Ist der Baum, den ich dort sichte

eine Tanne oder Fichte?

Um zu schauen, geh ich tiefer

in den Wald hinein und sehe:

Es ist doch wohl eine Kiefer,

neben jener ich nun stehe.

Fabian Kalis

Egal ob beim Weihnachtsbaumkauf (siehe meinen Artikel „Oh weh Tannenbaum„), beim Zapfensammeln im Wald oder beim Kauf ätherischer Nadelbaum Öle: Häufig ist von Tannen die Rede, ganz gleich, ob der gemeinte Baum tatsächlich eine Tanne ist oder nicht. Blau-Fichten werden in der Weihnachtszeit konsequent als Blau-Tannen vermarktet, Kinder (und auch Erwachsene) erfreuen sich über Tannenzapfen am Waldboden und selbst in der Apotheke erhält man ätherisches Öl mit der Aufschrift „Tanne“, das aus Fichten hergestellt wurde. Eines wird da schnell klar: Die Unterscheidung unserer einheimischen Nadelbäume fällt im Allgemeinen sehr schwer. Dabei ist es eigentlich ganz einfach unsere drei häufigsten Nadelbäume auf einen Blick zu unterscheiden. Wie das geht, das möchte ich in diesem Artikel näher bringen. Dazu gebe ich die typischen Merkmale von Tannen, Fichten und Kiefern an. Da es natürlich innerhalb der drei Gattungen viele unterschiedliche Arten gibt, die sich teilweise mehr oder auch weniger stark unterscheiden, versuche ich auf Gattungstypische Merkmale einzugehen oder beziehe mich auf die bei uns einheimischen Arten.

Tanne (Abies spp.)

Tannen sind in Norddeutschland eher selten zu finden. Sie sind ein typischer Baum des bergigen Süddeutschlands und der Alpenregion. Sie wachsen in typischer Kegelform und können gerade bei jungen Bäumen bis zum Boden beastet sein. Die Äste wachsen waagerecht, umlaufend in Etagen um einen geraden Hauptstamm. Sie werden etwa 50 Meter hoch.

Die Nadeln sind weich, piksen nicht und wachsen in Reihen seitlich aus den Zweigen. Sie sind ca. 3 cm lang. Die Zweige haben eine glatte Oberfläche.

Die Borke ist grau bis weißlich und glatt bei jungen Bäumen und wird rissig bei älteren Exemplaren.

Die etwa 10 cm bis 16 cm langen Zapfen wachsen nach oben gerichtet an den Ästen. Tannenzapfen fallen nicht komplett im Stück von den Bäumen. Sie Blättern Schuppe für Schuppe im Wind ab und verteilen so ihre Samen. Daher findet man am Waldboden auch keine Tannenzapfen. Lediglich die dünnen, kahlen Gerippe  fallen irgendwann zum Waldboden.

Tannen sind Tiefwurzler und bilden eine Pfahlwurzel aus, die mehrere Meter ins Erdreich reicht. Dadruch sind sie sehr resistent gegenüber Stürmen und Winden.

Fichte (Picea spp.)

Fichten wachsen entweder in einer Zylinderform mit spitzen Wipfel oder auch der typischen Kegelform. Die Äste wachsen leicht nach unten geneigt quirlig rund um einen einzelnen geraden Hauptstamm. Durch diese Anwinkelung können Fichten wesentlich besser auch mit großen Schneelasten zurechtkommen. Man findet sie daher bis in den hohen Norden hinein als die letzten Bäume vor der Baumgrenze. Sie können bis zu 70 Meter hoch werden und sind damit der höchste einheimische Nadelbaum.

Die Nadeln sind hart, stechen und piksen. Sie wachsen rund herum um die Zweige und sind 1,5 bis 2 cm lang. Die Oberfläche der Zweige ist höckerig.

Die Borke ist bräunlich-rot, bei alten Bäumen gräulich und schuppig.

Die Zapfen sind 10 cm bis 15 cm lang und wachsen hängend an den Ästen. Sie fallen sowohl nach dem Öffnen und Entlassen der Samen als auch ungeöffnet bei starkem Winde herab. Man kann sie häufig auf dem Waldboden finden. Sie sind eher weich und haben zarte, dünne Schuppen.

Fichten sind Flachwurzler und sind daher nur 1 m – maximal 2 m tief in der Erde verwurzelt. Daher sind sie besonders in Monokulturen stark gefährdet durch starke Winde entwurzelt zu werden.

Kiefer (Pinus spp.)

Kiefern wachsen, sofern sie genügend Platz haben, stark verzweigt und bilden mehrere Kronen aus. Diese sind kegel- oder schirmförmig. Die Nadeln wachsen nur an den Baumkronen. Der untere Teil des Stammes, oder der verzweigten Stämme ist kahl. Die Beastung der Kiefern erfolgt in lockeren Astetagen. In Monokulturen zeigt sich jedoch häufig ein Wuchs mit nur einem einzelnen geraden Hauptstamm.

Die Nadeln wachsen paarweise in den Blattscheiden und kommen in Büscheln rund um den Ast verteilt vor. Sie sind zwischen 4 cm & 8 cm lang.

Im unteren Teil ist die Borke grau. Sie verfärbt sich zur Krone hin jedoch rötlich. Die Borke ist gefurcht und hat glatte große Schuppen.

Im geöffneten Zustand sind die 3 cm bis 8 cm großen Zapfen eiförmig. Im geschlossenen Zustand sind sie kegelförmig. Sie wachsen hängend an den Ästen. Sie fallen sowohl nach dem Entlassen der Samen als auch ungeöffnet bei starkem Winde komplett vom Baum und lassen sich häufig am Waldboden finden. Sie sind hart, holzig und haben dicke, feste Schuppen.

Kiefern sind Tiefwurzler, die eine lange Pfahlwurzel ausbilden. Damit können sie auch in sehr trockenen und sandigen Gebieten ausreichend Wasser aufnehmen.

Hier noch ein kurzer Spruch, der hilft Tannen und Fichten zu unterscheiden:

„Die Ficht, die sticht, die Tanne nicht.“

Und ist man sich nach all dem immer noch unsicher, dann kann man jeden Nadelbaum, der Zapfen ausbildet auch einfach als Konifere bezeichnen. Das ist immer richtig, denn Konifere bedeutet: „Zapfen tragend“. Das klingt dann, als ob man Ahnung hätte, obwohl man in Wirklichkeit nicht einmal die drei typischen einheimischen Nadelbäume unterscheiden kann…

Bilder: www.pixabay.com

Im tiefen der Erde schlummern verborgen die Kräfte des ewigen Lebens. Auch wenn es jetzt grau, trist und leblos erscheint, so können wir sicher sein, dass das Leben im Frühling aufs Neue wiedergeboren wird.

Ich wünsche ein glückliches und besinnliches neues Jahr 2021. Nach dem letzten ungewöhnlichen Jahr ein willkommener Neubeginn.

