Oregano (Origanum vulgare) ist ein beliebtes Würzkraut, das viele zunächst mit Pizza und Pasta Gerichten assoziieren werden. Zurecht, denn das aromatische Kraut harmoniert wunderbar mit der Mediterranen Küche. Kein Wunder, Oregano stammt nämlich selbst auch aus dem warmen Klima des Mittelmeerraumes. Wegen seiner Vielseitigkeit und großer Beliebtheit als Gewürz, gehört die Oreganopflanze längst zu den Standards im Gewürzregal. Oregano ist auch unter den Namen Dost oder Wilder Majoran bekannt. Dies kann zu Verwechslungen mit dem echten Majoran (Origanum majorana) führen, der zur gleichen Gattung gehört und ähnlich aussieht.

Weitaus wenige bekannt ist aber, dass das aromatische Kraut auch voller Heilkräfte steckt. Wie viele mediterrane Kräuter ist auch der Oregano reich an ätherischen Ölen. Diese sind es auch, die der Pflanze ihre Heilkräfte verleihen. Im Oregano finden sich hauptsächlich Carvacrol und Thymol, welche bis zu 1 % der Gesamtmasse des Krautes ausmachen.

Traditionell nutzt man Tee aus Oreganoblättern zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, da diese eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung haben und die Bronchien und Atemwege öffnen. Aber auch bei Fieber, Durchfall, Erbrechen, Ohrenentzündungen und Hautleiden wird der Oregano genutzt.

Insbesondere das ätherische Öl der Pflanze besitzt starke antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften. So wird es gerne als natürliches Antibiotikum gegen verschiedene Infektionskrankheiten genutzt. In der modernen Medizin wird zudem eine Anwendung zur Behandlung multiresistenter Keime untersucht. Wegen seiner Wirkung gegen Pilze ist das Oregano Öl zudem eine beliebte Medizin bei Candida, Fußpilz und anderen Pilzinfektionen. Für die Heilanwendung braucht es aber nicht immer das konzentrierte ätherische Öl zu sein. Auch im frisch aufgebrühten Tee finden sich genügend dieser Aromastoffe, um eine sanfte Wirkung zu entfalten. Da die ätherischen Öle jedoch flüchtig sind und sich beim Trocknen verlieren, ist es besser, die Pflanze im frischen Zustand zu nutzen. Kein Problem, denn Oregano lässt sich wunderbar auf der Fensterbank anbauen. Neben dem ätherischen Öl finden sich in der Pflanze Gerbstoffe, Bitterstoffe und Vitamin C.

Das ätherische Öl der Pflanze kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Es sollte aber nie unverdünnt zum Einsatz kommen, da es sonst eine hautreizende Wirkung haben kann. Für die äußerliche Anwendung sollte man ein paar Tropfen des ätherischen Öls in ein neutrales Trägeröl geben (hierzu eigenen sich alle Speiseöle) und gut vermischen. Das aromatische Ölgemisch kann nun äußerlich aufgetragen werden, etwa bei entzündlichen Hautleiden oder Pilzinfektionen. Wer es einfach mag, kann auch eine Handvoll frischer Oreganoblätter in das Öl einlegen und über ein paar Wochen ziehen lassen. Auch so lässt sich ein wirkungsvolles Öl herstellen. Dieses Oreganoöl kann auch als aromatische Zutat beim Kochen verwendet werden. Im Öl lösen sich die meisten ätherischen Öle. So hergestellte Extrakte sind somit weitaus wirkstoffhaltiger als Teeaufgüsse. Zur Behandlung schwerwiegender Symptome eignet sich daher die Anwendung eines Ölauszuges am besten.

Die genaue Namensherkunft der Oreganos ist ungewiss. Zwar lässt sich der Begriff zunächst auf das Italienische und weiter auf die lateinische Sprache zurückführen. Der Ursprung liegt aber im Altgriechischen »τὸ ὀρίγανο«, gilt aber auch dort als ein Fremdwort ungewisser Herkunft. Volksetymologisch wird die Bedeutung im Griechischen jedoch mit Berg, Gebirge oder Glanz, Frische in Verbindung gebracht.

Text: Fabian Kalis