Der Wald-Gamander (Teucrium scorodonia) ist ein Lippenblütler mit unscheinbaren blass grün-gelben Blüten Blütenständen. Er wächst vor allem in Westdeutschland und bevorzugt lichte Wälder und Wegesränder an nicht zu trockenen Stellen. Die gegenständig angeordneten Laubblätter der Pflanze erinnern an Salbeiblätter, weshalb die Pflanze auch Salbei-Gamander oder Salbeiblättriger Gamander genannt wird. Aufgrund ihrer Blätter mit gesägten Blattrand ist auf den ersten Blick auch eine Verwechslung mit Brennnesseln vor allem aber mit den ebenfalls zu den Lippenblütlern gehörenden Taubnesseln (Lamium spp.) und der Schwarznessel (Ballota nigra) denkbar. Der Wald-Gamander erreicht Wuchshöhen von 30 cm – 60 cm und bildet als ausdauernde, krautige Pflanze unterirdische Ausläufer. Die Blütezeit reicht von Juli bis September und lockt, typisch für Lippenblütler, vor allem Bienen- und Hummelarten an. Aber auch Schmetterlinge und Schwebfliegen lassen sich an den BLüten beobachten.
In der modernen Pflanzenheilkunde spielt der Wald-Gamander aufgrund fehlender Studien zur Wirksamkeit und unspezifischer Wirkstoffe keine Rolle mehr. In der traditionellen Volksheilkunde war der Gamander jedoch eine geschätzte Heilpflanze. Besonders zur Behandlung der Schwindsucht (Tuberkulose) fand die Pflanze früher Verwendung. Dies ist vor allem der tonisierenden Wirkung der Pflanze zu verdanken. Als fiebersenkendes Mittel und zum Anregen der Verdauung wurde der Gamander ebenfalls innerlich angewendet. Äußerlich machte man sich die antiseptische und wundheilende Wirkung des Krautes zu Nutze. Als Inhaltsstoffe findet man Gerbstoffe und ätherische Öle.
Der Name Gamander stammt vom altgriechischen chamaídrys, was Boden-Eiche bedeutet und sich auf die eichenähnlichen Blätter des verwandten Echten Gamanders (Teucrium chamaedrys) bezieht, der der Gattung ihren Namen gegeben hat.
Text: Fabian Kalis