Mit der derzeit anhaltenden Hitzewelle scheint der Frühling dieses Jahr schnell vom Sommer abgelöst worden zu sein. Und in der Tat: der Holunder strahlt bereits mit seinen weißen Blütenständen in Gärten, Wäldern & Wiesen. Im Phänologischem Jahreskalender ist die Holunderblüte ein Zeichen für den Beginn des Frühsommers. Es gibt also keinen Zweifel: die sommerliche Jahreszeit hat begonnen.

Jetzt ist auch die beste Zeit, um die Holunderblüten zu ernten. Die üppigen Blütenstände mit ihren zahlreichen zierlichen weißen Blüten lassen sich vielseitig einsetzen. Es lohnt sich daher, nun einen Vorrat anzulegen, damit man das ganze Jahr über die wohltuenden Eigenschaften der Holundeblüten nutzen kann. Mit einer Schere können die Dolden leicht am Stiel abgeschnitten werden,. So lassen sich die Dolden im Stück abernten. Am besten sammelt man die abgeschnittenen Blüstenstände in einem luftdurchlässigem Beutel z.B. aus Leinen oder Jute. Für die Anwendung als Tee trocknet man die Blüten. Dies lässt sich ganz einfach direkt in den Beuteln erledigen. Einfach die nicht zu voll gefüllten Beutel in die Sonne hängen, etwa an einer Wäscheleine. So wird die Ernte schonend getrocknet. Sobald die Blüten trocken genug sind, können sie am besten lichtgeschützt in großen Vorratsgläsern aufbewahrt werden. Ein Tee aus Holunderblüten ist immunstärkend, schweißtreibend und unterstützt den Körper bei fiebrigen Erkrankungen wie grippalen Infekten, Erkältungen und Grippe. Die Blüten wirken zudem antibakteriell und antiviral.

Eine weitere Verwendung, für die man allerdings nur die frischen Blütenstände verwendet, ist das Backen von traditionellen Holunderküchlein. Hierzu taucht man die frischen Blütenstände im Stück in einen süßen Teig und brät die Holunderküchlein anschließend in einer Friteuse oder Pfanne in heißem Öl aus. Die dicken Stiele sollten jedoch vor dem Genuss abeschnitten werden, da diese Sambunigrin enthalten, einen Stoff, der bei vielen Menschen in größerer Menge zu Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall führen kann. Am besten schneidet man die Stiele ab sobald die erste Seite der Küchlein durchgebraten ist. So kann man sie anschließend ohne Probleme wenden und von der anderen Seite garen. Für diese Zubereitung sollten die Holunderblüten möglichst an einem sonnigen Tag geerntet werden, an dem es bereits für mehrere Tage trocken und möglichst windstill war. Für den Geschmack der Küchlein sind nämlich vor allem die Pollen des Holunders verantwortlich, von denen  man so möglichst viel in den Blüten hat. Auf ein Abspülen oder zu starkes Abschütteln der Blüten sollte man aus diesem Grund ebenfalls verzichten.

Ein einfaches Rezept für einen passenen Bierteig benötigt folgende Zutaten:

200g Mehl

250ml dunkles  Bier

2 Eier

50g Zucker

geschmacksneutrales Fett oder Öl für die Pfanne oder die Friteuse

 

Diese Menge reicht für ca. 10 Blütendolden

Der Zucker kann im Teig auch weggelassen werden. So können die fertigen Küchlein dann nach Belieben mit etwas Ahornsirup oder Puderzucker gesüßt werden.

 

Text: Fabian Kalis

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