellschaft verankert?

Nachts im Wald unterwegs zu sein ist in jedem Fall eine ganz besondere Erfahrung. In dieser Zeit erwacht der Wald zum Leben. Unzählige Tiere, ob groß oder klein, sind nun im Dunkel unterwegs und überall knackt und raschelt es. Da unser Augenlicht an Bedeutung verliert, erwachen unsere anderen Sinne mehr und mehr und wir nehmen die Geräusche und Gerüche im Wald noch intensiver war. Wenn in einer klaren Nacht der Vollmond scheint, so wechseln sich im Wald dunkle und helle Bereiche ab. Unter dem dichten Laub der Buchen oder in Nadelwäldern ist es selbst im Mondlicht fast stockfinster. An lichteren Orten erhellt der Mond den Wald dann wieder mit einer erstaunlichen Intensität.

Einst war es der Wald, in dem unsere frühen Vorfahren gelebt haben, wo sie sicher und geborgen lebten, Zuflucht fanden und eingebettet waren in das Netzt der Natur. Im Wald ist man geschützt vor Wind und Regen. Das üppige Grün dämpft die Geräusche und das Blätterdach blendet Mondschein und Sternenlicht aus. Doch in unserer modernen Gesellschaft, in der wir es gewohnt sind ständig und überall mit Lichtreizen überflutet zu werden, kommt unser Geist kaum noch richtig zur Ruhe. Wenn wir dann doch einmal in eine so ungewohnte Umgebung wie einen nächtlichen Wald kommen, dann fehlt unserem Gehirn der permanente Reiz. Der Geist hat dann endlich die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich in meditativer Weise auf sich selbst zu besinnen. Vielleicht ist es ja das, wovor viele Menschen Angst haben.

Und was ist mit den wilden Tieren?

Mittlerweile gibt es auch in unseren Wäldern wieder Wölfe. Ich persönlich freu mich darüber sehr. Auch in dem Waldgebiet, in dem die Vollmond-Kräuternachtwanderung stattfand, ist es nicht auszuschließen, dass der ein oder andere Wolf sich dort herumtreibt. Ein Grund zur Panik? Nein. Wenngleich das Wissen um die Wölfe im Wald so einer Nachwanderung einen noch spannenderen Anklang verleiht, ist es fast schon auszuschließen, einem Wolf auch nur annähernd in die Nähe zu gelangen. Wöfe und auch alle anderen Tiere des Waldes sind sehr scheu. Sobald diese mitbekommen, dass sich ein Mensch im Wald herumtreibt, suchen sie das Weite. Dies gilt für Wildschweine, Rehe, Hirsche, etc. gleichermaßen. Wer sich im Wald bewegt, macht automatisch so viel Lärm, dass die Tiere uns schon von Weitem hören können und verschwinden. Auch unser Geruch verrät uns. Selbst wenn wir ganz leise sind, und uns nicht bewegen, werden die Tiere uns wittern, lange bevor sie in unserer Nähe sind. Doch was ist dann mit den ganzen Geräuschen, dem Knacken, dem Rascheln im Dunkel des Waldes? Was sich hier anhört wie ein Tier von mindestens der Größe eines Wildschweines, ist in der Regel doch nur eine kleine Maus, oder ein Igel, der da durchs Unterholz läuft. Meistens auf der Flucht vor uns, dem nächtlichen Störensfried oder es ist der Wind, der in den Blättern raschelt oder ein Zweiglein abbricht. Unser Gehör funktioniert im Dunklen nun mal wesentlich besser und wir nehmen die Geräusche daher umso intensiver war. Durch den fehlenden Reiz unseres Sehsinns reimt sich das Gehirn dann selbst seine Realität zusammen.

Wer sich im Wald ganz still verhält und regungslos an einem Ort verweilt, der kann das Glück haben, dann doch mal ein Tier zu Gesicht zu bekommen. Solche Begegnungen sind aber ziemlich selten und meist auch nur von kurzer Dauer, denn wenn ein wildes Tier erstmal dicht genug ist, dass wir es auch im Dunkeln sehen können, dann wittert es uns auch meist schon durch unseren Geruch und geht schnell wieder anderer Wege. Über Tierbegegnungen im Wald kann man sich also lieber freuen. Angst braucht man keine zu haben. Meistens sind es dann auch eher die kleineren Tiere wie Maus, Marder oder Wildhasen, die einem dort begegnen.

Hab also mut und trau dich hinaus. Mach einen Waldpsaziergang bei Nacht. Es ist eine ganz wunderbare Erfahrung. Am bestendu nutzt das Licht des Vollmondes für deinen ersten Ausflug in die nächtliche Waldatmosphäre und wählst einen Wald mit vielen Lichtungen. So hast du stets auch bei Nacht das helle Licht vom Monde, welches dir den Weg erhellt. Geh einfach öfter mal im Dunkeln hinaus in den Wald. Bald schon gewöhnst du dich an die nächtliche Waldumgebung und kannst diese Erfahrungen ganz entpsannt genießen.


