Eine heilkräftige Pflanze welche zu Beginn des Sommers zu blühen beginnt, ist das Johanniskraut. Die zarten Pflänzlein mit ihren zahlreichen gelben Blüten zieren nun meist in großer Anzahl die Wiesen und Wegesränder. Jetzt ist auch die beste Zeit, diese Heilpflanze zu sammeln. Mit einer Schere, einem Messer oder einer Sichel können die Pflanzenstängel samt Blüten und Blättern abgeschnitten werden. Am besten sammletn man das oberste Drittel der Pflanzen. Hier finden sich die meisten Blätter und die gelben Blüten. Zudem sind die Pflanzenstängel weiter oben niht mehr so stark und leichter zu durchtrennen. Die einzelnen Stängel können zu einem Bund zusammengebunden und dann zum Trocknen aufgehangen werden. Getrocknet kann das Kraut nun als Tee aufgebrüht werden.

Am bekanntesten ist das Johanniskraut in der Pflanzenheilkunde für seine stimmungsaufhellende und leicht antidepressive Wirkung. Ein Tee oder andere Zubereitungen aus dem blühenden Kraut wirken nachweislich bei leichten Depressionen. Im Fachhandel gibt es mittlerweile diverse Fertigpräperate aus dem Kraut, die einfach zu dosieren sind und ohne großen Aufwand eingenommen werden können. Eine ebenso gute Wirkung hat jedoch auch der stets frisch aufgebrühte Tee. Das Ritual der Teezubereitung und des anschließenden Trinkens gibt der Heilwirkung des Krautes noch eine ganzheitliche Ergänzung.

Viele weitere Wirkungen des Johannskrauts finden sich in der äußerlichen Anwendung. Hierzu wird aus den Blüten ein Öl hergestellt. Man kann das fertige Öl im Fachhandel kaufen. Man kann es sich aber ebenso ganz einfach selber herstellen. Hierzu benötigt man die frischen Pflanzenblüten. Diese werden in ein Pflanzenöl eingelegt, bis sich die Wirkstoffe aus den Blüten im Öl herausgelöst haben. Genutzt werden kann hierzu eigentlich jedes Pflanzenöl, ganz nach belieben. Ich selber nutze gerne Distelöl als Grundlage fpr meine Ölauszüge. Distelöl ist reich an Vitamin E, welches der Haut wohltut. Zudem ist es fast durchsichtig und geschmacks und geruchsneutral. Die eingelgeten Pflanzen können so also ihr eigenes Aroma besonders gut entfalten, ohne das Geruch oder Geschmack des Öls diese überlagert.

Die frischen Johanniskrautblüten werden in ein Gefäß gefüllt und mit Öl aufgefüllt. Nun wird das Gefäß verschlossen und für ca. 4 Wochen stehen gelassen. Das Öl verfärbt sich mit der Zeit rot. Hierfür verantwortlich sit der Wirkstoff Hypericin, der sich in den gelben Blütenblättern befindet und dem Johanniskraut seine Hautpwirkung verleiht. Manchmal findet man Johannsikrautöl auch unter dem Namen Rotöl im handel. Wenn das Mazerat lange genug gezogen ist, kann das Öl mit den Blüten durch ein Sieb abgegossen werden. Das jetzt fertige Heilfplanzenöl sollte nun lichtgeschützt gelagert werden. Hierzu eignen sich die Braunglasflaschen, welche in der Apotheke Verwendung finden sehr gut.

Das Johanniskrautöl wird äußerlich genutzt bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Eine Einreibung der entsprechenden Stellen mit dem Öl wirkt kühlend und lindert den Schmerz. Zudem unterstützt es die Heilungskräfte der Haut. Aber auch bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und kleinen Wunden ist die schmerzstilende Wirkung des Öls ein guter Helfer. Des Weiteren beugt Johanniskrautöl der Narbenbildung vor. Die verwundeten Stellen sollten während der Heilung dazu regelmäßig mit dem Öl eingerieben werden. Aber auch ältere Narben können mit dem Rotöl behandelt werden, um weicher zu werden.

Bei der Verwendung von Johanniskraut egal ob innerlich oder äußerlich, sollte man jedoch bedenken, dass das Hypericin die Haut lichtempfindlich macht. Wer sich also mit Johannsikrautöl eingerieben hat oder regelmäßig den Tee oder andere Zubereitungen aus dem Kraut zu sich nimmt, der sollte die direkte und ungeschützte Sonne auf seiner Haut meiden, da es sonst sehr schnell zu Sonnenbrand kommen kann. Die gesteigerte Emfpindlichkeit der Haut gegenüber Licht, kann aber vor allem im Winter an den langen und dunklen Tagen helfen einen hellen Gemütszustand zu bewahren.

Das Johanniskrautöl kann auch in der Küche verwendet werden. Das feine Aroma gibt dem Essen eine sommerliche Note. In Dressings für Salate oder in anderen kalten Zubereitungen kann man so die Heilwirkung des Johanniskrautes mit einer leckeren Speise vereinen.

Erkennen tut man das Johanniskraut (Hypericum perforatum, auch Tüpfeljohanniskraut gennant) an seinen Blüten. Die gelben Blüten enthalten kleine rote Tüpfel, die man lecht erkennen kann, wenn man die Blütenblätter in die Sonne hält. Auch beim Zerreiben der gelben Blätter erkennt man die Heilkraft. Aus den Blütenblättern tritt dann ein roter Farbstoff aus, der die Finger verfärbt. In diesem roten Farbstoff liegt die Heilkraft des Johanniskrautes.