Bei Kindern äußerst beliebt sind die nun im späten Sommer reifen Samenkapslen der Springkräuter. Bei jeder leichten Berührung explodieren die kleinen grünen Früchte und schleudern so ihre Samen bis zu mehrere Meter weit durch du Luft. Dieses spannende Schauspiel ist eine zumindest bei unseren einheimischen Pflanzen ungewohnte Strategie zur Ausbreitung. Die meisten Springkräuter finden sich in Afrika, Asien und Nordamerika. Einige von ihnen sind aus Asien als Zierpflanzen nach Europa gekommen und kommen nun als Neophyten bei uns vor.

Die eindrucksvolle Blüte des Indischen Springkrautes (Impatiens glandullifera)

Mittlerweile haben sich zwei Springkrautarten fest bei uns eingebürgert: das Indische Sprinkgraut (Impatiens glandullifera) und das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora). Diese schnell wachsenden Arten besiedeln die Lücken in unserer Vegetation. Neben den neu eingewanderten Arten gibt es bei uns noch das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), welches die einizge ursprünglich einheimische Springkraut Art war.

Viele vermeintliche Naturschützer sehen in den eingewanderten Springkräuter und generell in Neophyten eine Gefahr für unsere einheimische Natur. Die Sorge um die Gefährdung unseres Ökosystems durch invasive Arten ist groß. So wird die Bekämpfung neuer Arten propagiert und vollzogen. Ausrottung von Pflanzen für den Naturschutz…

Klein und gelb sind die Blüten des kleinen Springkrautes

Diese Sorge um störende Neulinge in unserer Pflanzenwelt ist jedoch ziemlich kurzsichtig und lässt die vielen positiven Aspekte der zugewanderten Pflanzen ungeachtet. Erdgeschichtlich gesehen befinden wir uns in Nordeuropa noch inmitten einer Wiederbesiedelgunszeit nach einer Eiszeit. Während der letzten Eiszeit sind nahezu alle Pflanzenarten in Nordeuropa augestorben. Mit dem Rückgang des Eises und dem immer wärmer werdenen Klima kamen nun Pflanzen, die in wärmeren Erdteilen überlebt haben, zurück und fingen an den neuen Lebensraum zu besiedeln. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Im Verlgeich zu Ergebieten, in denen die letzt Eiszeit viel länger zurück liegt, sind wir hier noch extrem arm an Artenreichtum. Die Ausbreitung von imme mehr Neophyten in unserer einheimischen Flora ist also ein völlig natürlicher Prozess.

Die reifen Kapselfrüchte warten auf eine Berührung…

In unserem Ökosystem übernehem die Springkräuter zudem eine wichtige Rolle. Als spät blühende Nektar und Pollenspender sind sie eine willkommene Nahrungsquelle für Honigbienen und andere Insekten, die sonst zum Ende des Sommers kaum noch große Blütentrachten finden. Die üppig blühenden Springkräuter bilden nun noch eine weitere große Trachtquelle am Ende des Bienenjahres.

Bienen, Hummlen & andere Insekten lieben die pollen- und nektarreichen Blüten

Auch für uns Menschen ist das Springkraut ein liebsamer Energiespender im Sommer. Während die meisten anderen Pflanzen ihre Zeit schon hinter sich haben, sprießt das Springkraut auch im späten Sommer noch mit frischem und zartem Grün aus der Erde. So eine leichte und liebliche Pflanzenkraft finden wir sonst nur in den Frühlingskräutern. Die Blätter des kleinen Springkrautes sind essbar und so ein willkommener Wildkräuterschatz. Auch die Samenkapslen und die Samen sowohl vom Indischen als auch vom Kleinen Springkraut sind essbar. Die ölhaltigen Samen haben einen nussigen, teilweise scharfen Geschmack und eignen sich daher hervorragend als Gewürz. Die aufgeplatzten Kapselfrüchte schmecken ähnlich wie Sprossen und machen sich gut im Salat. Die imposanten Blüten des Indischen Springkrautes machen sich auch gut als essbaere Salatdeko. Auch können sie mit Zucker zu einem köstlichen Gelee eingekocht werden.

Das Kleine Springkraut ist eine Schattenpflanze. In der Sonne lässt es die Blätter runterhängen.

Auch in der Pflanzenheilkunde kann das Springkraut einen Platz ergattern. In unserer traditionellen Pflanzenheilkunde wird es natürlich nicht erwähnt, ein Blick in die Uprsprungsgebiete des Krautes zeigt jedoch, dass die Blätter des Indischen Sprinkrautes dort als harntreibender Tee aufgebrüht werden.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Eine heilkräftige Pflanze welche zu Beginn des Sommers zu blühen beginnt, ist das Johanniskraut. Die zarten Pflänzlein mit ihren zahlreichen gelben Blüten zieren nun meist in großer Anzahl die Wiesen und Wegesränder. Jetzt ist auch die beste Zeit, diese Heilpflanze zu sammeln. Mit einer Schere, einem Messer oder einer Sichel können die Pflanzenstängel samt Blüten und Blättern abgeschnitten werden. Am besten sammletn man das oberste Drittel der Pflanzen. Hier finden sich die meisten Blätter und die gelben Blüten. Zudem sind die Pflanzenstängel weiter oben niht mehr so stark und leichter zu durchtrennen. Die einzelnen Stängel können zu einem Bund zusammengebunden und dann zum Trocknen aufgehangen werden. Getrocknet kann das Kraut nun als Tee aufgebrüht werden.

