Die Sehnsucht nach der Natur ist groß, gerne würdest du einfach mal rausfahren, raus aus der Stadt, weg von dem Lärm und der Hektik des modernen Getümmel, einfach mal ein verlängertes Wochenende in einer abgeschiedenen Hütte mitten im Wald an einem zauberhaften Waldsee… Ja dort könnte man mit Sicherheit ganz wunderbare Naturerfahrungen erleben. Doch wann hat man schon die Zeit dafür, mal eine paar Tage auszuspannen. Und so ein Natururlaub kostet ja auch Geld, und gegebenenfalls hast du auch Haustiere, deren Versorgung organisiert werden muss, Urlaub muss beim Arbeitgeber eingereicht und genehmigt werden und und und… Es ist so viel zu tun, für so eine kurze Zeit der Erholung. So viel zusätzlicher Stress. Dabei möchtest du doch einfach nur etwas Natur erleben. Also doch lieber ein anderes mal. Vielleicht im nächsten großen Urlaub, im nächsten Jahr, wenn die Kinder größer sind, irgendwann… Nein, so wird das wohl doch nichts im Alltag mit den Naturerfahrungen. Wie soll sich das überhaupt in einen Großstadtleben integrieren lassen. Wenn man selbst für einen kurzen Spaziergang im Wald erst eine halbe Stunde mit der U-Bahn oder dem Auto fahren muss. Wenn man umgeben ist von Beton und Stahl. Wenn man von morgens früh bis abends spät auf der Arbeit ist. Wo bleibt da die Zeit und die Möglichkeit, die Natur in den Alltag zurückzuholen?

Es muss nicht immer der Urlaub inmitten unberürhrter Natur sein…

Diese Frage stellen sich wohl viele, die zwar die Sehnsucht nach Naturanbindung haben und um die heilsamen und wohltuenden Eigenschaften von Naturerfahrungen wissen, die jedoch so stark eingebettet sind in das moderne, technische Weltbild unserer Zeit, dass der Raum für Naturerlebnisse nicht vorhanden zu sein scheint. In der Tat scheint diese Situation zunächst sehr aussichtslos. Man kann sein geordnetes und getaktetes Leben ja auch nicht einfach von heute auf morgen umkrempeln. Was tut man also nun? Welche Möglichkeiten bieten sich einem selbst in einem vollends integrierten Großstadtleben, fernab der weiten und wilden Natur? Die gute Nachricht ist: es gibt auch hier einige Übungen und Methoden, sich dennoch der Natur anzunähern. Das Geheimnis ist hierbei nur der eigene Blickwinkel. Wenn wir unsere eigene Wahrnehmung ein wenig anders ausrichten, dann stellen wir schnell fest, dass die Betonwüsten der Städte gar nicht so tot und abgeschottet von der Natur sind, wie wir uns häufig vorstellen. Wer einmal mit dem bewussten Ziel durch die Stadt spaziert, nur das pflanzliche Grün zu entdecken, welches sich seinen Weg in die Welt der Zivilisation gebahnt hat, der wird schnell feststellen, dass es auch in der größten, lautesten und hektischten Stadt überall winzige wilde Oasen gibt. Und wenn wir diesen natürlichen Ruhepolen unsere Aufmerksamkeit schenken, so merken wir, dass selbst diese kurze Achtsamkeit einen positiven Effekt auf uns hat. Die nachfolgend erläuterte Achtsamkeitsübung kann dir helfen, dir diese pflanzlichen Refugien bewusst zu machen und dich ihnen anzunähern.

Tapfer kämpft sich Löwenzahn durch jede noch so dichte Beton- und Steindecke.

Achtsamkeitsübung „Wilde Oasen wahrnehmen“

Nimm dir etwas Zeit. Bereits eine Viertelstunde genügt für diese Übung. Gerne kannst du sie aber auch zeitlich soweit ausweiten, wie es dir beliebt. Gehe durch die Stadt, nutze einen Weg, den du schon oft gegangen bist. Vielleicht deinen Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt. Doch dieses mal denke nicht an dein Ziel. Konzentriere dich zunächst auf den Moment. Nimm jeden deiner Schritte ganz bewusst wahr. Achte auf deine Atmung. Atme bewusst ein und aus. Du wirst merken, dass bereits so nach wenigen Minuten ein leichtes Entspannungsgefühl entsteht. Richte nun deinen Blick und deine Aufmerksamkeit auf deine Umwelt, versuche aber die anderen Menschen und störende Dinge wie Autos und anderen Straßenlärm auszublenden. Konzentriere dich ganz auf die Begebenheiten um dich herum. Nimm Gehwegplatten, Pflastersteine und Mauersteine wahr und suche nach Ritzen, Löchern, Ecken und Nischen. Es wird nicht lange dauern und du entdeckst irgendwo ein Pflänzlein, welches sich tapfer an einem dieser Orte angesiedelt hat.

Bäume und Sträucher sind auch in den Stödten häufig zu finden.

