Die Linde, ein Baum mit herzförmigen Blättern, ist häufig in Parkanlagen und auf alten Höfen und Dorfplätzen anzutreffen. Majestetisch ragt sie weit in den Himmel und die vielen jungen Triebe rund um den Stamm zeugen von einer starken Vitalität. Linden können bis zu 1000 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch werden. Früher gab es in vielen Dörfern im Zentrum die sogenannte Dorflinde. Dies war ein Platz für Versammlungen, Verhandlungen, Hochzeiten und Dorffeste. Die zarten Blätter sind essbar und ergeben vor allem im Frühjahr ein leckeres und mildes Wildgemüse. Sie können sowohl als Salat als auch wie Spinat zubereitet werden. Im Sommer zur Zeit der Blüte ertönt aus den Linden ein unüberhörbares Summen. Bienen, Hummeln und andere Insekten tummeln sich zu tausenden im reichhaltigen Nektarangebot der Linden. Die Linden sind in dieser Hinsicht glech doppelt atraktiv: nicht nur die Lindenblüten spenden eine süße Mahlzeit für die Insekten. Gleichzeitig mit der Lindenblüte erreicht auch die Population an Läusen, welche sich von den Pflanzensäften der Linde ernähren und den süßen Honigtau ausscheiden ihren Höhepunkt. Dieser Honigtau wird von den zuckerliebenden Insekten gleichermaßen gern gesammelt. Der Honigtau sorgt aber vor allem bei Autobesitzern zuweilen für Frust und Ärger. Wer sein Auto im Sommer unter einer Linde parkt, der hat schnell eine klebrige Schicht auf seinem Auto, an der Blütenstaub, Sand und Dreck kleben bleiben. Für die Bienen und Hongliebhaber ist der Honigtau jedoch ein Segen. Der bekannte Lindenhonig ist nämlich zumeist das Produkt sowohl aus dem Blütennektar als auch dem Honigtau. Lindenhonig hat eine dunkle, braune Färbung und ein würziges & intensives Aroma, das eine leichte Minznote hat.

In der traditionellen Pflanzenheilkunde werden vor allem die Lindenblüten genutzt. Die getrockneten Blüten werden als Tee zubereitet und bei Erkältungskrankheiten, Fieber und Schmerzen angewendet. Auch dem Lindenhonig werden diese Wirkungen zugeschrieben. Blüten und Honig haben zudem auch eine beruhigende Wirkung. In der anthroposophischen Medizin verkörpert der Lindenhonig in sich die strahlende Sonnenenergie des Sommers mit seinen summenden und lebendigen Linden. Die wärmende und lebensfrohe Energie des Sommers, die im Lindenhonig gebunden ist, vertreibt so die feuchten und kalten krankmachenden Einflüsse in Körper und Geist.

Der Linde verdanken wir auch einige Wörter in der deutschen Sprache. Der Ausdruck „Schmerzen lindern“, geht zum Beispiel auf die schmerzstillende Wirkung der Lindenblüten zurück. Lind als Adjektiv hat die Bedeutung „weich, sanft, behutsam, schonend, mild“. Verwendet wird es heute vor allem in der Redewendung „gelinde gesagt“ um unangenehme Tatsachen schonend auszudrücken. Auch bei der Beschreibung von Strafen und Gerichtsurteilen nutzen wir zuweilen noch die Ausdrücke „eine lindes Urteil“ oder eine „gelinde Strafe“. Dies geht auf die Tatsache zurück, dass in früheren Zeiten Gerichtsversammlungen, etwa bei den Germanen im Form des Thing, auf dem Dorfplatz unter dem Dorfbaum abgehalten wurden. Urteile, die im Schatten einer Linde gefällt wurden, galten dabei als besonders mild, denn die Ausstrahlung der lebensfrohen und lichten Linden, so glaubte man, bewegte die Menschen zu einer warmherzigeren Entscheidung. Früher wurde „lind“ auch gerne genutzt um bei Speisen das Gegenteil von „scharf“ oder „deftig“ auszudrücken.

Nach der Blüte wachsen recht schnell die kleinen Lindennüsschen an den Bäumen. Kaum bekannt ist, dass sich aus diesen ein sehr leckeres Speiseöl herstellen lässt. Man benötigt etwa 6 Kg der Lindennüsschen für einen Liter Öl. auch können die kleinen Nüsschen in Essig und Öl eingelegt und dann ähnlich wie Kapern genutzt werden.