Am bekanntesten ist das Johanniskraut in der Pflanzenheilkunde für seine stimmungsaufhellende und leicht antidepressive Wirkung. Ein Tee oder andere Zubereitungen aus dem blühenden Kraut wirken nachweislich bei leichten Depressionen. Im Fachhandel gibt es mittlerweile diverse Fertigpräperate aus dem Kraut, die einfach zu dosieren sind und ohne großen Aufwand eingenommen werden können. Eine ebenso gute Wirkung hat jedoch auch der stets frisch aufgebrühte Tee. Das Ritual der Teezubereitung und des anschließenden Trinkens gibt der Heilwirkung des Krautes noch eine ganzheitliche Ergänzung.

Viele weitere Wirkungen des Johannskrauts finden sich in der äußerlichen Anwendung. Hierzu wird aus den Blüten ein Öl hergestellt. Man kann das fertige Öl im Fachhandel kaufen. Man kann es sich aber ebenso ganz einfach selber herstellen. Hierzu benötigt man die frischen Pflanzenblüten. Diese werden in ein Pflanzenöl eingelegt, bis sich die Wirkstoffe aus den Blüten im Öl herausgelöst haben. Genutzt werden kann hierzu eigentlich jedes Pflanzenöl, ganz nach belieben. Ich selber nutze gerne Distelöl als Grundlage fpr meine Ölauszüge. Distelöl ist reich an Vitamin E, welches der Haut wohltut. Zudem ist es fast durchsichtig und geschmacks und geruchsneutral. Die eingelgeten Pflanzen können so also ihr eigenes Aroma besonders gut entfalten, ohne das Geruch oder Geschmack des Öls diese überlagert.

Die frischen Johanniskrautblüten werden in ein Gefäß gefüllt und mit Öl aufgefüllt. Nun wird das Gefäß verschlossen und für ca. 4 Wochen stehen gelassen. Das Öl verfärbt sich mit der Zeit rot. Hierfür verantwortlich sit der Wirkstoff Hypericin, der sich in den gelben Blütenblättern befindet und dem Johanniskraut seine Hautpwirkung verleiht. Manchmal findet man Johannsikrautöl auch unter dem Namen Rotöl im handel. Wenn das Mazerat lange genug gezogen ist, kann das Öl mit den Blüten durch ein Sieb abgegossen werden. Das jetzt fertige Heilfplanzenöl sollte nun lichtgeschützt gelagert werden. Hierzu eignen sich die Braunglasflaschen, welche in der Apotheke Verwendung finden sehr gut.

Das Johanniskrautöl wird äußerlich genutzt bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Eine Einreibung der entsprechenden Stellen mit dem Öl wirkt kühlend und lindert den Schmerz. Zudem unterstützt es die Heilungskräfte der Haut. Aber auch bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und kleinen Wunden ist die schmerzstilende Wirkung des Öls ein guter Helfer. Des Weiteren beugt Johanniskrautöl der Narbenbildung vor. Die verwundeten Stellen sollten während der Heilung dazu regelmäßig mit dem Öl eingerieben werden. Aber auch ältere Narben können mit dem Rotöl behandelt werden, um weicher zu werden.

Bei der Verwendung von Johanniskraut egal ob innerlich oder äußerlich, sollte man jedoch bedenken, dass das Hypericin die Haut lichtempfindlich macht. Wer sich also mit Johannsikrautöl eingerieben hat oder regelmäßig den Tee oder andere Zubereitungen aus dem Kraut zu sich nimmt, der sollte die direkte und ungeschützte Sonne auf seiner Haut meiden, da es sonst sehr schnell zu Sonnenbrand kommen kann. Die gesteigerte Emfpindlichkeit der Haut gegenüber Licht, kann aber vor allem im Winter an den langen und dunklen Tagen helfen einen hellen Gemütszustand zu bewahren.

Das Johanniskrautöl kann auch in der Küche verwendet werden. Das feine Aroma gibt dem Essen eine sommerliche Note. In Dressings für Salate oder in anderen kalten Zubereitungen kann man so die Heilwirkung des Johanniskrautes mit einer leckeren Speise vereinen.

Erkennen tut man das Johanniskraut (Hypericum perforatum, auch Tüpfeljohanniskraut gennant) an seinen Blüten. Die gelben Blüten enthalten kleine rote Tüpfel, die man lecht erkennen kann, wenn man die Blütenblätter in die Sonne hält. Auch beim Zerreiben der gelben Blätter erkennt man die Heilkraft. Aus den Blütenblättern tritt dann ein roter Farbstoff aus, der die Finger verfärbt. In diesem roten Farbstoff liegt die Heilkraft des Johanniskrautes.