Nun richte deine ganze Aufmerksamkeit auf diese Pflanze. Es ist hierbei völlig egal, ob du die Pflanze kennst oder nicht. Schaue die Pflanze zunächst einige Zeit an und nimm wahr, wie sie aussieht. Schaue in welcher Umgebung sie wächst. Bekommt sie dort viel Sonnenlicht? Wasser? Hat sie Platz zum Wachsen? Welche widrigen Umstände muss sie hier aushalten, um zu überleben? Autoabgase? Das Trampeln tausender Schuhsohlen? Mache dir Bewusst, dass diese Pflanze fest an diesem Ort verwurzelt ist. Sie hat keine Möglichkeit diesem Ort zu entkommen. Das hier ist ihr Lebensraum. Mit allen gegebenen Umständen. Versuche dich in die Lage der Pflanze hinein zu versetzten. Geht es ihr hier gut? Wie würdest du dich fühlen, wenn du als diese Pflanze dein ganzes Leben an diesem Ort verbringen würdest? Wäre es ein guter Ort? Konzentriere dich auf die positiven Eigenschaften, die dieser unwirkliche Lebensraum der Pflanze bietet. Vielleicht profitiert sie ja von den wärmeren Temperaturen, die in den Städten herrschen, vielleicht bekommt sie hier mehr Wasser, da sich der Regen durch die asphaltierten und betonierten Böden in großen Mengen an bestimmten Stellen zusammensammelt. Die Pflanze sie wächst und gedieht auch hier. Sie strebt nach dem Leben, vielleicht blüht sie auch gerade. Sie akzeptiert alle gegeben Umstände ohne zu beurteilen. Nähere dich der Pflanze an. Fühle ihre Blätter, rieche an ihr. Nimm wahr, welche Botschaften sie dir auf diese Weise vermittelt. Wirkt sie abwehrend? Oder eher einladend? Ist sie weich, oder eher hart und gar stachelig? Duftet sie angenehm?

Zarte Blütenpracht inmitten der rauen Städte.

Helfen ihr ihre Eigenschaften, an diesem Ort zu überstehen? Ist sie besonders robust und widerstandsfähig, oder wirkt sie eher wie ein Kontrast, der nicht an diesen Ort zu gehören scheint?

Lass die Pflanze als Ganzes noch eine Weile auf dich wirken. Versuche hierbei deine bewussten Gedankengänge loszulassen und schau, welche Gedanken sich nun von ganz alleine zeigen. Lasse jeden Gedanken zu. Nimm einfach wahr ohne die einzelnen Gedanken zu bewerten oder festzuhalten. Lasse dich treiben im Kommen und Gehen der Bilder und Worte im Kopf. Bleibe dabei jedoch stets mit deinem Fokus bei der Pflanze. Wenn dir die Zeit reif erscheint, bedanke dich bei der Pflanze für diese Begegnung und verabschiede dich. Nun kannst du dir die gemachten Empfindungen noch einmal bewusst machen. Denke darüber nach, ob du irgendwelche Erkenntnisse aus dem veränderten Blickwinkel erhalten hast und was dies für dich bedeuten kann.

Am vorletzen Wochenende fand die Vollmond-Kräuternachtwanderung zum Mai-Vollmond statt. Bei angenehm warmen Temperaturen und einem klaren Himmel, war es bestes Wetter für diese Veranstaltung. Der Vollmond strahlte mit leuchtender Kraft in die nächtliche Waldatmosphäre. Ich habe mich sehr gefreut, diese spannende Erfahrung mit den Teilnehmern erleben zu können. Sehr gefreut habe ich mich über das Feedback der Teilnehmer: sie haben sich auch bei Nacht in der Dunkelheit im Wald wohl, sicher und geborgen gefühlt. Von Angst keine Spur. Viele Menschen haben hier nämlich eine andere Vorstellung: der Wald bei Nacht gilt als gefährlich und angsteinflößend. Doch warum ist dieses negativ besetzt Bild vom nächtlichen Wald so in unserer modernen Gesellschaft verankert?

Nachts im Wald unterwegs zu sein ist in jedem Fall eine ganz besondere Erfahrung. In dieser Zeit erwacht der Wald zum Leben. Unzählige Tiere, ob groß oder klein, sind nun im Dunkel unterwegs und überall knackt und raschelt es. Da unser Augenlicht an Bedeutung verliert, erwachen unsere anderen Sinne mehr und mehr und wir nehmen die Geräusche und Gerüche im Wald noch intensiver war. Wenn in einer klaren Nacht der Vollmond scheint, so wechseln sich im Wald dunkle und helle Bereiche ab. Unter dem dichten Laub der Buchen oder in Nadelwäldern ist es selbst im Mondlicht fast stockfinster. An lichteren Orten erhellt der Mond den Wald dann wieder mit einer erstaunlichen Intensität.

Einst war es der Wald, in dem unsere frühen Vorfahren gelebt haben, wo sie sicher und geborgen lebten, Zuflucht fanden und eingebettet waren in das Netzt der Natur. Im Wald ist man geschützt vor Wind und Regen. Das üppige Grün dämpft die Geräusche und das Blätterdach blendet Mondschein und Sternenlicht aus. Doch in unserer modernen Gesellschaft, in der wir es gewohnt sind ständig und überall mit Lichtreizen überflutet zu werden, kommt unser Geist kaum noch richtig zur Ruhe. Wenn wir dann doch einmal in eine so ungewohnte Umgebung wie einen nächtlichen Wald kommen, dann fehlt unserem Gehirn der permanente Reiz. Der Geist hat dann endlich die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich in meditativer Weise auf sich selbst zu besinnen. Vielleicht ist es ja das, wovor viele Menschen Angst haben.

Und was ist mit den wilden Tieren?

