Im zeitigen Frühjahr liegt in vielen Wäldern ein knoblauchartiger Duft in der Luft. Urpsrung ist ein kleine unscheinbare Pflanze, die zu Beginn des Frühlings riesige Teppiche am Waldboden bildet. Die zarten Pflänzlein locken viele hungrige Besucher in die Wälder, die diese Pflanzen als kulinarischen Frühlingsgenuss ernten. Die Rede ist hier von Bärlauch.
Bärlauch (Allium ursinium) gehört in eine Familie mit Lauch, Zwiebeln & Knoblauch. Daher rührt auch das unverwechselbare Knoblaucharoma der frischen Blätter. Aufgrund seiner aromtischen Würze ist Bärlauch ein beliebtes saisonales Wildgemüse. Regionale alte Namen wie Hexenzwiebel oder Hundsknoblauch weisen darauf hin, dass man den Bärlauch einstmals zu einem billigen und unliebsamen Ersatz für echten Knoblauch degradierte, der nur von der armen Bevölkerung oder Hexen genutzt wurde. Da dies aber mehr kulturelle als geschmackliche Gründe hat, muss sich der Bärlauch keinesfalls hinter seinen viel genutzten Verwandten aus Kulturanbau verstecken. Aus frischem Bärlauch lassen sich viele leckere Gerichte zaubern und die nur im Frühling verfügbaren Blätter machen dieses Wildgemüße zu einem saisonalen Genuss, der den Beginn des Frühjahres verheißt.
Bärlauch enthält vor Allem die für Lauchgewächse typischen Schwefelverbindungen, die für den cahrakteristischen Duft und Geschmack verantwortlich sind. Es handelt sich hierbei um Allicin und Alliin. Weiterhin ist Bärlauch reichhaltig an Vitamin C, Kalzium & Eisen. Auch Lectine, welches spezielle Pflanzenproteine sind, kommen in den Blätter in großen Mengen vor. Zudem enthalten die Pflanzen geringe Spuren an verschiedenen Pflanzenhormonen (Prostaglandine A, B & F). Es handelt sich bei Bärlauch somit um ein nahrhaftes und gesundes Wildgemüße, welches insbesondere nach dem kargen Winter ein stärkender Kraftspender ist.
Im Süden von Deutschland kommt Bärlauch häufiger vor als im hohen Norden. Bärlauch wächst dabei besonders gerne in Auenwäldern und an Flussufern. Der wilde Lauch gedeiht auf feuchten, nährstoffreichen Böden und wächst häufig in Verbindung mit Buschwindröschen. Er kommt in Mischwäldern mit Ahorn, Eschen und Eichen oft vor. Aber auch in Buchenwäldern ist er manchaml zu finden. Mittlerweile ist der Bärlauch jedoch stark in seiner Ausbreitung eingeschränkt. In manchen Bundesländern steht er bereits auf der Liste, der vom Ausssterben bedrohten Arten. Anderswo ist er stark gefährdet oder bedroht.
Auch in der Heilkunde konnte sich der zarte Bärlauch einen wichtigen Platz sichern. Wie alle Lauchgewächse wird der Bärlauch bei Lungenleiden, wie etwa Husten, Lungenentzündung oder Bronchtis angwendet. Grund für die Wirksamkeit ist der Stoff Allicin, der seine besondere Wirksamkeit dadurch erhält, dass er direkt in der Lunge wirkt. Der Sotff wird vom Darm aufgenommen, gelangt ins Blut und wird über die Lungen mit der Luft wieder ausgeatmet. So gelangt der wirksame Inhaltsstoff direkt an die kranken Atemwege. Dies ist übrigens auch der Grund dafür, dass wir nach dem Genuss von Lauchgewächsen den unliebsamen Knoblauchatem haben. Aber auch bei Leiden der Verdauungsorgane, zur Anregung des Stoffwechels, bei zu hohem Blutrdruck und Wurmbefall wurde der Bärlauch eingesetzt. Ebenfalls wirkt die Pflanze sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.
Achtung Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Bärlauch sollte man darauf achten, dass man die richtigen Pflänzlein erwischt. Bärlauch kann nämlich mit den giftigen Blättern der Maiglöckchen verwechselt werden. Auf den Geruchstest sollte man sich dabei nicht verlassen. ein einsames Maiglöckchen, welches in mitten eines Bärlauchfeldes wächst, duftet nämlich ebenfalls ganz hervorragend nach Knoblauch… Verlässlicher ist das ein Blick auf die Blätter. Bärlauch kommt immer als einzlenes Blatt aus der Erde. Maiglöcken immer als Blätterpaar. Im späteren Frühjahr zeigen die unterschiedlichen weißlichen Blüten zudem eine eindeutige Abgrenzung. Maiglöckchen besitzen die typsichen glockenförmigen Hängeblüten, während Bärlauch die lauchtypischen Sternenblüten besitzt.
Bärlauchpesto
Aus den frisch geernteten Bärlauchblättern lässt sich ein leckeres Pesto herstellen. Hierzu benötigt man:
500 g frische Bärlauchblätter
75 g Pinienkerne (alternativ auch gehackte Haselnüsse)
100 g Parmesan
250 ml Olivenöl
Etwas Salz & Pfeffer
Die Pinienkerne werden in der Pfanne kurz geröstet. Der Bärlauch wird klein gehackt. Der Parmesan wird gerieben. Anschließend alle Zutaten zussamen tun und gut durchmischen. Das fertige Pesto nun nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
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