Die Zeit um die Sommersonnenwende ist traditionell die Zeit, in der die Menschen ihre Heil- und Räucherkräuter sammelten. Auch ich habe mich aufgemacht, um ein paar frische Heilkräuter zu sammeln und Material für die Herstellung von Räucherbündeln zusammen zu tragen. Auf einer sonnenreichen Pferdekoppel fand ich ein Blütenmeer von Rainfarn, Johanniskraut, Schafgarbe und Königskerze. In meinem Kräuterbeet habe ich noch Chinesisches Moxa, Lavendel, Wacholder und Steppenbeifuß gesammelt. Anschließend habe ich die Heilkräuter zu bündeln gebunden und zum Trocknen aufgehangen. Aus den restlichen Pflanzenteilen habe ich Smudge Sticks gebunden. Diese lagern nun auch bis sie getrocknet sind. Bald können sie dann in Räucheritualen verräuchert werden.

Die Räucherbündel, die ich heute hergestellt habe, bestehen teilweise aus mehreren verschiedenen Pflanzen. Folgende Mischungen habe ich verwendet:

Johanniskraut, Schafgarbe, Königskerze & Lavendel

Steppenbeifuß und Wachholder

Außerdem habe ich noch Smudge Sticks aus purem Moxa sowie Bündel aus reinem Steppenbeifuß gemacht.

Von der Ernte bis zu den fertigen Smudg Sticks habe ich meinen Tag in einem Video festgehalten. In der aktuellen Episode meiner Videoserie „Being Barefoot“ gibt es die Impressionen nun zu sehen.

Wenn der Sommer seine Zeit beginnt und die Sonne mit ihrer stärksten Kraft auf die Erde strahlt, dann ist die Zeit der Pflanzenfülle. Tausende Blüten schmücken die grüne Natur und überalll wächst es. Eine Pflanze, die sich mit einer sehr eindrucksvollen Blütenpracht ist die Königskerze. An Wegesrändern inmmitten der Wälder aber auch auf Wiesen und an Straßenrändern sieht man die riesiegen Blütenstände mit den gelben Blüten.

Der Blütenstand einer Goßblütigen Königskerze Verbascum densiflorum

Die Großblütige Königskerze, welche zu den häufigsten einheimischen Königskerzen gehört, ist eine zweijährige Pflanzenart. Im ersten Jahr wächst sie als Blattrosette. Erst im 2ten Jahr bildet sie ihre eindrucksvollen Blütenstände. In ihrem ersten Wachstumsstadium kann die Königskerze leicht mit der Blattrosette von Fingerhut verwechselt werden. Unterscheiden kann man die beiden Pflanzen sehr gut anhand der Behaarund ihrer Blätter. Die Königskerze ist komplett beharrt, was ihr auch den Name Wollblume eingebracht hat. Die Blätter des Fingerhuts sind jedich nur an der Unterseite beharrt.

Die Königskerze wird schon seit der Antike als Heilkraut genutzt. So nannte Hippokrates diese Pflanze ein gutes Wundheilmittel. In der modernen Phytotherpaie wird die Pflanze als schleimlösendes Mitte bei Erkältungen und Husten genutzt. Diese Wirkung verdankt die Pflanze den in großen Mengen enthaltenen Saponinen. Die Kräuterkundige Hildegard von Bingen empfahl die Königskerze als Mittel gegen ein trauriges Herz. aber auch äußerlich wird die Pflanze genutzt. Hierbei hat sie eine Juckreiz lindernde Wirkung und eignet sich daher gut in Salben bei Neurodermitits oder anderen juckenden Hautleiden.

Andere Namen für die Königskerze sind auch Wetterkerze, Blitzkerze oder Donnerkerze. Diese Namen deuten auf einen Bezug zum Wetter hin. Früher wurde zum Beispiel anhand der gelben Blütenstände das Wetter vorhergesagt. Wenn sich die Spitze nach Westen neigt, so ist für den Tag Regen angesagt, wenn sie sich hingegen nach Osten biegt, so wird es ein Tag mit sehr viel Sonnenschein. Aber auch magische Wetterzauber wurden mit der Königskerze abgehalten. So räucherte man in vielen Gegenden Königskerzen, um ein nahendes Gewitter abzuwenden. Auch in den Kräuterbuschen (ein Art Smudge Stick), welche zur Sommersonnenwnde aus wichtigen Heil. und Zauberpflanzen gebunden wurde war die Königskerze ein wichtiger Begleiter. Die Blütenstände mit den noch nicht geöffneten Blüten können ebenfalls als Fackel verwendet werden. Hierzu wurden die kräftigen Stängel mit Pech bestrichen und dann angezündet. Diese mächtigen Lichter barchten der Königskerze ihren Namen.

Eine weitere Königskerzenart, die bei uns häufig vorkommt, ist die schwarze Königskerze. Diese ist deutlich kleiner als ihre große Verwandte, hat aber durch dunkle Farbakzente in den Blüten eine wunderschöne Blütenpracht.