Mittlerweile gibt es auch in unseren Wäldern wieder Wölfe. Ich persönlich freu mich darüber sehr. Auch in dem Waldgebiet, in dem die Vollmond-Kräuternachtwanderung stattfand, ist es nicht auszuschließen, dass der ein oder andere Wolf sich dort herumtreibt. Ein Grund zur Panik? Nein. Wenngleich das Wissen um die Wölfe im Wald so einer Nachwanderung einen noch spannenderen Anklang verleiht, ist es fast schon auszuschließen, einem Wolf auch nur annähernd in die Nähe zu gelangen. Wöfe und auch alle anderen Tiere des Waldes sind sehr scheu. Sobald diese mitbekommen, dass sich ein Mensch im Wald herumtreibt, suchen sie das Weite. Dies gilt für Wildschweine, Rehe, Hirsche, etc. gleichermaßen. Wer sich im Wald bewegt, macht automatisch so viel Lärm, dass die Tiere uns schon von Weitem hören können und verschwinden. Auch unser Geruch verrät uns. Selbst wenn wir ganz leise sind, und uns nicht bewegen, werden die Tiere uns wittern, lange bevor sie in unserer Nähe sind. Doch was ist dann mit den ganzen Geräuschen, dem Knacken, dem Rascheln im Dunkel des Waldes? Was sich hier anhört wie ein Tier von mindestens der Größe eines Wildschweines, ist in der Regel doch nur eine kleine Maus, oder ein Igel, der da durchs Unterholz läuft. Meistens auf der Flucht vor uns, dem nächtlichen Störensfried oder es ist der Wind, der in den Blättern raschelt oder ein Zweiglein abbricht. Unser Gehör funktioniert im Dunklen nun mal wesentlich besser und wir nehmen die Geräusche daher umso intensiver war. Durch den fehlenden Reiz unseres Sehsinns reimt sich das Gehirn dann selbst seine Realität zusammen.

Wer sich im Wald ganz still verhält und regungslos an einem Ort verweilt, der kann das Glück haben, dann doch mal ein Tier zu Gesicht zu bekommen. Solche Begegnungen sind aber ziemlich selten und meist auch nur von kurzer Dauer, denn wenn ein wildes Tier erstmal dicht genug ist, dass wir es auch im Dunkeln sehen können, dann wittert es uns auch meist schon durch unseren Geruch und geht schnell wieder anderer Wege. Über Tierbegegnungen im Wald kann man sich also lieber freuen. Angst braucht man keine zu haben. Meistens sind es dann auch eher die kleineren Tiere wie Maus, Marder oder Wildhasen, die einem dort begegnen.

Hab also mut und trau dich hinaus. Mach einen Waldpsaziergang bei Nacht. Es ist eine ganz wunderbare Erfahrung. Am bestendu nutzt das Licht des Vollmondes für deinen ersten Ausflug in die nächtliche Waldatmosphäre und wählst einen Wald mit vielen Lichtungen. So hast du stets auch bei Nacht das helle Licht vom Monde, welches dir den Weg erhellt. Geh einfach öfter mal im Dunkeln hinaus in den Wald. Bald schon gewöhnst du dich an die nächtliche Waldumgebung und kannst diese Erfahrungen ganz entpsannt genießen.


Im nächsten Jahr wird es wieder 6 spannende Seminare geben. Das Programm habe ich nun inhaltlich fertig geplant und hier auf der Website veröffentlicht. Die genauen Termine folgen noch. Ebenso werde ich in den folgenden Wochen die Seminarbeschreibungen fertig machen. Bis es soweit ist, möchte ich hier schon einmal eine kurze Kostprobe geben, was euch in den Seminaren 2020 erwartet.

Heilende Knospen

Dieses Seminar wird im zetigen Frühjahr stattfinden, wenn die noch kahlen Bäume und Sträucher ihre zarten Knospen hervorbringen. Diese kleinen und unschienbaren Pflanzenteile beinhalten eine ungeahnte Heilkraft. Das Erkennen, Sammeln und Anwenden dieser Knospen ist ein Bereich derPhytotherapie und nennt sich Gemmotherapie. Wir werden uns in diesem Seminar mit der Heilwirkung, dem Sammeln und Verarbeiten sowie den kulinarischen Eigenschaften der Knospen verschiedenster einheimischer Pflanzen beschäftigen.

Naturrituale zur Lebensbegleitung

Naturrituale geben uns die Möglichkeit unsere Seele zu öffnen und uns als Teil der Natur zu fühlen. Sie können Kraft spenden, Erkenntnisse bringen und Dankbarkeit ausdrücken. Sie helfen uns, mit uns selbst in Kontakt zu treten und uns selbst zu finden. In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, wir wir sinnvolle Naturrituale gestalten und diese in unser Alltagleben integrieren können. Wir schauen, zu welchen Begebenheiten im Leben es Sinn macht Naturrituale zu gestalten und welche Kraft und Wirkung von ihnen ausgeht.

Naturnahes Imkern für Anfänger

Da ich mittlerweile häufig angesprochen wurde, ob ich auch Kurse zum Erlenen der Imkerei anbiete, habe ich mir dieses Seminar überlegt. Es soll ein Anfängerkurs sein, für Alle, die gerne Bienen halten möchten und dabei Wert legen auf eine naturnnahe und ökologische Art der Bienenhaltung. Neben dem Vermitteln von grundlegendem fachpraktischen Bienenwissen steht eine ganzheitliche Betrachtung der Bienen im Vordergrund.

Berauschende Bienen – Mythologie, Folklore & psychoaktiver Honig

Wie bereits in 2019 geht es in diesem Seminar wieder auf eine Reise zu den unbekannten und zauberhaften Welten der Honigbiene. Von Bienengottheiten aus aller Welt, über Honigjäger in Nepal bis hin zu psychaktivem Honig aus berauschendem Pflanzennektar. Ein Seminar nicht nur für Bieneninteressierte.

