Die Sonne lacht, der Himmel ist blau und ringsum summt, brummt und zwitschert es. Der Wonnemonat Mai lockt uns mit seinen sommerlichen Temperaturen ins Freie. Doch wer bei solch einem Wetter draußen aktiv ist, der sehnt sich schnell nach einer kühlenden Erfrischung. Ein Glück, dass unsere heimische Flora auch hierfür etwas Passendes bereit hält.

Besonders im Schatten norddeutscher Laubwälder findet sich im Frühling ein erfrischendes Pflänzlein, dass mit seinen weiß, lila farbenen Blüten und den drei kleeartigen Blättern kaum mit anderen Pflanzen zu verwechseln ist. Die Rede ist vom Waldsauerklee. Auch wenn die Blätter und der Name an eine Verwandschaft mit anderem Klee erinnern, so gehört diese Pflanze jedoch nicht zu den Kleegewächsen sondern zur Familie der Oxalidaceae. Dem erfrischenden Genuss, steht damit jedoch trotzdem Nichts im Weg. Waldsauerklee ist, wie der Name schon verrät, vorallem eines: sauer. Große Mengen an Vitamin C und Oxalsäure verleihen diesem Kraut seinen saueren Geschmack. Die Blätter enthalten aber auch viel Feuchtigkeit. So ist der Waldsauerklee beim Reinbeißen eine saftig saure Erfrischung. Doch nicht nur als kühlender Snack kann der Waldsauerklee begeistern. Pflückt man ihn, so kann man ihn wunderbar in Wasser einlegen und so ein schmackhaftes, erfrischendes Getränk zubereiten. Einfach eine Hand voll Waldsauerklee pflücken und ein paar Stunden in einer Kraffe mit Wasser ziehen lassen.

Doch nicht nur der Waldsauerklee, der meist nur in Wäldern zu finden ist, kann uns an heißen Tagen eine Erfrischung sein. Auf lichten Wiesen finden wir häufig den Wiesensauerampfer. Mit seinen zarten Pfeilspitzenförmigen Blättern ist auch er eine leicht zu erkennende Pflanze. Etwas weniger saftig als der Waldsauerklee enthält der Wiesenampfer jedoch auch große Mengen an Vitamin C und Oxalsäure. Ein ebneso willkommener Erfrischungssnack. Auch der Wiesensauerampfer kann für die Zubereitung eines kühlenden Getränkes dienen. Die Blätter müssen aber vor dem Einlegen ins Wasser etwas klein geschnitten werden, damit sich die Inhaltsstoffe gut im Wasser lösen. Wer mag, kann noch einen Klecks Honig mit hinein geben. So ein Getränk erfrischt, revitalsiert und ist eisgekühlt genau das Richtige für ein aktiven Tag im Freien.

Aufgrund des hohen Gehalts an Oxalsäure wird häufig vor einem übermäßigen Verzehr von oxalsäurehaltigen Lebensmittel gewarnt. In der Tat wird die Oxalsäure nur sehr langsam vom Körper ausgeschieden. Dadurch können sich Ablagerungen in den Gelenken bilden und Nierensteine entstehen. Ebenso entzieht die Oxalsäure dem Körper Kalzium. In geringen Mengen ist der Verzehr jedoch unbedenklich. Gegen einen gelegentlichen Genuss von erfrischendem Grün im Frühjahr spricht daher in der Regel nichts. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn bereits Erkrankungen wie Nierensteine, Gicht, Athritis oder Rheuma vorliegen. In diesem Fall sollte vor dem Genuss stark oxalsäurehaltiger Lebensmittel Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker gehalten werden.

Text: Fabian Kalis

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