Schwarze Königskerze Verbascum nigrum

Klein und zart leuchten die blauen Blüten des Ehrenpreis in der Sonne. Die zarten Pflänzlein zieren den grünen Rasen und locken dabei zahlreiche Bestäuber an. Doch nicht nur die Insekten erfreuen sich an dem Kraut. Auch für uns kann der Ehrenpreis ein kostbarer Schatz sein. Die ganze Pflanze ist essbar. Die Blätter machen sich gut in einem Wildkräutersalat und die hell blauen Blüten ergeben eine essbare Deko auf den Tellern. Auch in der Heilkunde hat der Ehrenpreis einen wichtigen Platz eingenommen. Eine Tinktur aus den Blättern hilft als äußerliche Einreibung gegen Juckreiz. Besonders zu empfehlen bei Neurodermitis oder Schuppenflechte aber auch bei Insektenstichen bringt die Ehrenpreistunktur Linderung. Innerlich können die Blätter als Tee aufgebrüht eingenommen werden und helfen so bei Bronchtis, Husten und anderen Erkältungskrankheiten.

Auch der lilafarbene Lärchensporn lockt mit seinen Blüten bereits zahlreiche Bienen heran. Als wichtiger Pollenspender ist der Lärchensporn im Frühjahr eine gut angenommene Trachtpflanze für die Bienen. In der Wildkräuterküche verwendet man diese Pflanze jedoch nicht. Alle Pflanzenteile insbesondere die Wurzelknollen sind giftig. Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe im Magen-Darm Bereich sowie Lähmungserscheinungen. In der modernen Medizin werden jedoch einzelene Alkaloide, die in der Wurzel vorkommen, als Medikament gegen Schlafstörungen, Unruhe und Nervosität verwendet.

Eine weitere Pflanze, die uns in dieser Jahreszeit entgegen strahlt, ist das Gänseblümchen. Die Blüten, die wie kleine Augen erscheinen, drehen sich immer zur Sonne. Namen wir Augenblume oder Daisy im Englischen (von „Days Eye“ / Auge des Tages), die diese Pflanze ebenfalls trägt, beruhen auf diesen Eigenschaften. Die Blätter und Blüten sind essbar. Besonders lecker sind die kleinen Blüten, wenn man sie in etwas Butter anbrät. Die Blätter machen sich gut als Salatbeigabe. Auch wenn Gänseblümchen als Gartenpflanzen sehr bekannt sind, so weiß aber kaum einer um die heilenden Eigenschaften, die in ihnen steckt. Die Blätter werden als Tee angewendet und haben eine leicht krampflösende Wirkung. Auch wirkt der Tee verdauungsanregend. Äußerlich kann eine Abkochung aus der Pflanze bei Problemen mit der Haut genutzt werden. Auch wirken die Blätter leicht blutstillend und entzündungshemmend.

Im Schatten der großen Buchenwälder erstrecken sich im Frühjahr an vielen Orten weite Teppiche aus kleinen grünen Pflänzlein mit weißen Blüten. Es handelt sich dabei um die Echte Sternmiere (Stellaria holostea). Ihren Namen verdanken diese Pflanzen ihren sternförmigen Blüten. Auch eine Verwandschaft zu der Vogelmiere lässt sich am Namen erahnen. Die krautige Pflanze wird etwa 20 cm bis 60 cm hoch und besitzt lanzettliche Blätter, die nur etwa 3 bis 6 Zentimeter lang sind. Der Stängel ist vierkantig und die etwa 2 Zentimeter großen Blüten locken mit weißen Blättern in die strahlend gelbe Mitte. Vermehren tut sich die Sternmiere sowohl vegetativ über unterirdische Rhizome als auch generativ durch Bestäubung verschiedener Insekten. Sie ist dabei eine wichtige Netkarquelle für verschiedene Nachtfalter. Auch diversen Raupen ist die Pflanze Nahrung. Die Samen der Sternmieren verbreiten sich im Wind. Obwohl die einzelnen Blüten nur eine Lebensdauer von wenigen Tagen haben, sieht man die Blütenpracht das ganze Frühjahr hindurch. Dies liegt daran, dass die Pflanzen mehrere Blüten zu unterschiedlichen Zeiten ausbilden. So kommt es auch, dass man an einer Pflanze sowohl junge Blüten als auch reife Fruchtkapseln findet.

Die Echte Sternmiere im Frühjahr

Die Sternmiere ist ein beliebtes Wildgemüße. Alle oberirdischen Teile der Pflanze sind roh essbar. Der Geschmack ähnelt dem der Vogelmiere und erinnert ein wenig an rohe Erbesen. Die Sternmiere ist jedoch im Vergleich zu ihrer Verwandten etwas fester im Biss. Die Blüten eignen sich als essbare Salatdeko. Die noch grünen Fruchtkapslen können wie Kapern eingelegt werden. Auch als gegartes Gemüse macht die Sternmiere eine gute Figur auf dem Teller. Kurz angedünstet werden Stängel und Blätter zu einer zarten und geschmackvollen Beilage. Aber auch als Kräuterpesto oder kleingeschnitten im Quark oder als Kräuterbutter schmeckt die Sternmiere.