Räuchern mit einheimischen Harzen, Kräutern & Hölzern

In diesem Seminar beschäftigen wir uns ganz intensiv mit den einheimischen Räucherstoffen. Wir ergründen, wann und wie wir unser eigenes Räucherwerk in der Natur sammeln können, wie dieses am besten Verräuchert wird, welche Räuchermischungen sich hieraus herstellen lassen und natürlich vor Allem, welche Wirkungen die einzelnen Räucherstoffe haben.

Die Kraft der Rauhnächte

Dieses Seminar wird im Dezember kurz vor der Wintersonnenwende stattfinden und soll eine Einstimmung auf die kommenden Raunächte sein. Wir ergründen den Ursprung dieser besonderen Zeit zwischen den Jahren und schauen, welche Rituale unserer Vorfahren bis heute überlebt haben und wie wir diese wieder sinnvoll in unserer modernen Zeit einbringen können. Ein Schwerpunkt ist das Räuchern, aber auch Orakeln und Traumdeutungen sind Teil des Seminars.

Alle Seminare gehen von 10:00 bis 17:30 Uhr. Es stehen Snacks & Getränke bereit. Die Teilnehmerzahl beträgt 4 – 10 Teilnehmer. Es werden also Seminare in überschaubaren Kleingruppen werden, damit ein intensiver Austausch stattfindet. Die Kosten betragen 80,00 € pro Person. Teilnahme ab 18 Jahren.

Bis zum 31.12.2019 gibt es noch den Frühbucherrabatt. Wer sich bis zu diesem Datum zu einem der Seminare anmeldet zahlt nur 70 € Teilnahmegebühr.

Ich freue mich auf euch.



Gelbe Wüsten


Bienen schwirren wild herum,

machen dabei Brumm und Summ.

Sammeln Nektar und auch Pollen,

weil auch sie was essen wollen.

Mancherorts da ist es karg:

wenig nur was Bienlein mag.

Und so sammelt sie mit Fleiß

immer nur den gleichen Scheiß.

Gelbe Blüten, Raps um Raps

klingt für den Imker wie ein Schatz.

Doch für die Bienen ist es bloß

einseitig und inhaltslos.

Tag um Tag das gleich Mahl

ist für die Tiere eine Qual.

Armes Bienlein wird da krank.

So schaut´s aus mit Imkers dank.

D´rum gebt den Bienen wieder mehr

Blütenpracht und Vielfalt her.

Nur wenn die Ernährung passt,

bleibt der Bien auf Erden Gast.

Bienen schwirren wild umher,

hundertfach im Blütenmeer.

Bunte Pracht in tausend Arten,

so erstrahlt der Bienengarten.

Regen… Für viele Menschen wohl ersteinmal eine negativ besetzte Vorstellung. Vor Allem, wenn man Zeit draußen verbringt. Egal ob Spaziergang, Campingausflug, Picknick, Yoagübung oder Naturmeditation. In der Idealvorstellung tut man dies natürlich bei strahlendem Sonnenschein. Bei gutem Wetter eben. Aber manchmal, und dieses manchmal ist eigentlich immer dann, wenn wir es am wenigsten haben möchten, strahlen statt der frohen Sonnenkraft tausende kleine Regentropfen am Himmel. Wie schnell kann unsere gute Laune sich in Ärger über das Wetter wandeln, vor Allem wenn wir doch gerade an diesem Tag unser Grillfest oder die Party im Garten geplant haben.

Natülich ist unser Äger auch verständlich. Die Feierlichkeiten und Aktionen im Freien bei Regenwetter sind natürlich nichtn unbedingt die Idealvorstellung. Aber dennoch sollten wir den Regen nicht nur als ein unliebsames Ärgernis betrachten. Auch den Dingen, die wir weniger schätzen, sollten wir unseren Respekt und unsere Dankbarkeit zukommen lassen und zeigen. Für die wilden Pflanzen ist der Regen ein wichtiger Lebensquell. Auch die Landwirtschaft, die unsere Nahrung produziert, ist auf die regelmäßigen Regenschauer angewiesen. Und gleichso unser Garten erfeut sich an dem nassen Geschenk des Himmels.

Hast du den Regen eigentlich schonmal ganz bewusst und neugierig wahrgenommen? Hast du dich schon einmal ganz bewusst in den Regen gestellt und hast gespürt, wie der Regen dich komplett durchnässt? Probier es doch mal aus.

Damit auch wir den Regen öfter als etwas Positives betrachten können, macht es Sinn, sich einmal intensiv in eine andere Wahrnehmung zu begeben und zu erspüren, wie andere Lebewesen das tropfende Nass wahrnehmen. Hierzu gehört auch die bewusste Erfahrung des Regens am eigenen Körper. Die folgende Meditation ist eine Anregung. Lasse deine kindliche Neugierde wieder erwachen und entdecke den Regen aus einer ganz neuen Perspektive. Erlebe den Regen nicht als du selbst sondern als eine Pflanze. Du wirst sehen, dass diese Bewusstseinsveränderung dir viele Erkentnisse schenken wird. Wahrscheinlich wirst du Regen zukünftig in einer ganzheitlicheren Weise sehen.

