Der Juni ist ein Monat voller Fülle – nicht nur auf den Feldern und in den Gärten, sondern auch in der freien Natur. Wer mit offenen Augen durch Wiesen, Wälder und Wegränder streift, findet jetzt eine Vielzahl an essbaren Wildkräutern, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch voller Vitalstoffe stecken.

In diesem Artikel stelle ich Dir eine Auswahl besonders schmackhafter Wildkräuter vor, die Du im Juni sammeln kannst.

Giersch Aegopodium podagraria

Vorkommen: Halbschattige Standorte, Waldränder, Gärten
Erkennbar an: Dreigeteilten Blättern mit „Ziegenfuß“-Form
Verwendung: Roh im Salat, in Smoothies, als Pesto oder wie Spinat gekocht

Sammel-Tipp: Junge Blätter sind besonders mild und zart.

Giersch mit Doldenblüte. Foto: Cbaile19, CC0, via Wikimedia Commons

Wiesenlabkraut Galium mollugo

Vorkommen: Wiesen, Wegränder
Erkennbar an: Zarte, weiße Blütendolden, quirlig angeordnete Blätter
Verwendung: Die Blüten sind essbar – ideal als Dekoration für Salate und Süßspeisen. Junge Triebe können in Kräuterquark oder Omeletts verwendet werden.

Fun-Fact: Wie andere Labkräuter enthält auch das Wiesenlabkraut die namensgebenden Labenzyme, welche in Notzeiten zum Käsemachen verwendet wurden.

Wiesenlabkraut mit Blüten. Foto: NY State IPM Program at Cornell University from New York, USA, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Wilde Möhre Daucus carota

Vorkommen: Trockenrasen, Wegränder, sonnige Böschungen
Erkennbar an: Gefiederte Blätter, weiße Doldenblüten (meist mit dunklem Punkt in der Mitte)
Verwendung: Die jungen Blätter im Salt, in Kräuterbutter oder Suppen, die Wurzel in ganz jungen Stadien als Gewürz, später wie normale Möhren.

Achtung: Verwechslungsgefahr mit giftigem Schierling – nur sammeln, wenn Du Dir sicher bist!

Blüten der Wilden Möhre. Foto: Zeynel Cebeci, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Spitzwegerich Plantago lanceolata

Vorkommen: Wiesen, Wegränder, Felder
Erkennbar an: Lanzettliche Blätter mit auffälligen Längsrippen, braune Blütenähren
Verwendung: Junge Blätter roh oder gekocht, z. B. in Suppen oder Kräuterbutter

Tipp: Blätter und Knospen schmecken leicht nach Champignon – lecker in Pfannengerichten!

Blütenstände und Blätter des Spitzwegerich. Foto: Eugene Zelenko, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Schafgarbe Achillea millefolium

Vorkommen: Wiesen, Wegränder, trockene Standorte
Erkennbar an: Gefiederte Blätter („Tausendblatt“), weiße bis rosafarbene Blütenstände
Verwendung: Blätter und Blüten als Tee, im Wildkräutersalz oder in Salaten
Geschmack: Würzig, leicht bitter – gut in Kräutermischungen

Fun-Fact: Benannt nach Achilles, der die Pflanze zur Wundheilung bei seinen verletzten Kriegern nutzte.

Blätter der Schafgarbe. Foto: Alpsdake, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Lindenblüten Tilia spp.

Vorkommen: Parks, Alleen, Dorfränder (meist im Juni in voller Blüte)
Erkennbar an: Herzförmige Blätter, stark duftende gelbliche Blüten
Verwendung: Als aromatischer Tee mit beruhigender Wirkung

Sammel-Tipp: Nur die frischen Blüten mit Hochblatt pflücken, idealerweise am Vormittag bei trockenem Wetter.

Blätter und Blüten der Linde. Foto: Χρήστης:Andrikkos, Public domain, via Wikimedia Commons