Die Linde galt vor allem den nordeuropäischen Völkern als Wohnort von Naturgeistern. Noch heute gibt es in Skandinavien viele alte Geschichten rund um Fenn und Elfen, die in den Linden ihr Zuhause haben. Seit frühen Zeiten gilt die Linde auch als Baum der Liebe und Fruchtbarkeit. So verwundert es nicht, dass Hochzeiten gerne unter dem Dach aus herzförmigen Blättern gefeiert wurden. Auch galt die Linde als Baum, der vor Unwetter, Krankheit, Dämonen und schlechten Energien schützt.

Die Linde kann auch beim Räuchern verwendet werden. Genutzt werden hier zumeist die Lindenblüten, die hier ihren charakteristischen aromatischen, süßlichen Duft verströmen. Aber auch das Holz der Bäume sowie die Blätter können geräuchert werden. Die Wirkung ist dabei beruhigend. Aber auch als Mittel für Schutz wurde die Linde gerne gräuchert.

Text: Fabian Kalis

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Mit der derzeit anhaltenden Hitzewelle scheint der Frühling dieses Jahr schnell vom Sommer abgelöst worden zu sein. Und in der Tat: der Holunder strahlt bereits mit seinen weißen Blütenständen in Gärten, Wäldern & Wiesen. Im Phänologischem Jahreskalender ist die Holunderblüte ein Zeichen für den Beginn des Frühsommers. Es gibt also keinen Zweifel: die sommerliche Jahreszeit hat begonnen.

Jetzt ist auch die beste Zeit, um die Holunderblüten zu ernten. Die üppigen Blütenstände mit ihren zahlreichen zierlichen weißen Blüten lassen sich vielseitig einsetzen. Es lohnt sich daher, nun einen Vorrat anzulegen, damit man das ganze Jahr über die wohltuenden Eigenschaften der Holundeblüten nutzen kann. Mit einer Schere können die Dolden leicht am Stiel abgeschnitten werden,. So lassen sich die Dolden im Stück abernten. Am besten sammelt man die abgeschnittenen Blüstenstände in einem luftdurchlässigem Beutel z.B. aus Leinen oder Jute. Für die Anwendung als Tee trocknet man die Blüten. Dies lässt sich ganz einfach direkt in den Beuteln erledigen. Einfach die nicht zu voll gefüllten Beutel in die Sonne hängen, etwa an einer Wäscheleine. So wird die Ernte schonend getrocknet. Sobald die Blüten trocken genug sind, können sie am besten lichtgeschützt in großen Vorratsgläsern aufbewahrt werden. Ein Tee aus Holunderblüten ist immunstärkend, schweißtreibend und unterstützt den Körper bei fiebrigen Erkrankungen wie grippalen Infekten, Erkältungen und Grippe. Die Blüten wirken zudem antibakteriell und antiviral.

Eine weitere Verwendung, für die man allerdings nur die frischen Blütenstände verwendet, ist das Backen von traditionellen Holunderküchlein. Hierzu taucht man die frischen Blütenstände im Stück in einen süßen Teig und brät die Holunderküchlein anschließend in einer Friteuse oder Pfanne in heißem Öl aus. Die dicken Stiele sollten jedoch vor dem Genuss abeschnitten werden, da diese Sambunigrin enthalten, einen Stoff, der bei vielen Menschen in größerer Menge zu Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall führen kann. Am besten schneidet man die Stiele ab sobald die erste Seite der Küchlein durchgebraten ist. So kann man sie anschließend ohne Probleme wenden und von der anderen Seite garen. Für diese Zubereitung sollten die Holunderblüten möglichst an einem sonnigen Tag geerntet werden, an dem es bereits für mehrere Tage trocken und möglichst windstill war. Für den Geschmack der Küchlein sind nämlich vor allem die Pollen des Holunders verantwortlich, von denen  man so möglichst viel in den Blüten hat. Auf ein Abspülen oder zu starkes Abschütteln der Blüten sollte man aus diesem Grund ebenfalls verzichten.

Ein einfaches Rezept für einen passenen Bierteig benötigt folgende Zutaten:

200g Mehl

250ml dunkles  Bier

2 Eier

50g Zucker

geschmacksneutrales Fett oder Öl für die Pfanne oder die Friteuse

 

Diese Menge reicht für ca. 10 Blütendolden

Der Zucker kann im Teig auch weggelassen werden. So können die fertigen Küchlein dann nach Belieben mit etwas Ahornsirup oder Puderzucker gesüßt werden.