Wenn es an einem warmen Tag zu Regnen anfängt, suche dir ein Stück ruhige Natur. Dort stelle dich barfuß auf die Erde und schließe deine Augen. Strecke deine beiden Arme leicht in die Höhe und spüre wie die Regentropfen langsam auf dich nieder regnen. Stelle dir vor, wie deine Füße sich im Erdreich verwurzeln. Spüre den Kontakt zur Erde. Atme langsam und gleichmäßig. Nimm tiefe Atemzüge. Lass deinen Geist ganz langsam zur Ruhe kommen, während der Regen dich immer mehr an deinem ganzen Körper benetzt. Nimm die Tropfen war, die langsam über dein Gesicht, die Hände, Arme und deine Füße wandern und irgendwann im Erdreich verschwinden. Stelle dir vor, du seist ein Baum. Ein Baum der ruhig und still in ewiger Ruhe an diesem Platz verweilt. Nimm wahr, wie der Boden die Feuchtigkeit des Regens aufnimmt und speichert. Nimm wahr, wie deine Haut die Feuchtigkeit des Regens aufnimmt. Stelle dir vor, dass dies deine Art ist, deinen großen Durst zu löschen. Tropfen um Tropfen, der auf dich fällt, fühlst du dich erfrischter. Du fühlst dich lebendiger. Verweile nun in diesem Gefühl der Fülle und Zufriedenheit. Wenn die Zeitz für dich richtig ist, lasse deinen Geist langsam wieder in deine normale Wahrnehmung zurückkommen. Öffne die Augen und schaue dir die millionen kleinster Regentropfen an. Wenn du Glück hast, entdeckst du ja einen Regenbogen. Bedanke dich für das Geschenk aus den Wolken.

Ich habe vor einiger Zeit angefangen kurze Videos zu erstellen, die mich beim Barfußlaufen zeigen. Das erste Video, welches mich barfuß im Schnee zeigt, habe ich auch bereits hier im Blog gepostet. Da ich viel Freude an dem Filmen und Beabeiten des Videos hatte und positive Rückmeldungen bekommen habe, habe ich ein weiteres Video gemacht. So entstand irgendwann die Idee zur Videoserie „Being Barefoot“, die ich nun als unregelmäßig erscheinendes Videoprojekt auf Youtube fortführe. Es geht bei diesem Projekt hauptsächlich darum, dass ich Spaß daran habe mein Leben als Barfußläufer zu Filmen und in Videoform zu zeigen. Aber diese Videos sollen auch motiveren, selbst das Barfußlaufen zu probieren und vielleicht für sich zu entdecken. Mittlerweile ist die dritte Episode online. Diese möchte ich heute hier im Blog mit euch teilen.

Titel dieser Folge ist „Rainy Day at a Forest Lake“ (Regnerischer Tag an einem Waldsee). Entstanden ist das Video an einem ungemütlichen Regentag, bei dem es einen eigentlich nicht so recht nach draußen zieht. Und genau dieser Aspekt, ist auch der Grund, warum ich entschieden habe, diesen Montagsartikel der Videoserie zu widmen. Denn ohne dieses Projekt wäre ich an diesem Tag wohl ziemlich sicher drinnen im Wamen und Trockenen geblieben. Doch die Idee, ein Barfußvideo im Regen zu machen, hat mich letztendlich motivert auch bei diesem uneinladenden Wetter in die Natur zu gehen und einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Ich habe es nicht bereut. Obwohl es grau und regnerisch war, hat mir dieser Ausflug viel Freude beschert. Die Natur zeigt sich auch bei Regen in strahlender Frühlingskraft. Gänse, die laut schnatternd in den Himmel starten, ein Gänsenest auf einer winzigen Insel im Waldsee und fernes Grunzen von Wildschweinen haben diesen Spaziergang abgerundet.

Manchmal braucht es eben eine kleine Motivation, einen kleinen Anstuppser, damit wir (insbesondere an so grauen und verregneten Tagen) Lust haben nach draußen in die Natur zu gehen. Wie schön ist es, wenn man sich dann doch auffgerafft hat. Für mich war es in diesem Fall mein Videoprojekt, welches mich nach draußen getrieben hat. Aber es gibt natürlich auch tausend andere Mögliche Gründe, die einen raus locken können. Was ist deiner? Wenn du das nächste mal bei schlechtem Wetter drinnen hocktst, überlege dir doch einmal, was dich motiveren könnte dennoch nach draußen zu gehen. Es wird sich lohnen. Die Natur in all ihren Facetten zu entdecken, ist eine wunderbare Möglichkeit seine eigene Anbindung an das Netz Natur zu stärken. Wenn es regnet zeigt sich die Natur von einer anderen Seite, die auf ihre ganz eigene Art und Weise zauberhaft und schön ist.

Dieses Video soll eine Einladung sein. Lass auch Du Dich verzaubern von der Welt im Regen. Kleiner Tipp: gehe Barfuß , dann bekommst du auch keine nassen Socken und Schuhe 😉

Die anderen Episoden von der Serie und die ersten meiner Barfußvideos findest du auf meinem Youtubekanal: Hier klicken. Ich freue mich über Interesse an der Serie und natürlich auch über Kommentare. Viel Spaß beim Schauen!

In den trockenen Gebieten Nordamerikas wächst eine Beifußart, die aufgrund ihres besonderen Aromas eine beliebte Räucherpflanze ist. Es handelt sich um den Steppenbeifuß (Artemisia tridentata). Er ist verwand mit unserem einheimischen Beifuß. Bei den Nordamerikanischen Indianerkulturen, die in den Gebieten, in denen der Beifuß gedieht, lebten, ist er eine wichtige Räucherpflanze. Da diese Pflanze Blätter hat, deren Erscheinung an Salbeiblätter erinnert und auch der Geruch dem Salbei ähnlich ist, heißt der Steppenbeifuß im Amerikanischen „Prairie Saige“ oder „Sage brush“. Daher kommt es häufig zu Fehlübersetzungen ins Deutsche, wo diese Pflanze dann zu Unrecht als Indianersalbei, Wüstensalbei oder Salbei übersetzt wird.