Besinnlich? War das nicht in der Weihnachtszeit dran? Ja, schon, aber unter den derzeitigen Umständen kann es nicht Schaden, wenn man sich weiterhin wünscht, dass die Gesellschaft mal wieder zur Besinnung kommt. Mit besinnlich oder Besinnung meine ich  in diesem Fall die Rückbesinnung auf das Wichtige, Natürliche und Echte. Echte Erlebnisse, echte Beziehungen, echtes Miteinander, echte natürliche Welten. Wir Menschen sind soziale Wesen, die eingebettet in das Netz der Natur funktionieren. Herausgelöst aus der Natur in einer hoch technisierten Welt, in denen Ausgangssperren uns verbieten in die Natur zu gehen, eingesperrt in die Mauern des eigenen Heimes, abgeschirmt mit Masken, die uns das Atmen schwer machen und mit einer gewandelten Kultur die echte menschliche Kontakte als etwas Schädliches wertet und das soziale Miteinander auf Videomeetings und Sprachnachrichten beschränkt, da darf man sich nicht wundern, wenn die Seelen unruhig, unzufrieden und krank werden. Wir sind gerade dabei unsere eigene Lebensgrundlage, das was uns Mensch macht, das was uns gesund und glücklich erhält mehr denn je aufzugeben.

In diesem Sinne wünsche ich mir auch im neuen Jahr Besinnung auf das was wirklich wichtig ist. Trotz aller widrigen Umstände, dürfen wir uns nicht unser Menschsein nehmen lassen. Es muss andere Wege geben.

Und diese Wege mögen für jeden etwas anders aussehen. Aber habt den Mut eure eigenen persönlichen Freiheiten zu nehmen, eure eigenen Wege durch den Dschungel der Einschränkungen und Verordnungen und Verbote zu finden, auf dass ihr euer inneres Glück nicht verliert und weiterhin der Mensch seid, der ihr wimmer schon wart oder vielleicht auch die Chance der gewandelten Weltordnung nutzt und endlich mal der Mensch werdet, der ihr immer sein wolltet.

Eins ist sicher: 2021 wird auch wieder ein besonders Jahr, mit vielen Abenteuern. Ich wünsche euch die Kraft und den Mut dieses Jahr durchzustehen, mit allem was uns erwarten mag.

Fabian Kalis, Januar 2021

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, was du bist, das weiß man kaum…

Der Weihnachtsbaum: Tanne, Fichte oder doch was ganz anderes?

Alle Jahre wieder beginnt bei Millionen von Menschen die Suche nach dem geeigneten Weihnachtsbaum. Die Zeiten in denen man einfach im Wald einen lokalen Baum geschlagen und in die winterliche Stube verbracht hat sind für die meisten lange vorbei. Stattdessen wartet ein immer größer werdendes Handelsimperium mit einem riesigen Angebot an Bäumen auf. Wer möchte, der erhält seinen Baum heutzutage bequem per Post nach Hause geliefert. Auf Wunsch sogar mit Aufstell- und Anschlussservice…

Die diesem alten Brauch innewohnende Bedeutung ist kaum mehr bewusst (mehr dazu in meinem Artikel Weihnachtsschmuck & Wintergrün aus dem letzten Jahr). Die immer beliebteren und vollkommen unnatürlichen Plastikbäume als moderne und ach so ökobewusste Alternative zum echten Baum im eigenen Heim zeigen ganz klar, dass auch das letzte bisschen Sinn und Hintergrund dieser alten Tradition verloren und vergessen ist. Was bleibt ist ein sinnentleertes Ritual. Was sich aber in den ganzen Jahren nicht geändert hat, ist die oft irreführende Bezeichnung Tannenbaum für alle diese hölzernen Zimmergenossen, denn nicht selten sind die angebotenen Weihnachtsbäume nämlich gar keine Tannen.

Bis in die 60er Jahre war die Gemeine Fichte Picea abies der beliebteste Weihnachtsbaum in Deutschland. Auch heute noch finden sich viele dieser auch als Weihnachts-Fichten bezeichneten Exemplare im Angebot der Baumverkäufer. Bei dieser Art sorgt aber selbst der botanische Name für zunehmende Verwirrung im Baumwirrwarr: Picea ist die Gattungsbezeichnung der Fichten. Soweit alles klar. Die Artenbezeichnung abies (klein geschrieben) hingegen bedeutet „Tanne“. Nicht zu verwechseln mit Abies (groß geschrieben), der Gattungsbezeichnung der Tannen. Man könnten den Namen dieses Baumes also mit Tannenfichte übersetzen. Logisch, oder etwa nicht? Ein Vorteil dieses Weihnachtsbaumes: die Gemeine Fichte ist ein einheimischer Nadelbaum, der häufig in deutschen Wäldern angebaut wird. Man kann also mit Leichtigkeit einen lokalen Baum ohne weite Transportwege bekommen. Viele Forste bieten diese Bäume auch direkt zum Selberschlagen im heimischen Wald an. Wegen der rötlich braunen Färbung der Rinde wird dieser Baum auch als Rot-Fichte bezeichnet. Da die Menschen aber scheinbar schon lange ein Problem mit der Auseinanderhaltung von Fichten und Tannen haben, hat sich umgangssprachlich der Name Rot-Tanne für diesen Baum durchgesetzt.

Mittlerweile hat sich jedoch die aus den USA stammende Stech-Fichte Picea pungens als einer der beliebtesten Weihnachtsbäume weltweit durchgesetzt. Grund hierfür: im Vergleich zu anderen Fichten behält diese Art nach dem Schlag lange ihre Nadeln. Zudem verfügt sie über einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die für den typischen weihnachtlichen Nadelbaumduft sorgen. Auch wenn diese Art hierzulande forstwirtschaftlich für den Weihnachstbaumverkauf angebaut wird, so sind zahlreiche der hier angebotenen Bäume Importe aus fernen Ländern. So wurde auch die Weihnachtstradition erfolgreich globalisiert. Aber auch dieser Baum sorgt mit seinem Namen für mehr Verwirrung: die Stech-Fichte wird auch Blau-Fichte genannt, da ihre Nadeln eine blaugrüne Färbung aufweisen. Der Begriff Blau-Fichte ist zwar botanisch korrekt, wird in unserem modernen Sprachgebrauch aber kaum verwendet. Durchgesetzt hat sich auch hier hingegen die eigentlich falsche Bezeichnung Blautanne für diesen Baum. Der Grund dafür ist die große Ähnlichkeit mit einem anderen Nadelbaum: der ebenfalls als Blautanne bezeichneten Edeltanne Abies procera.

Die als Blautanne bezeichnete Blau-Fichte (Picea pungens)

Die Edeltanne Abies procera und insbesondere spezielle Zuchtformen von dieser Art mit einem besonders blaugrünen Nadelkleid sind zwar tatsächlich echte Tannen und werden unter der Bezeichnung Blautanne auch als Weihnachtsbaum genutzt, mit einem Anteil von nur 5 % am gesamten Weihnachtsbaumgeschäft ist dies aber keine häufige Erscheinung. Die allermeisten als Blautannen angebotenen Weihnachtsbäume sind hingegen eigentlich die Blau-Fichten.

Lediglich die Nordmanntanne Abies nordmanniana ist tatsächlich eine echte Tanne und spielt eine große Rolle beim Weihnachtsbaumvekauf. Hier passt der Name. Und diesen Baum kann man dann auch botanisch korrekt als Tannenbaum bezeichnen. Leider stammen auch hier fast alle Bäume nicht aus heimischen Forsten sondern haben eine lange Reise quer um die Welt hinter sich, bevor sie in unseren Stuben landen. Der Vorteil dieser Baumart: wie alle Tannen behält auch die Nordmanntanne ihre Nadeln sehr lange nach dem Schlag.