Die Miere ist reich an Kalium, Eisen, Saponinen und Vitamin C. In der Pflanzenheilkunde wurde sie früher genau wie die Vogelmiere hauptäschlich bei äußerlichen offenen Wunden zur Wundheilung angewendet. Heute nutzt man sie jedoch eher bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. Aber auch bei Rheuma und Gicht wurde sie genutzt. Ebenfalls sagt man der Sternmiere schmerzlindernde Eigenschaften zu. Pfarrer Kneipp empfahl die Mieren zudem bei Nierenproblemen, Bluthusten und Ausschlägen.

Botanisch gehört die Echte Sternmiere zusammen mit der Vogelmiere in die Gattung der Sternmieren in die Familie der Nelkengewächse.

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Text: Fabian Kalis

Im zeitigen Frühjahr liegt in vielen Wäldern ein knoblauchartiger Duft in der Luft. Urpsrung ist ein kleine unscheinbare Pflanze, die zu Beginn des Frühlings riesige Teppiche am Waldboden bildet. Die zarten Pflänzlein locken viele hungrige Besucher in die Wälder, die diese Pflanzen als kulinarischen Frühlingsgenuss ernten. Die Rede ist hier von Bärlauch.

Bärlauch (Allium ursinium) gehört in eine Familie mit Lauch, Zwiebeln & Knoblauch. Daher rührt auch das unverwechselbare Knoblaucharoma der frischen Blätter. Aufgrund seiner aromtischen Würze ist Bärlauch ein beliebtes saisonales Wildgemüse. Regionale alte Namen wie Hexenzwiebel oder Hundsknoblauch weisen darauf hin, dass man den Bärlauch einstmals zu einem billigen und unliebsamen Ersatz für echten Knoblauch degradierte, der nur von der armen Bevölkerung oder Hexen genutzt wurde. Da dies aber mehr kulturelle als geschmackliche Gründe hat, muss sich der Bärlauch keinesfalls hinter seinen viel genutzten Verwandten aus Kulturanbau verstecken. Aus frischem Bärlauch lassen sich viele leckere Gerichte zaubern und die nur im Frühling verfügbaren Blätter machen dieses Wildgemüße zu einem saisonalen Genuss, der den Beginn des Frühjahres verheißt.

frischer Bund aus Bärlauchblättern

Bärlauch enthält vor Allem die für Lauchgewächse typischen Schwefelverbindungen, die für den cahrakteristischen Duft und Geschmack verantwortlich sind. Es handelt sich hierbei um Allicin und Alliin. Weiterhin ist Bärlauch reichhaltig an Vitamin C, Kalzium & Eisen. Auch Lectine, welches spezielle Pflanzenproteine sind, kommen in den Blätter in großen Mengen vor. Zudem enthalten die Pflanzen geringe Spuren an verschiedenen Pflanzenhormonen (Prostaglandine A, B & F). Es handelt sich bei Bärlauch somit um ein nahrhaftes und gesundes Wildgemüße, welches insbesondere nach dem kargen Winter ein stärkender Kraftspender ist.

Im Süden von Deutschland kommt Bärlauch häufiger vor als im hohen Norden. Bärlauch wächst dabei besonders gerne in Auenwäldern und an Flussufern. Der wilde Lauch gedeiht auf feuchten, nährstoffreichen Böden und wächst häufig in Verbindung mit Buschwindröschen. Er kommt in Mischwäldern mit Ahorn, Eschen und Eichen oft vor. Aber auch in Buchenwäldern ist er manchaml zu finden. Mittlerweile ist der Bärlauch jedoch stark in seiner Ausbreitung eingeschränkt. In manchen Bundesländern steht er bereits auf der Liste, der vom Ausssterben bedrohten Arten. Anderswo ist er stark gefährdet oder bedroht.

Auch in der Heilkunde konnte sich der zarte Bärlauch einen wichtigen Platz sichern. Wie alle Lauchgewächse wird der Bärlauch bei Lungenleiden, wie etwa Husten, Lungenentzündung oder Bronchtis angwendet. Grund für die Wirksamkeit ist der Stoff Allicin, der seine besondere Wirksamkeit dadurch erhält, dass er direkt in der Lunge wirkt. Der Sotff wird vom Darm aufgenommen, gelangt ins Blut und wird über die Lungen mit der Luft wieder ausgeatmet. So gelangt der wirksame Inhaltsstoff direkt an die kranken Atemwege. Dies ist übrigens auch der Grund dafür, dass wir nach dem Genuss von Lauchgewächsen den unliebsamen Knoblauchatem haben. Aber auch bei Leiden der Verdauungsorgane, zur Anregung des Stoffwechels, bei zu hohem Blutrdruck und Wurmbefall wurde der Bärlauch eingesetzt. Ebenfalls wirkt die Pflanze sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.

