In den trockenen Gebieten Nordamerikas wächst eine Beifußart, die aufgrund ihres besonderen Aromas eine beliebte Räucherpflanze ist. Es handelt sich um den Steppenbeifuß (Artemisia tridentata). Er ist verwand mit unserem einheimischen Beifuß. Bei den Nordamerikanischen Indianerkulturen, die in den Gebieten, in denen der Beifuß gedieht, lebten, ist er eine wichtige Räucherpflanze. Da diese Pflanze Blätter hat, deren Erscheinung an Salbeiblätter erinnert und auch der Geruch dem Salbei ähnlich ist, heißt der Steppenbeifuß im Amerikanischen „Prairie Saige“ oder „Sage brush“. Daher kommt es häufig zu Fehlübersetzungen ins Deutsche, wo diese Pflanze dann zu Unrecht als Indianersalbei, Wüstensalbei oder Salbei übersetzt wird.

Artemisia tridentata ssp. vaseyana 1

Für die nordamerikanischen Indianerkulturen ist der Steppenbeifuß eine ihrer heiligsten Pflanzen. So wird er bei verschiedenen Ritualen genutzt, beispielsweise bei Schwitzhüttenzeremonien und spirituellen Reinigungen. Auch zum Vertreiben negativer Gedanken oder zur energetischen Reinigung von Plätzen und Wohnstatt wird er gerne verräuchert. Er vertreibt böse Geister und schafft eine heilige Atmospähre.

Der Steppenbeifuß lässt sich ganz ähnlich dem Salbei einfach als loses Blatt in einer Schale verräuchern. Aber auch in Form von Smudge Sticks oder auf Räucherkohlen macht der Steppenbeifuß eine gute Räucherung. Steppenbeifuß wird sowohl pur als auch in Räuchermischungen verräuchert. Eine gute Kombination macht er mit Wachholder und Sweetgrass.

Text: Fabian Kalis

Bild: Thayne Tuason [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]