Artemisia tridentata ssp. vaseyana 1

Für die nordamerikanischen Indianerkulturen ist der Steppenbeifuß eine ihrer heiligsten Pflanzen. So wird er bei verschiedenen Ritualen genutzt, beispielsweise bei Schwitzhüttenzeremonien und spirituellen Reinigungen. Auch zum Vertreiben negativer Gedanken oder zur energetischen Reinigung von Plätzen und Wohnstatt wird er gerne verräuchert. Er vertreibt böse Geister und schafft eine heilige Atmospähre.

Der Steppenbeifuß lässt sich ganz ähnlich dem Salbei einfach als loses Blatt in einer Schale verräuchern. Aber auch in Form von Smudge Sticks oder auf Räucherkohlen macht der Steppenbeifuß eine gute Räucherung. Steppenbeifuß wird sowohl pur als auch in Räuchermischungen verräuchert. Eine gute Kombination macht er mit Wachholder und Sweetgrass.

Text: Fabian Kalis

Bild: Thayne Tuason [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Ein Bienenschwarm ist ein ganz besonders Naturschauspiel. Jeder der schon einmal einen Bienenschwarm Live miterlebt hat, wird dieses Ereignis wohl kaum vergessen. Wenn sich plötzlich um einen herum eine riesige schwarze Wolke aus Bienen bildet, die langsam durch die Lüfte zieht, bis sie sich an einem geeigneten Platz zu einer dichten Bienentraube zusammenfügt und dort verharrt, während die Spürbienen auf Kundschaft gehen…

Doch in unserer heutigen Zeit haben die wenigsten Menschen die Gelegenheit soetwas mitzuerleben und als Imker bekomme ich häufig die Frage, warum Bienen eigentlich ausschwärmen und wie dies funktioniert.

Schwarmtraube an einem Ast. die Königin siitzt wohlbehütet im Inneren der Bienentraube.

Das Schärmen ist die natürliche Vermehrung der Bienenvölker. Man sollte hierbei ein Bienenvolk als einen ganzheitlichen Organismus betrachten. Die Königin im Bienenvolk legt zwar Eier aus denen neue Bienen schlüpfen, dies ist aber nicht die eigentliche Vermehrung des Lebewesens Bien. Die einzelnen Arbeiterbienen innerhalb eines Bienenvolkes lassen sich vielmehr mit unseren Körperzellen vergleichen, die alle für sich einzelne Zellen sind aber nur im Verbund überlebensfähig. Unser Körper bildet ständig neue Zellen und alte sterben ab. Ganz ähnlich dem kurzzeitigen Leben einer einzelnen Arbeitsbiene. Jede Zelle erfüllt spezielle Aufgaben, so wie die einzelnen Bienen ebenfalls ganz unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Es ist daher das ganze Bienenvolk ein Lebewesen. Man nennt es den Bien. Und der Bien vermehrt sich über den Schwarmtrieb.

Kleine Schwarmtraube eines Nachschwarms

Dies geschiet folgendermaßen: Wenn die Bienen in Schwarmstimmung kommen, dann bauen die Arbeiterbienen spezielle Zellen an die Waben, die die Brutstätte für neue Bienenkönign werden. Die Königin legt nun Eier in diese Zellen und die Larven werden von den Bienen bis zur Verpuppung mit dem kostbaren Weiselfuttersaft (Gelée Royale) gefüttert. Diese besondere Nahrung macht den Unterschied, ob aus einer Larve eine Arbeiterbiene oder eine Königin wird. Wenn die Larven wohlgenährt sind und sich verpuppen bereitet sich die alte Könign darauf vor mit einem Teil der Bienen auszuschwärmen. Sie stellt ihre Legetätigkeit langsam ein und die Eierstöcke der Königin bilden sich etwas zurück. Dies ist notwendig, damit die Könign flugfähig wird. Kurz bevor die erste der jungen Königinnen schlüpft, gibt diese ein tutendes Geräusch von sich (man kann dieses laute Geräusch als Mensch hören). Dies ist für die alte Königin das Startsignal. Tausende und Abertausende Bienen verlassen nun schlagartig zusammen mit der alten Königin den Bienenstock und fliegen zunächst in einer dichten schwarzen Wolke vor dem Flugloch. Wenn alle Bienen sich gesammelt haben zieht es die Wolke an einen nahegelegenen Baum, wo sie sich als Schwarmtraube niederlässt.

Bienenschwarm an einer großen Eiche

Im Bienenvolk schlüpft nun eine neue Königin. Die Erstgeborene sticht sofort nach dem Schlupf die anderen Königinnnenzellen ab, damit keine Konkurentin schlüpfen kann. Manchmal kommt es jedoch auch zu Nachschwärmen und die Erstgeborene Bienenkönign schwärmt ebenfalls mit einem Teil der Bienen aus. So ein Nachschwarm ist jedoch deutlich kleiner als ein normaler Schwarm. Die Königin, die im Volk verbleibt, geht nun nach ein paar Tagen mit ein paar Begleitbienen auf ihren Hochzeitsflug, wo sie sich mit mehreren Drohnen (männlichen Bienen) paart. Anschließende kehrt sie in ihr Volk zurück und beginnt mit der Legetätigkeit. Das abgeschwärmte Bienenvolk geht nun seinem normalen Leben weiter.