Achtung Verwechslungsgefahr: Beim Sammeln von Bärlauch sollte man darauf achten, dass man die richtigen Pflänzlein erwischt. Bärlauch kann nämlich mit den giftigen Blättern der Maiglöckchen verwechselt werden. Auf den Geruchstest sollte man sich dabei nicht verlassen. ein einsames Maiglöckchen, welches in mitten eines Bärlauchfeldes wächst, duftet nämlich ebenfalls ganz hervorragend nach Knoblauch… Verlässlicher ist das ein Blick auf die Blätter. Bärlauch kommt immer als einzlenes Blatt aus der Erde. Maiglöcken immer als Blätterpaar. Im späteren Frühjahr zeigen die unterschiedlichen weißlichen Blüten zudem eine eindeutige Abgrenzung. Maiglöckchen besitzen die typsichen glockenförmigen Hängeblüten, während Bärlauch die lauchtypischen Sternenblüten besitzt.

Giftige Maiglöckchen mit den typischen Blüten
Blüten von Bärlauch

Bärlauchpesto

leckeres Bärlauchpesto

Aus den frisch geernteten Bärlauchblättern lässt sich ein leckeres Pesto herstellen. Hierzu benötigt man:

500 g frische Bärlauchblätter

75 g Pinienkerne (alternativ auch gehackte Haselnüsse)

100 g Parmesan

250 ml Olivenöl

Etwas Salz & Pfeffer

Die Pinienkerne werden in der Pfanne kurz geröstet. Der Bärlauch wird klein gehackt. Der Parmesan wird gerieben. Anschließend alle Zutaten zussamen tun und gut durchmischen. Das fertige Pesto nun nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.

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…sind aus gutem Grunde rar. So lautet eine alte Volksweisheit über den mystischen Erlenbaum. Rotes Haar und Erlenloden wachsen nicht auf gutem Boden, ist ein weiterer Spruch, der im Zusammenhang mit den besonderen Eigenschaften dieses Baumes steht (als Erlenloden bezeichnet man eine Ansammlung von jungen Erlenbäumen). Doch was hat es damit auf sich?

Blätter und Zapfen an einer Erle

Die bei uns heimische Schwarzerle wächst auf sehr nassen Böden. In Mooren und Sümpfen, dort wo anderen Bäumen wegen des vielen Wassers die Wurzeln abfaulen würden, gedeiht sie prächtig. Orte, die für uns Menschen nur schwer und gefahrenreich zu betreten sind. Nicht selten haben sich früher Wanderer und Reisende in den moorigen Erlenbrüchen verirrt, sind stecken geblieben mit ihren Wagen & Pferden. Manchesmal wurden sie sogar gänzlich vom Morast verschluckt. Wer sich nicht mehr befreien konnte, sank immer tiefer und ertrank. Kein Wunder also, dass die Menschen diese Orte als etwas Unheimliches und Unbehagliches wahrgenommen haben. Die Erle als einziger dort wachsende Baum wurde zum Sinnbild dieser Gefahren. Bei den Germanen galt das Moor als ein Wohnort der Toten. So glaubte man, dass man in den Erlenbrüchen an der Schwelle zu dem Totnereich steht. Wer hier nicht aufpasste, konnte schnell selbst ohne Wiederkehr in das Jenseits entschwinden. Noch heute zeugen Redewendungen wie etwa das mecklenburgische „Hei is bie’n liewen Gott im Ellernbrauk“ („Er ist beim lieben Gott im Erlenbruch“) von diesen alten Volksglauben.

Doch nicht nur ihr gefährlicher und unheimlicher Standort brachte die Erlen zu ihrem schlechten Ruf. Eine ganz besondere Eigenschaft ihres Holzes macht diese Bäume zu etwas mystischem. Erlenholz „blutet“ beim Fällen. Das sonst helle Holz der Erlen verfärbt sich am Schnittende nach kurzer Zeit blutrot. Für die Menschen im Mittelalter ein eindeutiger Beweis für die bösen Mächte, die den Erlen innewohnen. In manchen Gegenden erzählt man sich, dass der Teufel seine Großmutter mit einem Knüppel aus Erlenholz erschlagen habe. Und das Blut dieser Tat ziert bis heute jeden Erlenbaum. So kommt es, das die Erlen beim Fällen bluten.

Eine weitere Legende die sich um die Erlen rankt, ist die vom Erlenweib. Diese sagenhafte Gestalt, die auch Else oder Ilse genannt wurde, galt als Verkörperung der Erlen. Es heißt, dass Erlenweib wohnt tief in den Sümpfen und versucht Wanderer mit Hinterlist immer tiefer in das unwegsame Gelände (und somit letzendlich in den Tod) zu locken. Auch mit Hexenkraft wurde die Else in Verbindung gebracht. Da man rote Haare früher für ein Erkennungszeichen von Hexen hielt, hatte natürlich auch das Erlenweib rotes Haar. So erklärt sich auch die Verbindung von Erlen und roten Haaren in den alten Volksweisheiten.