Im nächsten Jahr wird es wieder 6 spannende Seminare geben. Das Programm habe ich nun inhaltlich fertig geplant und hier auf der Website veröffentlicht. Die genauen Termine folgen noch. Ebenso werde ich in den folgenden Wochen die Seminarbeschreibungen fertig machen. Bis es soweit ist, möchte ich hier schon einmal eine kurze Kostprobe geben, was euch in den Seminaren 2020 erwartet.

Heilende Knospen

Dieses Seminar wird im zetigen Frühjahr stattfinden, wenn die noch kahlen Bäume und Sträucher ihre zarten Knospen hervorbringen. Diese kleinen und unschienbaren Pflanzenteile beinhalten eine ungeahnte Heilkraft. Das Erkennen, Sammeln und Anwenden dieser Knospen ist ein Bereich derPhytotherapie und nennt sich Gemmotherapie. Wir werden uns in diesem Seminar mit der Heilwirkung, dem Sammeln und Verarbeiten sowie den kulinarischen Eigenschaften der Knospen verschiedenster einheimischer Pflanzen beschäftigen.

Naturrituale zur Lebensbegleitung

Naturrituale geben uns die Möglichkeit unsere Seele zu öffnen und uns als Teil der Natur zu fühlen. Sie können Kraft spenden, Erkenntnisse bringen und Dankbarkeit ausdrücken. Sie helfen uns, mit uns selbst in Kontakt zu treten und uns selbst zu finden. In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, wir wir sinnvolle Naturrituale gestalten und diese in unser Alltagleben integrieren können. Wir schauen, zu welchen Begebenheiten im Leben es Sinn macht Naturrituale zu gestalten und welche Kraft und Wirkung von ihnen ausgeht.

Naturnahes Imkern für Anfänger

Da ich mittlerweile häufig angesprochen wurde, ob ich auch Kurse zum Erlenen der Imkerei anbiete, habe ich mir dieses Seminar überlegt. Es soll ein Anfängerkurs sein, für Alle, die gerne Bienen halten möchten und dabei Wert legen auf eine naturnnahe und ökologische Art der Bienenhaltung. Neben dem Vermitteln von grundlegendem fachpraktischen Bienenwissen steht eine ganzheitliche Betrachtung der Bienen im Vordergrund.

Berauschende Bienen – Mythologie, Folklore & psychoaktiver Honig

Wie bereits in 2019 geht es in diesem Seminar wieder auf eine Reise zu den unbekannten und zauberhaften Welten der Honigbiene. Von Bienengottheiten aus aller Welt, über Honigjäger in Nepal bis hin zu psychaktivem Honig aus berauschendem Pflanzennektar. Ein Seminar nicht nur für Bieneninteressierte.

Räuchern mit einheimischen Harzen, Kräutern & Hölzern

In diesem Seminar beschäftigen wir uns ganz intensiv mit den einheimischen Räucherstoffen. Wir ergründen, wann und wie wir unser eigenes Räucherwerk in der Natur sammeln können, wie dieses am besten Verräuchert wird, welche Räuchermischungen sich hieraus herstellen lassen und natürlich vor Allem, welche Wirkungen die einzelnen Räucherstoffe haben.

Die Kraft der Rauhnächte

Dieses Seminar wird im Dezember kurz vor der Wintersonnenwende stattfinden und soll eine Einstimmung auf die kommenden Raunächte sein. Wir ergründen den Ursprung dieser besonderen Zeit zwischen den Jahren und schauen, welche Rituale unserer Vorfahren bis heute überlebt haben und wie wir diese wieder sinnvoll in unserer modernen Zeit einbringen können. Ein Schwerpunkt ist das Räuchern, aber auch Orakeln und Traumdeutungen sind Teil des Seminars.

Alle Seminare gehen von 10:00 bis 17:30 Uhr. Es stehen Snacks & Getränke bereit. Die Teilnehmerzahl beträgt 4 – 10 Teilnehmer. Es werden also Seminare in überschaubaren Kleingruppen werden, damit ein intensiver Austausch stattfindet. Die Kosten betragen 80,00 € pro Person. Teilnahme ab 18 Jahren.

Bis zum 31.12.2019 gibt es noch den Frühbucherrabatt. Wer sich bis zu diesem Datum zu einem der Seminare anmeldet zahlt nur 70 € Teilnahmegebühr.

Ich freue mich auf euch.



Gelbe Wüsten


Bienen schwirren wild herum,

machen dabei Brumm und Summ.

Sammeln Nektar und auch Pollen,

weil auch sie was essen wollen.

Mancherorts da ist es karg:

wenig nur was Bienlein mag.

Und so sammelt sie mit Fleiß

immer nur den gleichen Scheiß.