Die ebenso beliebte „Nobilistanne“ ist übrigens auch eine Form der Edeltanne Abies procera. Anders als ihr blaugrüner Verwandter wird diese Variante wegen ihrer silbrig schimmernden Nadeln auch gerne als Silbertanne bezeichnet. Botanisch handelt es sich jedoch bei beiden Bäume um verschiedene Varianten der gleichen Baumart. In speziellen Zuchtformen werden diese ganz natürlichen Unterschiede jedoch besonders hervorgebracht.

Eine weitere echte Tanne, die zumindest in den USA gerne als Weihnachtsbaum genutzt wird, ist die Colorado-Tanne Abies concolor. In unseren Gegenden spielt dieser Baum ursprünglich keine Rolle. Da aber auch das Weihnachstbaumgeschäft zunehmend digital, online, globalisiert und mit einem stetig wachsenden Sortiment von statten geht, kann man auch in Deutschland mehr und mehr Exemplare dieser Baumart erwerben.

Neben den Fichten und Tannen und Tannenfichten und Tannen, die eigentlich Fichten sind gibt es natürlich auch noch ganz andere Nadelbäume, die als weihnachtliches Grün genutzt werden.

Zu erwähnen wären hier noch die Douglasien (Pseudotsuga spp.). Diese artenreiche Baumgattung ist ebenfalls hauptsächlich in Nordamerika zu finden und spielt dort eine wichtige Rolle als Weihnachtsbaum. Hier in Europa kann man beim versierten Weihnachstbaumhändler des Vertrauens und natürlich auch online im Weihnachstbaumversand, wo man Bäume aus aller Welt bekommt, sicherlich auch solche Bäume erwerben (in geringem Maße werden sie sogar forstwirtschaftlich in Deutschland angebaut), zumindest derzeit noch sind sie aber eine unbedeutende Randerscheinung. Dort, wo dieser Baum dennoch zu finden ist, sorgen die Bezeichnungen aber für noch mehr Verwirrung: die Gewöhnliche Douglasie Pseudotsuga menziesii wird umgangssprachlich bei uns sowohl als Douglastanne, Douglasfichte & Douglaskiefer bezeichnet. Hier werden also nicht nur Tanne und Fichte in einen Topf geschmissen (das kennen wir ja bereits) sondern auch noch Kiefer und Douglasie mit in das Namenschaos genommen.

Das bringt uns zu eben jener Gattung: die Kiefern (Pinus spp.). Auch einige Arten dieser Baumgattung werden gelegentlich als Weihnachtsbaum in die warmen Stuben geholt. Da Kiefern aber recht schnell nach dem Schlag ihre langen Nadeln verlieren und im Vergleich zu Fichten und Tannen auch wesentlich kahler benadelt sind, haben sich die Kiefern nie wirklich durchsetzen können. Der erfolgreiche Baumhandel findet aber auch hier einen Weg: angepriesen als  „Weihnachtsbaum für Minimalisten“, bieten einige Händler die Waldkiefer (Pinus silvestris) als besonders hochpreisige Spezialalternative zum herkömmlichen Baum an. Das Verkaufsargument: durch die wenigen Nadeln kommt der Baumschmuck besonders gut zur Geltung. Was dabei verschwiegen wird: die dünnen Zweige der Kiefern können kaum Gewicht tragen, so dass der Weihnachtsschmuck gleichfalls karg ausfallen muss. Die ungleichmäßige Wuchsform spricht Individualisten an und generell gilt die Kiefer als ein „Liebhaber-Baum“ für Menschen, die sich durch das kahle Aussehen und den raschen Verlust der Nadeln nicht abschrecken lassen. Weihnachtsbaum mal neu gedacht. Hauptsache anders ist hier die Devise der Baumhändler.

Wegen des ebenso schnellen Verlustes des Nadelkleides sucht man auch Eiben (Taxus spp.) vergebens als Weihnachtsbaum. Gleichermaßen sind die Eiben zumindest als Waldbaum in heimischen Wäldern nahezu ausgerottet. Auch ihr langsames Wachstum machen sie nicht gerade zu einem geeigneten Kandidaten für das jährliche Baumschlagen.

Die Lärchen (Larix spp.), die als einzige heimische Nadelbäume gleich den Laubbäumen ihr Nadelkleid im Winter komplett verlieren und somit um diese Jahreszeit nur als Astgerippe zu finden sind, machen demnach ebenso wenig Sinn als winterliches Grün.

Besonders wirr wird es aber erst wenn man sich im Sortiment der künstlichen Weihnachtsbäume aus Plastik umschaut: hier sind der Kreativität bei der Benennung scheinbar keine Grenzen gesetzt. Ganz gleich welche Form diese Bäume haben und welchem Original sie nachempfunden sind (wenn überhaupt irgendeinem…) wird hier mit den Bezeichnungen nur so um sich geworfen. Hier kann man Kiefer-Tannenbäume, Fichtentannenbäume, Weihnachts-Tannenfichten, Kiefertannen, Blautannenfichten, Rotkieferfichten, Weihnachtslärchen und Blaulärchen finden, um nur einige zu nennen. Die Verwirrung ist damit komplett.

In diesem Sinne: viel Freude bei der diesjährigen Weihnachtsbaum Suche. Jetzt endlich mit botanischer Klarheit.

Fruchtleder, was ist denn das? Ein moderner, veganer Versuch echtes Leder aus Tierhaut mit einer pflanzenbasierten Grundlage zu ersetzen? Nein, es handelt sich hierbei um eine süße Leckerei, die man ganz einfach aus heimischen Früchten herstellen kann. Fruchtleder hat eine lange Tradition und wurde als Nascherei gegessen schon lange bevor es Gummibärchen und andere Weingummis gab. Nicht nur ist Fruchtleder eine tolle Idee um seine eigene Fruchtgummi Alternative herzustellen, es ist auch ein prima Art frisches Obst in eine lange haltbare Form zu verarbeiten. Der Name Fruchtleder kommt daher, dass das fertige Produkt aufgrund seiner flachen und biegsamen Form und seiner weichen glatten Struktur an Leder erinnert.

Das der Herstellung von Fruchtleder zu Grunde liegende Prinzip ist dabei das Dörren. Den frischen Früchten wird dabei langsam und schonend so lange Wasser entzogen, bis der verbleibende Restwassergehalt so gering ist, dass Bakterien und Pilzen keine Chance mehr haben, die Früchte zu verderben. Das Wort Dörren ist dabei abgeleitet von Darre, der gitterartigen Struktur auf denen die Produkte langsam getrocknet werden. Vorteil dieser Methode: durch die geringe Temperatur beim Trocknen bleiben Vitamine und andere kostbare Inhaltsstoffe fast vollständig erhalten. Früher nutze man die Sonnenkraft, um Fruchtleder herzustellen. Dazu hat man den ausgestrichenen Fruchtbrei einfach an warmen Tagen in die Sonne gelegt. Später im Jahr nutzte man warme Oberflächen in der Nähe des Ofens, um das Fruchtleder langsam zu trocknen.