 

Text: Fabian Kalis

Bild: www.pixabay.com

Endlich ist es soweit: Die Sonne lacht, der Himmel blaut, die Vöglein singen und die Temperaturen erreichen häufig schon sommerliche Höchstwerte. Nachdem der Winter uns in diesem Jahr einmal deutlich gezeigt hat, dass er sich nicht so leicht vom Frühling ablösen lässt und wir bis Mitte April noch mit Schnee und Minusgraden zu kämpfen hatten, scheint der Frühling sich nun mit seiner ganzen Kraft zu zeigen. In einem Rekordtempo hat die Natur die verpassten Wochen aufgeholt und alles grünt und blüht. Genauso plötzlich wurde es auch heiß und sonnig. So sehr man sich auch über diese strahlende Kraft freuen mag, für viele ist gerade so ein plötzliches Erwachen der Frühlingssonne eine echte Herrausforderung  für die noch empfindliche blasse Winterhaut. Schnell kommt es dann zu Sonnenbrand und Überhitzungsgefühlen. Ein Glück, dass uns die Natur auch hierfür die passenden Helfer bereit stellt. Natürlich gibt es Sonnencreme in allen möglichen Variationen in den Drogeriemärkten zu kaufen und die meisten von ihnen bieten nachweislich einen guten Sonnenschutz. Doch wer weiß schon, was eigentlich alles in diesen Cremes an Inhaltsstoffen zu finden ist? Allergien und Unverträglichkeiten sind keine Seltenheit. Da macht es Sinn, sich seine eigenen Helfer gegen die Sonne anzufertigen. Da weiß man, was man hat.

Zunächst möchte ich einige Pflanzen vorstellen, die vorbeugend genutzt werden können, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Pflanzliche Sonnencreme quasi. In der Regel nutzt man in diesem Fall Pflanzenöle, um sich die Haut damit eunzureiben. Das bietet den positiven Nebeneffekt eines natürlichen Hautpflegemittels. Besonders gut eignet sich Sesamöl, welches bis zu 30 % der UV-Strahlen abblockt. Es gilt als das wirksamste natürliche Sonnenschutzmittel. Aber auch Kokosöl, welches immerhin vor bis zu 20 % der UV-Strahlen  schützt, ist ein beliebtes und bewährtes Mittel. Kokosöl velreiht der Haut außerdem einen angenehmen Koskosduft und wird gerne als natürliches Mittel gegen Zecken angewandt. Man schlägt also mit Kokosöl gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ein drittes Öl, dass Anwendung findet ist Hanföl. Hanföl ist aufgrund seiner reichhaltigen Inhalsstoffe besnders gut für die Haut. Die genauen Wirkmechanismen, die dem Hanföl seine Sonnenschutzwirkung verleihen, sind aber bis heute noch nciht ganz geklärt. Es heißt aber, dass Hanföl im Gegensatz zu anderen Sonnenblockern nicht die Bildung von Vitamin D behindert. Alle diese Öle lassen sich durch den Zusatz von duftenden Kräutern wie Beispielsweise Lavendel oder ein paar Tröpfchen ätherischen Öls noch verfeinen. So kann man ganz leicht einen Sonnenschutz mit dem eigenen Liebelingsduft kreieren.

Neben den äußerlich angewandten Ölen, kann man sich auch innerlich über die Ernährung auf die sonnenreiche Zeit vorbereiten. Verschiedene Nahrungsmittel können hierbei den hauteigenen UV-Schutz signifikant erhöhen. Wichtig sind hierbei Nahrungsmittel die viel Vitamin C und E sowie  Fettsäuren und Carotinoide enthalteb. Besonders hervorzuheben sind in diesem Fall Tomaten, die bei regelmäßigem Verzehr den hauteigenen UV-Schutz nachweislich um bis zu 33 % verbessern.

 

Doch auch wenn der Sonnenschutz nicht ganz ausreichend war und man sich nun doch einen Sonnenbrand eingefangen hat, ist es nicht zu spät für pflanzliche Helfer. Es gibt verschiedene Pflanzen, die bei einem Sonnenbrand lindernde Eigenschaften haben. Das Gel der Aloe Vera bietet neben seinen feuchtigskeitspendenen Eigenschaften auch eine angenehm kühlende Linderung bei Sonnenbrand. Ein weiteres gutes Heilmittel ist das sogenannte Rotöl. Hierbei handelt es sich um ein Öl, welches hergestellt wird, indem die Blüten von Johanniskraut in einem Pflanzenöl mazeriert werden. Dass Öl nimmt hierbei eine rötliche Färbung ein. Dieses Öl kühlt und beruhigt die verbrannte Haut und sorgt für ein schnelles Abklingen der Verbrennungserscheinungen. Es ist übrigens nicht nur bei Sonnenbrand sondern bei allen leichten Verbrennungen eine echte Hilfe.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com