Gelbe Blüten, Raps um Raps

klingt für den Imker wie ein Schatz.

Doch für die Bienen ist es bloß

einseitig und inhaltslos.

Tag um Tag das gleich Mahl

ist für die Tiere eine Qual.

Armes Bienlein wird da krank.

So schaut´s aus mit Imkers dank.

D´rum gebt den Bienen wieder mehr

Blütenpracht und Vielfalt her.

Nur wenn die Ernährung passt,

bleibt der Bien auf Erden Gast.

Bienen schwirren wild umher,

hundertfach im Blütenmeer.

Bunte Pracht in tausend Arten,

so erstrahlt der Bienengarten.

Regen… Für viele Menschen wohl ersteinmal eine negativ besetzte Vorstellung. Vor Allem, wenn man Zeit draußen verbringt. Egal ob Spaziergang, Campingausflug, Picknick, Yoagübung oder Naturmeditation. In der Idealvorstellung tut man dies natürlich bei strahlendem Sonnenschein. Bei gutem Wetter eben. Aber manchmal, und dieses manchmal ist eigentlich immer dann, wenn wir es am wenigsten haben möchten, strahlen statt der frohen Sonnenkraft tausende kleine Regentropfen am Himmel. Wie schnell kann unsere gute Laune sich in Ärger über das Wetter wandeln, vor Allem wenn wir doch gerade an diesem Tag unser Grillfest oder die Party im Garten geplant haben.

Natülich ist unser Äger auch verständlich. Die Feierlichkeiten und Aktionen im Freien bei Regenwetter sind natürlich nichtn unbedingt die Idealvorstellung. Aber dennoch sollten wir den Regen nicht nur als ein unliebsames Ärgernis betrachten. Auch den Dingen, die wir weniger schätzen, sollten wir unseren Respekt und unsere Dankbarkeit zukommen lassen und zeigen. Für die wilden Pflanzen ist der Regen ein wichtiger Lebensquell. Auch die Landwirtschaft, die unsere Nahrung produziert, ist auf die regelmäßigen Regenschauer angewiesen. Und gleichso unser Garten erfeut sich an dem nassen Geschenk des Himmels.

Hast du den Regen eigentlich schonmal ganz bewusst und neugierig wahrgenommen? Hast du dich schon einmal ganz bewusst in den Regen gestellt und hast gespürt, wie der Regen dich komplett durchnässt? Probier es doch mal aus.

Damit auch wir den Regen öfter als etwas Positives betrachten können, macht es Sinn, sich einmal intensiv in eine andere Wahrnehmung zu begeben und zu erspüren, wie andere Lebewesen das tropfende Nass wahrnehmen. Hierzu gehört auch die bewusste Erfahrung des Regens am eigenen Körper. Die folgende Meditation ist eine Anregung. Lasse deine kindliche Neugierde wieder erwachen und entdecke den Regen aus einer ganz neuen Perspektive. Erlebe den Regen nicht als du selbst sondern als eine Pflanze. Du wirst sehen, dass diese Bewusstseinsveränderung dir viele Erkentnisse schenken wird. Wahrscheinlich wirst du Regen zukünftig in einer ganzheitlicheren Weise sehen.

Wenn es an einem warmen Tag zu Regnen anfängt, suche dir ein Stück ruhige Natur. Dort stelle dich barfuß auf die Erde und schließe deine Augen. Strecke deine beiden Arme leicht in die Höhe und spüre wie die Regentropfen langsam auf dich nieder regnen. Stelle dir vor, wie deine Füße sich im Erdreich verwurzeln. Spüre den Kontakt zur Erde. Atme langsam und gleichmäßig. Nimm tiefe Atemzüge. Lass deinen Geist ganz langsam zur Ruhe kommen, während der Regen dich immer mehr an deinem ganzen Körper benetzt. Nimm die Tropfen war, die langsam über dein Gesicht, die Hände, Arme und deine Füße wandern und irgendwann im Erdreich verschwinden. Stelle dir vor, du seist ein Baum. Ein Baum der ruhig und still in ewiger Ruhe an diesem Platz verweilt. Nimm wahr, wie der Boden die Feuchtigkeit des Regens aufnimmt und speichert. Nimm wahr, wie deine Haut die Feuchtigkeit des Regens aufnimmt. Stelle dir vor, dass dies deine Art ist, deinen großen Durst zu löschen. Tropfen um Tropfen, der auf dich fällt, fühlst du dich erfrischter. Du fühlst dich lebendiger. Verweile nun in diesem Gefühl der Fülle und Zufriedenheit. Wenn die Zeitz für dich richtig ist, lasse deinen Geist langsam wieder in deine normale Wahrnehmung zurückkommen. Öffne die Augen und schaue dir die millionen kleinster Regentropfen an. Wenn du Glück hast, entdeckst du ja einen Regenbogen. Bedanke dich für das Geschenk aus den Wolken.