Der Erlkönig aus der gleichnamigen Ballade von Goethe hat übrigens nichts mit dem düsteren Baum zu tun. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Übersetzungsfehler bei einer Übertragung einer alten dänischen Geschichte ins Deutsche (Herr Oluf – Johann Gottfried von Herder). Das im Original benutzte dänische Wort „Ellerkonge“, was eigentlich „Elfenkönig“ bedeutet, wurde im Deutschen als „Erlkönig“ bezeichnet. Goethe hat sich bei seinem Erlkönig lose von der Handlung dieser dänischen Geshichte inspirieren lassen und dabei den nun bereits geläufigen Begriff des Erlkönigs wiederverwendet.

Erlenzapfen im Winter

Doch die Erle hat nicht nur eine düstere Seite. Bereits im Mittelalter galt die Erle als ein wichtiger Färberbaum, da aus ihr verschiedene Farben zum Färben von Stoffen und Leder produziert werden konnten. Die Blüten ergaben Grün, die Zweige Braun und aus der Borke konnte ein schwarzer Farbstoff hergestellt werden. Die Erlenzapfen konnten genutzt werden, um aus Ihnen Tinte herzustellen. Mit der Rinde wurde Leder gegerbt.

Das Holz der Erle wurde aufgrund seiner sehr langen Haltbarkeit im Wasser und seiner Widerstandskraft gegen Fäulnis schon in der Jungsteinzeit für Pfahlbauten auf sumpfigen Böden genutzt. Auch in Venedig stützen viele Bauten auf ein Gerüst von Erlenstämmen im Wasser. Das Erlenholz eignet sich also überall dort, wor Holz dauerhaft oder langanhaltend großen Wassermengen standhalten muss. Aufgrund der schwiergen Bewirtschaftung von Erlenbrüchen, spielt Erlenholz in der Forstwirtschaft jedoch nur eine unbedeutende Rolle.

Auch in der Heilkunde hat sich die Erle mittlerweile einen Platz gesichert. Galt der Baum im Mittelalter noch als böses Hexenwerk und daher ohne irgendeinen medizinischen Nutzen (Hildegard von Bingen bezeichnete die Erle als Sinnbild der Nutzlosigkeit, wenn es um Heilkräfte ging.), weiß man heute, dass insbesondere der Rinde heilende Eigenschaften innewohnen. Aus ihr werden Tees und Abkochungen zubereitet, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen vor Allem bei Hautkrankheiten eingesetzt werden. Aber auch bei Aphten und anderen Erkrankungen der Mundschleimhaut kommt eine Abkochung aus Erlenrinde zum Einsatz.

Die Erlenzapfen haben zudem eine große Bedeutung in der Aquaristik. Dort gibt man die kleinen schwarzen Zapfen mit ins Aquarium, um die keimdichte im Wasser zu verringern, gegen Pilzbefall vorzubeugen und den pH-Wert des Wassers in einem leicht sauren Mileu zu halten. Auch dienen die Zapfen als Dekoration und manchen Aquarienbewohnern als Nahrung.

Erlenkätzchen

Die Erle gehört wie die Birken und auch der Haselstrauch zu den Birkengewächsen. Allen gemein ist, dass sie im bereits im sehr zeitigen Frühjahr ihre langen Blütenkätzchen in den Wind hängen noch bevor die ersten Laubblätter austreiben. So gehören die Erlen zu den ersten Bäumen, an denen wir im Frühjahr die wiedererwachende Pflanzekraft erahnen können. In altem Volksglauben galten Hasel, Birke und Erle als drei Schwestern. In jedem Gewächs verkörperte sich ein Aspekt der Weiblichen Urkräfte. Die Hasel ist dabei das Sinnbild für die jungfräuliche, kindliche Frische, Die Birke ist die nährende Mutter und die Erle steht für die alte weise Greisin.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Noch ist es Winter. Zumindest nach der kalendarischen und meteorologischen Jahreszeiteinteilung. Sonnige Tage mit Temperaturen im zweistelligen Bereich, singende Vögel und sprießende Pflanzen lassen jedoch schon jetzt den nahenden Frühling erahnen. Bei einem kurzen Waldspaziergang ist mir einiges an frischem Grün und erwachender Pflanzenkraft begegnet.

Blütenkätzchen an der Hasel

Der blühende Haselstrauch ist einer der ersten Frühlingsboten in der Natur. Noch lange bevor er seine ersten Blätter austreibt hängen die gelben Kätzchen an den dünnen Ästen. Manchmal kann man diese frühe Blütenpracht gar schon im Dezember bemerken. Die gelben Hängeblüten sind reich an Pollen und ein willkommener Nahrungsspender für die ersten Bienen, die sich nach dem kalten Winter hinauswagen. Auch für uns Menschen können die Haselkätzchen eine nahrhafte Proteinquelle sein. Kurz in Butter angebraten ergeben die lang herunterhängenden Blüten eine gesunde und leckere Überraschung. Auch Heilkräfte verbegen sich in ihnen. Als Tee aufgebrüht werden Haselkätzchen in der traditionellen Volksheilkunde schon lange als Mittel gegen grippale Infekte und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Als Pollenallergiker sollte man den Genuss von Haselkätzchen natürlich lieber meiden.