Was Unterscheidet Fruchtleder jetzt von Dörrobst bzw. Trockenobst? Beim Trockenobst werden die Früchte (je nach Fruchtart oder gewünschtem Endprodukt) entweder ganz oder in kleine Scheiben / Stücke geschnitten getrocknet. Um Fruchtleder herzustellen, bereitet man zunächst einen feinen Brei aus den Früchten zu, der anschließend flach ausgestrichen und dann getrocknet wird.

Das Fruchtleder kann man pur, ohne Zusatz weiterer Zutaten herstellen. Das Endprodukt enthält dann, je nach verwendeter Fruchtart, nur wenig Zucker bis sehr wenig Zucker und schmeckt nur leicht süß. Als gesunde, zuckerarme Süßigkeit ein tolle Idee. Wer es lieber etwas süßer mag, der kann dem Fruchtpüree Zucker, Ahornsirup, Agavendicksaft oder Honig zuführen. So erhält das fertige Fruchtleder eine angenehme Süße und wird eine beliebte Nascherei auch bei Kindern. Den Zuckergehalt und die Süße kann man hierbei natürlich ganz nach Belieben anpassen. Man kann hierbei einzelne Fruchtarten verarbeiten oder auch Mischungen verschiedener Früchte herstellen. Auch lässt sich der Fruchtbrei mit Gewürzen verfeinern. So lässt sich aus den eigenen Lieblingsfrüchten eine persönliche Süßigkeit ganz nach dem eigenen Geschmack herstellen.

Rezept für Fruchtleder aus Apfel & Hagebutten mit Honig

Was man benötigt:

150 g Hagebutten (ohne Kerne)

1 Apfel

50 g Honig

1 Prise Zimt / Muskatnuss / Vanille

Zubereitung:

Die entkernten Hagebutten und den Apfel in möglichst kleine Stücke schneiden und anschließend pürieren. Am besten eignet sich hierfür ein starker Mixer. Die Masse sollte möglichst fein sein. Man kann das Püree hierzu durch ein engmaschiges Sieb drücken, so erhält man eine ganz feine Masse.

Diese Fruchtmasse wird nun mit dem Honig verrührt und nach Belieben mit den Gewürzen abgeschmeckt. Alle Zutaten gut vermengen.

Anschließend wird das Mus auf ein nicht haftendes Papier gestrichen. Die Schicht sollte etwa 4 mm dick sein. Das so befüllte Papier wird nun für etwa 7- 8 Stunden im Dörrapparat bei ca 40 ° C gedörrt. Alternativ kann man das Fruchtmus auch im Backofen trocknen. Dabei muss die Backofenklappe aber die ganze Zeit über einen Spalt offenstehen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Sobald das Fruchtmus nicht mehr klebrig ist und sich leicht von dem Papier ablösen lässt, ist es fertig. Nun kann es nach Belieben angerichtet werden.  Es kann in kleine Stückchen geschnitten, zusammengerollt oder in aufwendige, kreative Formen geschnitten werden.

Das so hergestellte Fruchtleder aus Hagebutte, Apfel & Honig vereint die Heilkräfte dieser drei Kraftpakte der Natur und ist über einen langen Zeitraum haltbar. Hagebutten enthalten, genau wie Äpfel eine große Menge an Vitamin C und sind damit besonders wichtig um in der kalten Jahreszeit ein starkes Immunsystem zu  wahren. So ist diese Nascherei nicht nur lecker sondern auch ein verlockendes Stück Medizin.

Der Herbst ist die Zeit, in der die zwei- oder mehrjährigen Pflanzen sich in die Erde zurückziehen und tief in ihren Wurzeln ihre Lebenskraft speichern. Das oberirdische Kraut stirbt ab, es verwelkt und von der Pflanze ist ab dem späten Herbst nichts mehr zu erahnen. Doch versteckt im Inneren des Erdreichs warten diese Pflanzen mit einem hochlebendigen Schatz auf. Es sind die heilkräftigen Wurzeln, die in dieser Jahreszeit geerntet werden. Wer weiß, wo er suchen muss, findet nun viel stark wirksame Pflanzenmedizin im Erdreich verborgen.

In dieser Jahreszeit, in der das meiste oberirdische Grün schwindet, ist die Saison der meisten Heilkräuter längst vorüber. Doch es ist genau die richtige Zeit, um die Pflanzen zu ernten, von denen man die Wurzeln nutzt. Anders als die oberirdischen grünen Pflanzenteile, die oftmals im jungen frischen Zustand die meisten Heilkräfte besitzen, oder die Blüten, die dann geerntet werden, wenn die Pflanze ihren Höhepunkt im Jahreszyklus erreicht hat, sind die Wurzeln der zwei- oder mehrjährigen Pflanzen am heilkräftigsten, wenn sich die Pflanzen auf das Überwintern in der kalten Jahreszeit vorbereiten und sich mit ihrer ganzen Kraft, ihren Wirkstoffen und Pflanzensäften in das Wurzelreich zurückziehen.

Viele Heilpflanzen der traditionellen Volksmedizin tragen in ihrem Namen bereits einen Hinweis darauf, dass von ihnen die Wurzel verwendet wird: Nelkenwurz, Pestwurz, Blutwurz, Engelwurz und Nieswurz sind nur einige von ihnen. Dabei war die Bezeichnung Wurz historisch keineswegs nur den unterirdischen Pflanzenteilen vorbehalten. In früheren Zeiten bezeichnete das Wort Wurz sämtliche Pflanzenteile. Der Wortursprung geht dabei auf die Bedeutung „Gewachsenes“ oder „Trieb“, „Zweig“ oder „Ast“ zurück. Auch Wurstwaren, die unter Bezeichnungen wie „Kaminwurz“ oder „Pfefferwurzen“ eine lange Tradition haben, verdanken ihren Namen diesem Ursprung. Ihre längliche, astähnliche Form brachte ihnen ihren Namen. Später wurden dann nur noch die besonders heilkräftigen Pflanzen als Wurz bezeichnet und im Laufe der Zeit wandelte sich die Wortbedeutung immer mehr in Richtung der unterirdischen Pflanzenteile, so dass wir heute eben diese Pflanzenteile meinen, wenn wir von Wurz oder Wurzeln reden.

Blütenstand der Großen Klette (Arctium lappa). Auch ihre Wurzel sammelt man jetzt im Herbst. Sie hilft gegen Schuppen, juckende Kopfhaut und stärkt die Haarwurzeln.

Die Endung Wurz in noch heute genutzten Pflanzennamen ist also häufig ein Nachhall ihrer einst sehr geschätzten Heilkräfte. Ein paar dieser Wurzen möchte ich im Folgenden etwas näher beschreiben.

Klettenartige Frucht der Echten Nelkenwurz

Die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse. Ihren Namen verdankt sie der stark nach Gewürznelke duftenden Wurzel. Diese Wurzeln wurden bereits in der Antike wegen ihrer stark tonisierenden und heilenden Kräfte geschätzt. Die alten Griechen setzten mit ihr stärkende und aromatische Heilweine an, die gegen allerlei Leiden helfen sollten. In zahlreichen historischen Kräuterbüchern finden sich die unterschiedlichsten Anwendungen der Nelkenwurz. So wurde sie bei Blasenschwäche, Zahnweh, Durchfall, Hämorrhoiden, Verdauungsbeschwerden, Hauterkrankung, Entzündungen der Mundschleimhäute, Gelbsucht und Brustbeschwerden eingesetzt. In dieser vielseitigen Anwendung zeigt sich ganz eindeutig, welch starke Heilkräfte die Menschen dieser Pflanze einst zuschrieben. Sie ist eine also eine echte Wurz, eine stark wirksame Heilpflanze. In der modernen Phytotherapie wird sie allerdings nur noch wegen ihrer Gerbstoffe als ein Mittel gegen Durchfallerkrankungen und Hautleiden eingesetzt. Die aromatischen Wurzelstöcke können jedoch auch in der Küche zum Würzen von Speisen und Gebäck verwendet werden.