Aus der Schwarmtraube am Baum entfernen sich einige Bienen, die sogenannten Spürbienen, um auf Kundschaft nach einem geeigneten neuen Zuhause zu gehen. Wenn eines gefunden ist, teilen die Kundschafter dies dem restlichen Schwarm durch einen speziellen Tanz mit. die Schwarmtraube erhebt sich erneut in die Lüft und fliegt als schwarze Wolke zum neuen Heim, wo sie sich niederlässt und sofort damit beginnt Wabenwerk zu bauen. Die eifrigen Bienen beginnen Nektar und Pollen zu sammeln und sobald das erste Wabenwerk angelegt und erste Vorräte eingeholt sind, beginnt die Königin mit dem Eierlegen. Das neue junge Bienenvolk ist geboren.

Neueste Forschungen haben gezeigt, dass zwischen einem Volk, welches aus einem natürlich Schwarm entsteht und sich selbst eine neues zu Hause gesucht hat, und dem Muttervolk aus dem dieser Schwarm stammt eine Verbindung besteht. Einzelne Arbeiterbienen aus dem Muttervolk versorgen das neue junge Volk mit Nektar und Pollen. Diese Art der regelmäß9gen Unterstützung des jungen Bienenvolkes vom Muttervolk mit wichtigen Nährstoffen erinnert etwas an die Nabelschnur bei Säugetieren. Diese Verbindung besthet jedoch ausschließlich bei Schwärmen, die völlig frei une eigentsändig in ihr neues Heim eingeflogen sind.

Als Imker kann man Bienenschwärme einfangen, wenn die Bienentraube sich nach dem Ausschwärmen niederlässt. Die Bienentraube kann einfach vom Ast in einen Korb gerüttelt werden. Die so eingefangenen Bienen samt Königin können nun vom Imker in ein geeignetes neues zu Hause einlogiert werden, wo sich die Bienen dann einrichten. Ich arbeite in meiner Imkerei mit dem Schwarmtrieb und vermehre die Völker ausschließlich über diese natürlich Art der Völkervermehrung. Die moderne Imkerei kennt hierüber hinaus noch diverse andere Arten der Völkervermehrung, diese sind aber in keiner Weise natürlich. Die hieraus entstehendne neuen Bienenvölker sind in Vitalität und Völkerentwicklung in keinster Weise mit einem Naturschwarm zu vergleichen.

Text: Fabian Kalis

BildeR: www.pixabay.com

Klein und zart leuchten die blauen Blüten des Ehrenpreis in der Sonne. Die zarten Pflänzlein zieren den grünen Rasen und locken dabei zahlreiche Bestäuber an. Doch nicht nur die Insekten erfreuen sich an dem Kraut. Auch für uns kann der Ehrenpreis ein kostbarer Schatz sein. Die ganze Pflanze ist essbar. Die Blätter machen sich gut in einem Wildkräutersalat und die hell blauen Blüten ergeben eine essbare Deko auf den Tellern. Auch in der Heilkunde hat der Ehrenpreis einen wichtigen Platz eingenommen. Eine Tinktur aus den Blättern hilft als äußerliche Einreibung gegen Juckreiz. Besonders zu empfehlen bei Neurodermitis oder Schuppenflechte aber auch bei Insektenstichen bringt die Ehrenpreistunktur Linderung. Innerlich können die Blätter als Tee aufgebrüht eingenommen werden und helfen so bei Bronchtis, Husten und anderen Erkältungskrankheiten.

Auch der lilafarbene Lärchensporn lockt mit seinen Blüten bereits zahlreiche Bienen heran. Als wichtiger Pollenspender ist der Lärchensporn im Frühjahr eine gut angenommene Trachtpflanze für die Bienen. In der Wildkräuterküche verwendet man diese Pflanze jedoch nicht. Alle Pflanzenteile insbesondere die Wurzelknollen sind giftig. Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe im Magen-Darm Bereich sowie Lähmungserscheinungen. In der modernen Medizin werden jedoch einzelene Alkaloide, die in der Wurzel vorkommen, als Medikament gegen Schlafstörungen, Unruhe und Nervosität verwendet.

Eine weitere Pflanze, die uns in dieser Jahreszeit entgegen strahlt, ist das Gänseblümchen. Die Blüten, die wie kleine Augen erscheinen, drehen sich immer zur Sonne. Namen wir Augenblume oder Daisy im Englischen (von „Days Eye“ / Auge des Tages), die diese Pflanze ebenfalls trägt, beruhen auf diesen Eigenschaften. Die Blätter und Blüten sind essbar. Besonders lecker sind die kleinen Blüten, wenn man sie in etwas Butter anbrät. Die Blätter machen sich gut als Salatbeigabe. Auch wenn Gänseblümchen als Gartenpflanzen sehr bekannt sind, so weiß aber kaum einer um die heilenden Eigenschaften, die in ihnen steckt. Die Blätter werden als Tee angewendet und haben eine leicht krampflösende Wirkung. Auch wirkt der Tee verdauungsanregend. Äußerlich kann eine Abkochung aus der Pflanze bei Problemen mit der Haut genutzt werden. Auch wirken die Blätter leicht blutstillend und entzündungshemmend.