Schlehen im Winter

An einem kahlen Schlehdorn leuchten die blauen Schlehen im braunen Geäst. Die Beeren verbleiben bis zum Frühjahr an den Sträuchern und können den ganzen Winter hindurch geerntet werden. Für die Schlehen ist dies genau die richtige Zeit, denn sie brauchen den Frost, damit sie bekömmlich werden. Im Herbst noch verderben Bitterstoffe den süßen Genuss. Erst durch Eiseskälte schwinden die Bitterstoffe und die Früchte werden zu einem energiereichen Wintergenuss. Die Schlehe lehrt uns also Geduld zu haben und belohnt dies dann in der kargen Winterzeit mit zuckersüßen Leckereien.

Rote Taubnessel

Auch ein paar rote Taubnesseln gehören zu den Pionieren nach dem Winter. Ihr saftiges Grün wird schon von ersten purpurnen Blüten gesäumt. Sowohl die frischen Blätter als auch die Blüten sind essbar und geben eine saftige Ergänzung in einem leckeren Salat. Zart und Vitaminreich helfen sie den Körper nach dem langen Winter mit neuer Lebenkraft zu stärken. In der Volksheilkunde wurde die Taubnessel ebenfalls eingesetzt. Hier gab man sie als Tee bei verschiedensten Frauenleiden.

Triebspitzen an einer Föhre

Ein häufiger Baum in unseren norddeutschen Wäldern ist die gemeine Waldföhre. Als immergrüner Nadelbaum beglückt sie uns auch im Winter mit ihrem grünen Nadelkleid und ist so ein mutmachender Hoffnungsschimmer auf das Wiedererwachen der Natur im Frühling. Den alten Kulturen galt sie somit als Symbol für die ewig währenden Kreisläufe des Lebens. Die langen Nadeln eignen sich getrocknet und zerkleinert als aromatisches Räucherwerk. doch auch als Teeaufguss werden sie gerne genutzt. Der Tee hat einen harzig, frischen Geschmack und wird bei Erkältungskrankheiten getrunken.

Harz an einer Fichte

An vielen Fichten kann man schon von Weitem einen weißlichen Überzug erkennen. Hierbei handelt es sich um den Ausfluss von Fichtenharz am Stamm. Dies findet man an den Fichten häufiger als an anderen Nadelbäumen, da diese nicht nur bei Verletzungen der Rinde das Harz ausscheiden sondern es scheinbar regelrecht „ausschwitzen“. Das Harz trocknet am Stamm und bildet mit der Zeit große Harzbrocken, die geerntet werden können. Wie das geht und was man mit dem Harz anstellen kann findest du in dem Blogartikel Baumharze zum Räuchern aus heimischen Wäldern.

Wachholder (Juniperus communis)

Wachholder ist ein immergrüner mit Nadeln besetzter Strauch. Er gehört zur Familie der Zypressengewächsen und ist somit verwandt mit Thuja und den amerikanischen Weihrauchzedern (Calocedrus), die ebenfalls gerne zum Räuchern verwendet werden. Weitere Namen für den Wachholder sind Ruchholter, Kranewitt und Machandelbaum. Die sehr alte Bezeichnung „Ruchholter“, welche Räucherstrauch bedeutet, ist der Ursprung des modernen Namens und deutet schon auf die wichtigste Verwendung des Wachholder hin. Der Wachholder gehört zu den weiltweit verbreiteten Räucherstoffen. Dies lässt darauf schließen, dass er schon mindestens seit der Altsteinzeit von den Menschen zu diesem Zweck genutzt wird. In allen Teilen der Welt, in denen Wachholderarten wachsen, werden diese von den dortigen Kulturen zum Räuchern genutzt.

Geräuchert werden die grünen Nadeltrriebe und die blauen Wachholderbeeren. Die Beeren haben einen herben und süßlichen Duft, die Nadeln riechen leicht säuerlich. Die Wirkung des Wachholders beim Räuchern ist eine reinigende. Wachholderauch wirkt hierbei nicht nur auf der energetischen Ebene sondern hat auch eine desinfizierende Wirkung. Er eigent sich daher wunderbar für Räucherungen bei Krankheiten. Die Wachholderbeeren sollten vor dem Räuchern in einem Mörser zerkleinert werden, damit sie ihr Aroma vollständig entfalten.

Die Wachholderpsitzen und die Beeren werden am Besten auf Kohlen verräuchert. Es ist aber ebenso möglich, aus Wachholderzweigen Smudge Sticks zu binden. Da diese Zweige aber allein schlecht abglimmen, macht es Sinn diese mit gut glimmenden Kräutern wie Beispielsweise Salbei oder Beifuß in einem Smudge Stick zu kombinieren.

Der einheimische Wachholder (Juniperus communis)

In Räuchermischungen machen sich die Wachholderbeeren sehr gut zusammen mit Beifuß und Fichtenharz. Die Wachholderzweige und Spitzen ergeben mit Steppenbeifuß und White Sage eine gut Räuchermischung.