Blütenstand einer Pestwurz im Frühjahr

Auch die Pestwurz (Petasites hybridus) wurde einst als eine starke Medizin verehrt. Sie verdankt ihren Namen der Anwendung als eine der Heilpflanzen, die im Mittelalter gegen die Pest eingesetzt wurden. Auch eine schleimlösende sowie eine entzündungshemmende und kühlende Wirkung bei Insektenstichen wurde ihr nachgesagt. In der modernen Phytomedizin entdeckte man zudem eine spasmolytische (krampflösende) und analgetische (schmerzstillende) Wirkung von Zubereitungen aus der Pflanzenwurzel. Ebenso hat die Pflanze eine antiallergische Wirkung, die vergleichbar ist mit synthetischen Antihistaminika. Die Pestwurz gehört zu den Pflanzen, die ihre Blütenstände bereits im zeitigen Frühling vor dem Blattaustrieb erscheinen lassen. Sie ist damit eine der ersten wichtigen Bienenfutterpflanzen nach der langen Winterruhe.

Blüte und Blatt einer Blutwurz

Die Blutwurz (Potentilla erecta), deren Rhizome einen blutroten Saft ausscheiden, wenn man sie anschneidet, wurde gemäß der Signaturenlehre als ein blutstillendes Mittel verwendet. Auch als Färberpflanze fand die Blutwurz Verwendung. Der Pflanzensaft erzeugt je nach Anwendung eine gelbbraune bis rotbraune Färbung. Die Sámi (indigene Bevölkerung in Lappland) nutzten die Blutwurz zum Gerben von Rentierfällen, die dadurch gleichzeitig eine rotbraune Färbung erhielten. In der modernen Phytotherapie nutzt man die Blutwurz, wie fast alle Pflanzenwurzlen nur noch wegen ihres Gehaltes an Gerbstoffen bei Durchfall und Magen-Darm-Erkrankungen und als Spülung bei entzündlichen Erkrankungen der Mundschleimhäute.

Die Nieswurz (Helleborus spp.) wurde in früherer Zeit zu ganz besonderen Heilzwecken eingesetzt. Wie der Pflanzenname bereits erahnen lässt, löst ein Pulver aus  Wurzeln einen starken Niesreiz aus. Für unser modernes Heilverständnis ist das eine weniger erstrebenswerte Heilwirkung. In früherer Zeit glaubte man jedoch, dass Niesen, Erbrechen und Durchfall wirksame Methoden zum Heilen psychischer Krankheiten und Wahnsinnn seien. Medizin, die diese Effekte hervorrief wurde also als ein wichtiges Heilmittel in psychatrischen Belangen genutzt.  Der griechische Begriff „elleborosus“ (wörtlich übersetzt etwa „Helleborus benötigen“) bedeutet „verrückt“ und leitet sich von dem botanischen Namen der Nieswurz ab.

Alle diese stark wirksamen Pflanzenwurzeln sammelt man am besten jetzt im Herbst, wenn die oberirdischen Pflanzenteile verwelken und aus der Natur schwinden. Es ist die Jahreszeit, in der man seine Pflanzenhausapotheke mit den heilsamen Wurzen aufstocken kann.

Auch die Große Klette (Arctium lappa), die als zweijährige Pflanze im ersten Jahr als Blattrosette erscheint und erst im zweiten Jahr ihre eindrucksvollen, mehrere Meter hohen Blütenstände Richtung Himmel streckt, sammelt man im Herbst. Dabei nutzt man die Wurzeln der Pflanzen, die sich im Herbst des ersten Jahres befinden. In diesem Stadium halten sie ihre ganze Heilkraft bereit. Im Herbst des zweiten Jahres hat die Klette ihre ganze Lebenskraft in die Blüten gesteckt und stirbt anschließend vollständig ab. Diese Wurzeln enthalten kaum noch Wirkstoffe und Pflanzenkraft. Dies gilt gleichermaßen für alle anderen zweijährigen Pflanzen, von denen man die Wurzeln nutzt.

Wichtig ist, wie bei allen gesammelten Heilkräutern, dass man auch die Wurzeln gut trocknen lässt, bevor man sie einlagert. Besonders die unterirdischen Pflanzenteile im Herbst enthalten sehr viel Feuchtigkeit und fangen leicht an zu schimmeln, wenn man sie nicht genug trocknet.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Schon lange bevor es unser moderens Erklärungsmodell mit Bakterien und Viren als Krankheitserreger gab, nutzen die Menschen die Kraft der Pflanzen, um sich vor Krankheiten zu schützen und gesund zu werden. Dabei wurden die entsprechenden Pflanzenprodukte auf vielfältige Weise eingesetzt. Heilkräutertees, und Pülverchen gehörten genauso wie auch das Räuchern zu den Anwendungen früherer Zeiten.

Krankheiten sah man früher als negative Energien, Geister oder auch Dämonen, die den Kranken befallen hatten. Bestimmte Rituale und Räucherstoffe wurden dann genutzt, um diese unerwünschten Gäste wieder aus dem Körper zu vertreiben. Es wurden Schutzräucherungen in Haus und Hofe, meist zu besonderen Fesstagen, zelebriert, um sich vorbeugend vor diesen Energien zu schützen.

Auch die christliche Kirche, die ja das Räuchern lange Zeit als heidnisches Teufelswerk verschrien hat, konnte die reinigenden und schützenden Aspekte einiger Räucherdüfte irgendwann nicht mehr ignorieren. Die großen Kirchen waren Zufluchtsort für Kranke und Sterbende. Man kann sich gut vorstellen, dass hier, insbesondere in Zeiten, in denen Hygiene einen sehr niedrigen Stellenwert in der Gesellschaft hatte, ein Sammelbecken von Infektionskrankheiten entstand. Wer gesund war und in die Kirche ging, konnte sich sehr leicht mit einer unschönen Krankheit anstecken. Zunächst war es dem Gestank geschuldet, denn ein Treffpunkt kranker, sterbender und ungepflegter Menschen, der die Kirchen ja waren, glänzte nicht unbedingt mit Wohlgerüchen, dass die Kirche begann das einst verteufelte Räucherwerk in den eigenen Reihen zu nutzen. Bei einem solch widerlichen Ambiente und der Angst, dass man ebenfalls von den Krankheiten befallen werden würde, schwand nämlich die Zahl der Besucher in den Kirchen. Es mangelte an Kundschaft. Und ohne Kundschaft, die ihr weniges Geld zum Sündenerlass der Kirche in den Rachen warf, drohte die Stellung der Kirche zu fallen. Eine Lösung musste her. Kurzerhand wurde insbesondere der Weihrauch, der ja schließlich schon dem Jesuskind geschenkt wurde, zu etwas heiligem erklärt und die Kirchen damit ausgeräuchert. Der neue Wohlduft frischte das schlechte Image der Krichen wieder auf und lockte viele neue Besucher in die kalten Hallen. Wie so vieles, wurde auch das Räuchern so von einem verbotenen Teufelstreiben zu etwas tugendhaften und christlichen gewandelt und von der Kirche adaptiert.