Als überzeugter Barfußläufer ernte ich oft schräge Blicke, Unverständnis und Abneigung in unserer beschuhten westlichen Welt. Das Barfußlaufen gilt in unserer Kultur als etwas Sonderbares. Schuhe gehören zum Alltag. Sowohl draußen als auch drinnen. Lediglich Kindern gewährt man an warmen Sommertagen noch ein paar Momente der Barfüßigkeit. Wer da als erwachsener Mensch barfuß daher kommt und dass auch noch zu jedem Anlass und bei jedem Wetter, der wird schnell als Spinner abgetan. Doch schaut man einmal etwas über den Tellerrand, merkt man schnell, dass in anderen Kulturkreisen das Schuhe tragen weitaus weniger verbreitet ist. Besonders in den wärmeren Gegenden etwa in Afrika oder auch in Indien gehört es fast schon zu Norm Barfuß zu sein. Aber auch in Nepal und anderen asiatischen Ländern ist es nicht ungewöhnlich barfuß zu sein. Und das aus gutem Grund. Denn auch wenn wir mittlerweile wissen, dass es Schuhe bereits seit 40.000 Jahren gibt, so sollte nicht vergessen werden, dass unsere Füße nicht dafür konzipiert sind, irgendwie eingepackt zu sein. Die frühen Schuhe aus der Steinzeit waren auch keine Alltagskleidung sondern wurden bloß als wärmende Hülle bei der Durchschreitung frostiger Lebensräume genutzt. Sie waren auch keinesfalls mit unseren heutigen Schuhen vergleichbar. Vielmehr handelte es sich um eine weiche Hülle, die dem Fuß seine Bewegunsfreiheit und sein Tastvermögen weitestgehend beließ.

Da ich natürlich oft gefragt, werde, warum ich denn überhaupt Barfuß laufe und nie Schuhe trage, gibt es hier nun einmal eine Liste mit 5 Gründen für das Barfußlaufen.

1. Barfußlaufen stärkt die Muskeln und Bänder

Unsere Füße verfügen ähnlich wie unsere Hände über eine vielzahl an Musklen und Bändern, die uns Halt geben und eine sehr feine Bewegung ermöglichen. Werden die Füße jedoch ständig in Schuhwerk gepackt, werden die Muskeln und Bänder kaum noch genutzt und verkümmern. Insbesondere die Feinmotorik unserer Füße, die uns ermöglicht auch auf unwegsamen Untergründen sicher zu gehen und sich jeder kleinsten Unwegsamkeit anzupassen, verlieren wir durch das Tragen von Schuhwerk. Die Feste Sohle und das stützende Gerüst verhindern, dass unser Fuß sich überhaupt in diesen feinen Nuancen bewegen kann. So ist es jedoch beim Barfuß laufen auch fast unmöglich umzuknicken, da man eine Schieflage des Fußes noch beim Aufsetzen bemerkt und der Körper dies sofort korrigiert und ausgleicht.

2. Barfußlaufen ist gut für die Wirbelsäule

Wer Schuhe trägt gewöhnt sich durch die federnde Sohle schnell einen Gang an, bei dem das komplette Körpergewicht beim Gehen oder Laufen mit der Hacke zuerst auf den Boden gesetzt wird. Dies gibt bei jedem Schritt einen unsanften Ruck auf unsere Wirbelsäule. Langfristig kann dies zu Rückenproblemen führen. Wer hingegen regelmäßig barfuß unterwegs ist, gewöhnt sich schnell eine angenehmere Gangart an, bei der man das Körpergewicht über die Fußmuskulatur langsam abfedert.

3. Barfußlaufen stärkt das Immunsystem

Schon Pfarrer Kneipp empfahl zur Gesundung das Barfußlaufen besonders in kaltem Wasser oder im Morgentau. Wer regelmäßig Barfuß unterwegs ist und das nicht nur an heißen Sommertagen, der trainiert seinen Körper mit den Kälteeinwirkungen besser zurecht zu kommen. Erkältungskrankheiten sind bei Barfußläufern wesentlich seltener.

4. Man nimmt seine Umwelt besser war

Unsere Füße sind auch was ihre Tastfähigkeit angeht unseren Händen sehr ähnlich. Und wohl jeder kennt den Unterschied in der Wahrnehmung, den es macht, wenn man Handschuhe trägt. Unsere Füße sind dafür da, dass wir mit Ihnen unsere Umwelt wahrnehmen. Neben unseren Augen ist der Tastsinn an unseren Füßen unser wichtigstes Sinnesorgan, um uns in unserer Umwelt zurecht zu finden. Mit den Füßen nehmen wir alle Nuancen des Untergrundes war. Wir bemerken kleinste Temperaturveränderungen im Boden, Veränderungen in der Beschaffenheit des Untergrundes und mögliche Gefahren, beispielsweise spitze Steine, Dornen, stechende Insekten, etc. Durch diese erweiterte Wahrnehmung haben wir ein besseres Verständnis von unserer Umwelt und wir gehen insgesamt achtsamer durchs Leben.

5. Die Füße sind die Temperaturfühler des Körpers

Wie schon erwähnt, sind die Füße ein wichtiges Wahrnehmungsorgan. Insebsondere für die Temperaturwahrnehmung spielen die Füße eine Hauptrolle. Anhand der Temperatur, die wir an unseren Füßen wahrnehmen, reguliert der Körper seine Körpertemperatur. Wer seine Füße an kalten Tagen in dicke, warme Schuhe einpackt, der spielt dem Körper eine viel wärmere Umgebungstemperatur vor. Das Resulatat: man friert. Ist man jedoch auch an kalten Tagen barfuß, so kann sich der Körper viel besser auf die Umgebungstemperatur einstellen und die Körperwärme entsprechend regulieren.