Schnell stellte man fest, dass mit dem Weihrauchduft nicht nur der Gestank schwand sondern auch die Zahl der Kranken weniger wurde. Gesunde Menschen, die nun die Kirchen betraten, wurden von den Krankheitsgesietern verschont. Klar, dass hier das Werk Gottes zugange war. So wurde dem Weihrauch als heiliges Gottesgeschenk eine immer höhere Stellung in den Zeremonien der Kirche zugetragen.

Diese krankheitsvertreibende Wirkung sprach sich rum. Auch die Zellen der Gefängnisse wurden nun regelmäßig mit dem göttlichen Reinigungsmittel ausgeräuchert, um Tod und Krankheit aus den dreckigen und stinkenden Verschlägen zu vertreiben. Auch bei der einfachen Bevölkerung, die das Räuchern heimlich weitergeführt und trotz verboten niemals aufgegeben hat, konnte sich dieses Tun nun mit dem Segen der Kirche wieder mehr entfalten und verbeiten.

Die Nutzung von Räucherwerk zum Schutz vor Krankheiten hat also eine lange Tradition. Doch wie ist damit in unserer modernen Zeit umzugehen, in der wir wissen, dass es Bakterien und Viren und keine Dämonen oder anderes Teufelswerk sind, die uns krankmachen? Ist das Räuchern also doch nur Hokuspokus? Ist die Wirkung auf rein energetischer Ebene und hat nichts mit moderene rationeller Erkenntnis zu tun? Waren die Wirkungen früherer Zeiten reine Placebo Effekte, die damit zu erklären sind, dass die Menschen einfach glaubten?

Nein, ganz im Gegenteil. Neben der energetischen und psychologischen Wirkung (olfaktorische Reize haben eine nachgewiesene Wirkung auf unseren Geist) haben die meisten Räucherstoffe auch eine pharmakologische Wirkung. Bestimmte Wirkstoffe, die in den Räucherstoffen enthalten sind, werden beim Räuchern freigesetzt und entfalten dann in unserem Körper (oder auch auf Bakterien und Viren in der Luft) eine nachweisliche Wirkung.

Insbesondere der echte Weihrauch (Boswellia spp.) und Wachholder (Juniperus spp.), die beide schon seit jahrtausenden als Reinigungs- und Schutzräucherungen angewendet werden, haben eine keimtötende Wirkung. Ihr Rauch hilft dabei Bakterien und Viren abzutöten. Sie desinfizieren die Luft und Oberflächen, die mit dem Rauch in Berührung kommen. Natürlich ist diese Wirkung nicht so stark, wie bei modernene Desinfektionsmittlen, sie ist aber dennoch nicht abzustreiten und nachweislich da. Auch auf unseren Körper wirken diese Räucherstoffe postitv. Sie helfen dabei Krankheitserreger, die bereits im Körper sind, zu bekämpfen und stärken unser Immunsystem.

So macht es also sowohl von energetischer als auch von empirisch wissenschaftlicher Ebene durchaus Sinn, gerade in der aktuellen Zeit, sich mit regelmäßigen Räucherungen von Weihrauch und Wachholder, vorbeugend vor Krankheiten zu schützen. Und ganz ehrlich: So ein Räucheritual mit all seinen Wohldüften hat auch auf unseren Geist eine ganz andere Wirkung, als würden wir mit einer Flasche Desinfektionsspray unsere Wohnungen „reinigen“. Und wie es um unseren Geist und unser Gemüt steht hat schließlich auch einen nicht zu vernachläßigenden Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit und unser Immunsystem.

Neben Weihrauch und Wachholder wurden auch einheimische Baumharze, etwa von Fichte (Picea spp.) & Kiefer (Pinus spp.) sowie die verschiedenen Beifußarten (Artemisia spp.) geräuchert, um sich vor Krankheiten zu schützen. Auch diese Räucherstoffe haben ein leicht keimtötende Wirkung. So lassen sich wohlriechende und wirksame Räuchermischungen erstellen. Und dabei hilft uns der Schatz der Natur direkt vor unserer Haustür. Es müssen nicht immer die teuren importierten Harze sein. Aber auch gemischt mit anderen Räucherstoffen, kann so dem Räucherritual eine pharmakologisch wirksame Komponente gegen Keime begefügt werden.

Fabian

Bienen, Vanlife, Oldtimer, ein Straßenhund aus Peru und einmal um die Welt. Wie passt das alles zusammen? Lasst es mich erklären:

Vor gut einem Monat hatte ich Besuch von Ben und Leah mit ihrem Hund Alaska, die in ihrem fast 50 Jahre alten, blauen VW Bus leben und um die Welt reisen. Mit eben jenem frisch restaurierten Oldtimer „Boomerang“ (Baujahr 1973) sind die drei derzeit auf einer abenteuerlichen Tour von den USA nach Australien. Und das inmitten einer weltweiten Pandemie. Na wenn das kein Abenteuer ist… Und wer die ganze Welt bereist, der darf natürlich auch das schöne Palingen nicht auslassen.

Während ihrer Reisen produzieren die beiden Weltenbummler eine Videoserie, die kostenlos anzusehen ist. Finanziert wird das ganze Abenteuer durch Direktunterstützer via Patreon.com und Werbeeinblendungen. Unter dem Projektnamen Kombilife entstehen wunderschöne und hochprofessionelle Videos. In ihrer ersten Serie „Hasta Alaska“ wird die Reise von Chile nach Alaska dokumentiert. Diese knapp sechsjährige Tour von Südamerika bis zum Polarkreis war es, die mich auf die beiden aufmerksam gemacht hat. Seitdem verpasse ich keine Folge mehr. In Peru gesellte sich dann Hündin Alaska dazu, die seither mit Ben und Leah um die ganze Welt reist.

Als die beiden nun ihr nächstes Abenteuer („Driving Around The World – An Adventure Travel Series„) planten und es hieß, das sie wohl auch nach Deutschland kommen würden, habe ich die beiden natürlich eingeladen, mich und meine Bienen zu besuchen. Und tatsächlich waren sie dann Ende August hier. Fasziniert von den Geschichten aus dem Bienenvolk, die ich den beiden erzählte, waren sie neugierig auf einen nähren Einblick in das Leben der Bienen.

Wie es sich für echte Youtuber und professionelle Filmemacher gehört, wurde die ganze Aktion natürlich auch gefilmt. In einem kurzen Interview vor laufender Kamera durfte ich dann mein Bienenwissen mit der Welt teilen. Und ich bin stolz sagen zu können, das Ben und Leah so beeindruckt von der Welt der Bienen waren, dass sie diesem Thema eine komplette Episode ihrer Serie gewidmet haben. Abgerundet mit humorvollen Animationen ist eine kurzweilige und spaßige Folge entstanden. Ich freue mich sehr, dass ich ein Teil dieses Abenteuers sein darf.

Das Timing für den Besuch und das Filmen hätte nicht passender sein können: Während der Dreharbeiten zierte eine große Zahnlücke mein Gesicht. Die beiden Frontzähne hatte es mir bei einem Fahrradunfall zertrümmert. Und während Ben und Leah kurzfristig ihren Besuch anfragten, wartete ich gerade auf den Zahnersatz aus dem Zahnlabor. Nur einen Tag nachdem die beiden hier waren, habe ich meine neuen Zähne bekommen. Die Erinnerung an die fehlenden Zähne ist somit also für immer in dieser Folge verewigt und für die ganze Welt zu sehen. Aber es passt in das Bild des seltsamen, bärtigen, barfüßigen Bienentypen, nicht wahr?

Anzusehen sind alle Folgen der Serie (und auch die vorherige Serie „Hasta Alaska“) direkt auf der Homepage www.kombilife.com. Die aktuelle Episode Season 5, Episode 8A Most Fascinating Story“ ist die Folge, in der es um die Bienen geht.

Inspiriert von dieser Zusammenkunft habe ich selbst auch ein neues Projekt gestartet. Da meine bisherigen Publikationen ausschließlich ein deutschsprachiges Publikum ansprechen und ich von vielen Seiten die Anregung bekam, dieses Wissen mehr in die Welt zu tragen, habe ich mich entschlossen ein englischsprachiges Bienenprojekt zu beginnen. Auf meiner neuen Internetseite www.barefoot-bees.com werde ich zukünftig einige der spannenden Bienengeschichten, die es bereits hier in meinen Blog und natürlich auch in mein Buch geschafft haben sowie viele weitere faszinierende Bienenfakten in englischer Sprache veröffentlichen. Hauptsächlich werden es Artikel sein. Aber vielleicht gibt es hierzu auch das ein oder andere kleine Video. Derzeit ist die Seite noch im Aufbau, aber die ersten Artikel gehen in Kürze online. Wer des englischen mächtig ist, findet hier also bald eine wachsende Sammlung an Bienenwissen.

Viel Spaß beim Anschauen der Serie und beim Besuch meiner neuen Website.

Fabian Kalis

Das lange ungeduldige Warten hat ein Ende: mein Buch Berauschende Bienen ist erschienen und nun erhältlich. Bestellt werden kann es direkt in meinem Onlineshop www.Imkerei-Kalis.de. Natürlich gibt es das Buch auch bei den großen Onlinportalen und im Buchhandel vor Ort.

Wer direkt bei mir bestellt, erhält auf Wunsch eine persönliche Widmung. Dies bitte einfach als Kommentar bei der Bestellung mit angeben.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Arbeitsschritte noch nötig sind, bis nach Vollendung eines Buchmanskriptes das fertige Buch gedruckt und im Handel ist. Bei mir hat es knapp ein Jahr lang gedauert. Zugegeben, der Covid19 Lockdown hat die Sache etwas mehr als üblich hinausgezögert (eigentlich sollte das Buch am 01.05.2020 erscheinen), dennoch freue ich mich natürlich nun umso mehr, das fertige Buch endlich in meinen Händen halten zu können. Es ist doch noch mal etwas ganz anderes, das eigene Werk als echtes Buch und nicht nur digital am PC zu erblicken.

Besonders freue ich mich, dass das Buch in meinem Wunschverlag, dem Nachtschatten Verlag aus der Schweiz, erschienen ist. Ich hatte von Anfang an gedacht, dass dies der perfekte Verlag für dieses Buch sei. Ein ganz herzlicher und lieber Dank geht an das ganze Team vom Nachtschatten Verlag für die tolle Zusamenarbeit und ein wundervolles fertiges Buch. Natürlich gilt mein Dank auch Christian Rätsch für das Vorwort, welches ein schöner Einstieg in das Buch ist.

Wer noch mehr über das Thema erfahren möchte, darf sich gerne zu meinem Seminar Berauschende Bienen anmelden.

Fabian

Im späten Sommer bis in den frühen Herbst hinein kann man auf Wiesen, in Gärten und an Waldrändern noch einmal eine letzte gelbe Blütenpracht bewundern. Die Goldruten bilden an den immer kürzer werdenden Tage noch einmal ein richtiges Blütenmeer in dem sonst blütenkargen Grün am Ende der wamren Jahreszeiten.

Besonders für die nektarsammelnden Insekten wie Bienen und Hummeln ist diese späte Blütenpracht ein wahrer Segen. So spät im Jahr sind kaum noch andere Blüten zu finden. Die Goldruten spenden aufgrund ihres häufigen Vorkommens noch einmal eine letzte große Tracht. Gerade für die Honigbienen ist dies ein liebsames Angebot, was ihnen dabei hilft einen ausreichenden Wintervorrat an Honig anzulegen. Als Imker ist man besonders dankbar für diese Gabe der Natur, beudetet sie doch, dass die Bienen weniger Winterfutter benötigen und stattdessen auf echtem Honig überwintern können.

Kanadische Goldrute

Doch auch für uns Menschen sind die Goldruten ein kostbares Geschenk im späten Sommer. Die meisten Pflanzen sind jetzt am Ende ihrer Kräfte für dieses Jahr und die Blätter sind holzig, bitter und karg. Frisches Grün sucht man häufig vergebens. Doch die Goldruten, die sich erst spät im Jahr überhaupt erst aus der Erde trauen und bis in den Herbst hinein blühen, bieten jetzt noch die Chance auf frisches, knaickges und saftiges Grün. So lässt sich auch für uns vor dem langen Winter noch ein frischer, vitaminreicher Snack aus der Natur finden. Besonders die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) bietet mit ihren länglichen Blättern ein beliebtes Wildkraut. Die Blätter erinnern vom Geschmack an Petersilie und lassen sich wunderbar zum Würzen von Salaten und anderen Gerichten verwenden. Aber auch ganz im Wildkräutersalat ergeben sie eine aromatische Komponente.

Die Kanadische Goldrute ist ein sogenannter Neophyt. Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die urpsrünglich in einem Ökosystem nicht heimisch waren und erst neu aus anderen Ökosystemen dazugekommen sind. Viele vermeintliche Naturschützer sehen hier eine kritische Entwicklung und fürchten, dass Neophyten unsere Ökosysteme zerstören. Das ist jedoch sehr kurzfristig gedacht. Betrachtet man dies etwas ganzheitlicher, dann merkt man sehr schnell: alle Pflanzen sind Neophyten. Jede Pflanze und jedes Tier ist zu einem früheren Zeitpunkt einmal hier in unser Ökosystem gekommen. In der letzten Eiszeit sind gut 99 % aller Arten in Nordeuropa ausgestorben. Seit dem (und erdgeschichtlich ist seit dem nur einen kurzer Augenblick vergangen) befinden wir uns noch inmitten eines Wiederansiedlungsprozesses. Es ist also ein völlig natürlicher Vorgang, dass immer neue Arten sich bei uns ansiedeln. Und strenggenommen sind auch viele unserer beliebten „einheimischen“ Bäume Neophyten. Beipsielsweise Walsnuss und Rosskastanie kamen erst im Mittellater nach Nordeuropa. Doch die Katalogisierung der Natur begann erst später, als sie längts ein Teil unsere Kultur waren. Sie haben ihren Platz gefunden. Natürlich dauert es manchmal eine Weile, bis sich eine neue Art in einem neuen Ökosystem in ein natürliches Gleichgwciht eingependelt hat. Und da so ein Vorgang auch schonmal einen Zeitraum von einem ganzen Menschenleben in Anpsruch nehmen kann, ist es für uns schwierig solche langfrstigen Vorgänge zu verstehen. Doch die Natur findet ihren Weg.

Echte Goldrute

In der Pflanzenheilkunde wird sowohl die Kanadsche Goldrute als auch die Echte Goldrue (Solidago virgaurea), welche schon länger bei uns heimsisch ist, verwendet. Die beiden Pflanzen sind in ihrer Anwendung gleich. Sie werden hauptsächlich bei Leiden der Nieren und der Harnwege genutzt. Sie wirken harntreibend und entzündungshemmend. Sie spülen die Harnwege und die Nieren druch und reinigen. So nutzt man den Tee aus Goldrutenkraut (Blätter, Stängel und Blüten) bei Nierenbeckenentzündungen, Harnwegsinfekten, Blasenentzündung, Nierenschmerzen und zur Blutreinigung.

Früher wurde die Echte Goldrute in Noreuropa auch als Wundheilungsmittel verwendet. Das kraut hat eine leicht wundheilende Wirkung. In traditionllen Pflanzennamen wie etwa Wundkraut findet sich diese Anwendung auch in den Pflanzennamen wieder.

Eine weitere Anwendung der Goldruten war und ist, die Nutzung als Färbemittel. Mit den Blüten lasse sich Stoffe gelb, bis braungelb färben. So war die Echte Golrute vor Allem im Mittelalter ein wichtiges Färberkraut.

Aktuell steht die Kanadische Golrute in voller Blüte und es ist die beste Zeit sich seinen Vorrat Goldrutenkraut zu sammeln. Die Echte Golrute ist zumindest in Norddeutschland eher selten zu finden, so dass hier auf ein Sammeln von Wildpflanzen verzichtet werden sollte, um den Bestand nicht zu gefährden.

Text: Fabian Kalis
Bilder: www.pixabay.com, Stéphane TASSON

Mit dem Ausspruch „Mella fluant tibi“ begrüßte man sich in der Imkerschaft bei den alten Römern. Dieser Satz, der übersetzt in etwa „Möge dir der Honig fließen“ bedeutet, galt als die korrekte Anrede und ein Zeichen des Respekts und der Ehrerbietung, wenn man einen Imker ansprach. Die Bienenhaltung hatte bei den Römern eine hohe Stellung. Das grundlegende Wissen um die Bienen galt als wichtige Allgemeinbildung. Die Imker sebst waren in der Regel angesehene Leute. Natürlich gab es auch eine eigene Göttin, die den Bienen geweiht war. Sie hieß Mellonia (oder auch Mellona, oder griechisch Melissa, Melita)

Mellonia war die Göttin der Süße des Honigs, der im Altertum in Europa das einzige Süßungsmittel war. Sie war Behüterin der Bienen und gleichzeitig auch eine Fruchtbarkeitsgöttin. Dieses Zusammenspiel von Bienen und Frunchtbarkeit verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass die Bienen für einen Großteil der Berfruchtung im Pflanzenreich verantwortlich sind. Ihr Name letiet sich von dem latenischen Wortstamm „Mel“ ab, was „Honig“ bedeutet. Die Melisse (Melissa officinalis) verdankt ihren Namen ebenfalls der Bienengöttin, da sie eine wichtige Nektarquelle der Bienen ist. Mellonia wird in der Kunst häufig als schwangere Frau dargestellt, deren Buch ein Bienenkorb ist.

Reiche Edelleute im alten Rom hatten nicht selten eine eigene Bienenzucht. Im „Melarium“, dem Bienenhaus, wurden die Bienen des Hausherren gehegt. Die Arbeit übernahm ein eigens dafür ausgebildeter Sklave. Die Bienensklaven, oder auch Honigsklaven (römisch Apiarius) hatten innerhalb ihrer Sklavenstellung dennoch ein besonderes Ansehen sowohl bei ihrem Herren als auch in der Gesellschaft. Einfache Leute, die Imker wurden, blieben ihr Leben lang unverheiratet und widmeten ihre ganzes Leben den Bienen. Mit dieser Tätigkeit konnten sie eine gute wirtschaftliche und gesellschafltiche Stellung erhalten und führten ein gutes Leben.

Honig selbst galt bei den Römern als ein Allheilmittel und wurde bei Krankheiten aller Art verzehrt. Es hieß „Wer Honig isst, der bleibt gesund“. In der wohlhabenen Gesellschaft war Honig zudem ein wichtiges Nahrungsmittel, welches zu fast jedem Essen dazugehörte. Ganz gleich ob Früchte, Käse, Schinken oder gekochte Speisen, der Honig fand als Soße, Glasur oder Dressing seinen Weg in fast jede Speise der Römer. Auch als Getränk fand der Honig Verwendung. Mit Honig gesüßtes Wasser, welches als „Aqua mulsa“ bezeichnet wurde, war ein wichtiges Tagesgetränk ganz ähnlich unseren modernen Limonaden und Fruchtschorlen. Rot- und Weißwein wurden mit Honig gesüßt und als „Mulsum“ bezeichnet. Auch Glühweinähnliche Gewürzweine wurden mitHonig herhestellt. Zusammen mit Pfeffer, Safran und Mastix wurde der Honig dem Wein zugegegeben, um ein würzig wärmendes Getränk zu erhalten.

Honig galt zudem als eine Seise der Götter. Der Honig, den die Götting Mellonia der Götterwlt brachte, war eine wichtige Zutat für das göttliche Ambrosia

Die Bienenhaltung selbst war bei den Römern sehr Vielseitig. Die Bienen wurden zwar hauptsächlich in Tongefäßen gehalten, aber auch Stockbeuten und zahlreiche andere Bienenstöcke kamen zum Einsatz. Das Wissen um die Imkerei und damit auch die kultischen und mythologischen Vorstellungen haben die Römer von den Griechen übernomen, der ihrerseits ein Nachhall der altägyptischen Bienehaltung waren.

Die Körperpflege spielte bei den Römern eine wichtige Rolle. In großen öffentlichen Badehäusern war das mindestens einmal in der woche stattfindende Reinigungsritual auch für die einfache Bevölkerung zugänglich. Reiche Leute hatten ihre eigenen Badehäußer in ihrem Besitz. Auch hier fand der Honig als vitalisierende und hautreinigende Körperlotion oder zusammen mit Eselsmilch als Badezusatz seinen Einsatz. Die Frauen nutzen Bienenwachs und Honig um sich Körperhaare zu entfernen.

Willst du mehr über die spannenden Welten rund um die Bienen erfahren? Dann komm zum Seminar „Berauschende Bienen“ am 22.08.2020. Jetzt noch schnell anmelden und die letzten Teilnahmeplätze sichern!

Text: Fabian Kalis

Bildnachweis: Taccuino sanitatis, 14tes Jahrhundert

Quellen:

Crane, Eva: The World History of Beekeeping and Honey Hunting, Routledge,1999

Crane, Eva: The Archaeology of Beekeeeping, Cornell University Press, 1983

Bienenzuchtverein Sulzbach Rosenberg: „mella fluant tibi“ Bienen und Honig im antiken Rom“