Bei Kindern äußerst beliebt sind die nun im späten Sommer reifen Samenkapslen der Springkräuter. Bei jeder leichten Berührung explodieren die kleinen grünen Früchte und schleudern so ihre Samen bis zu mehrere Meter weit durch du Luft. Dieses spannende Schauspiel ist eine zumindest bei unseren einheimischen Pflanzen ungewohnte Strategie zur Ausbreitung. Die meisten Springkräuter finden sich in Afrika, Asien und Nordamerika. Einige von ihnen sind aus Asien als Zierpflanzen nach Europa gekommen und kommen nun als Neophyten bei uns vor.

Die eindrucksvolle Blüte des Indischen Springkrautes (Impatiens glandullifera)

Mittlerweile haben sich zwei Springkrautarten fest bei uns eingebürgert: das Indische Sprinkgraut (Impatiens glandullifera) und das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora). Diese schnell wachsenden Arten besiedeln die Lücken in unserer Vegetation. Neben den neu eingewanderten Arten gibt es bei uns noch das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), welches die einizge ursprünglich einheimische Springkraut Art war.

Viele vermeintliche Naturschützer sehen in den eingewanderten Springkräuter und generell in Neophyten eine Gefahr für unsere einheimische Natur. Die Sorge um die Gefährdung unseres Ökosystems durch invasive Arten ist groß. So wird die Bekämpfung neuer Arten propagiert und vollzogen. Ausrottung von Pflanzen für den Naturschutz…

Klein und gelb sind die Blüten des kleinen Springkrautes

Diese Sorge um störende Neulinge in unserer Pflanzenwelt ist jedoch ziemlich kurzsichtig und lässt die vielen positiven Aspekte der zugewanderten Pflanzen ungeachtet. Erdgeschichtlich gesehen befinden wir uns in Nordeuropa noch inmitten einer Wiederbesiedelgunszeit nach einer Eiszeit. Während der letzten Eiszeit sind nahezu alle Pflanzenarten in Nordeuropa augestorben. Mit dem Rückgang des Eises und dem immer wärmer werdenen Klima kamen nun Pflanzen, die in wärmeren Erdteilen überlebt haben, zurück und fingen an den neuen Lebensraum zu besiedeln. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Im Verlgeich zu Ergebieten, in denen die letzt Eiszeit viel länger zurück liegt, sind wir hier noch extrem arm an Artenreichtum. Die Ausbreitung von imme mehr Neophyten in unserer einheimischen Flora ist also ein völlig natürlicher Prozess.

Die reifen Kapselfrüchte warten auf eine Berührung…

In unserem Ökosystem übernehem die Springkräuter zudem eine wichtige Rolle. Als spät blühende Nektar und Pollenspender sind sie eine willkommene Nahrungsquelle für Honigbienen und andere Insekten, die sonst zum Ende des Sommers kaum noch große Blütentrachten finden. Die üppig blühenden Springkräuter bilden nun noch eine weitere große Trachtquelle am Ende des Bienenjahres.

Bienen, Hummlen & andere Insekten lieben die pollen- und nektarreichen Blüten

Auch für uns Menschen ist das Springkraut ein liebsamer Energiespender im Sommer. Während die meisten anderen Pflanzen ihre Zeit schon hinter sich haben, sprießt das Springkraut auch im späten Sommer noch mit frischem und zartem Grün aus der Erde. So eine leichte und liebliche Pflanzenkraft finden wir sonst nur in den Frühlingskräutern. Die Blätter des kleinen Springkrautes sind essbar und so ein willkommener Wildkräuterschatz. Auch die Samenkapslen und die Samen sowohl vom Indischen als auch vom Kleinen Springkraut sind essbar. Die ölhaltigen Samen haben einen nussigen, teilweise scharfen Geschmack und eignen sich daher hervorragend als Gewürz. Die aufgeplatzten Kapselfrüchte schmecken ähnlich wie Sprossen und machen sich gut im Salat. Die imposanten Blüten des Indischen Springkrautes machen sich auch gut als essbaere Salatdeko. Auch können sie mit Zucker zu einem köstlichen Gelee eingekocht werden.

Das Kleine Springkraut ist eine Schattenpflanze. In der Sonne lässt es die Blätter runterhängen.

Auch in der Pflanzenheilkunde kann das Springkraut einen Platz ergattern. In unserer traditionellen Pflanzenheilkunde wird es natürlich nicht erwähnt, ein Blick in die Uprsprungsgebiete des Krautes zeigt jedoch, dass die Blätter des Indischen Sprinkrautes dort als harntreibender Tee aufgebrüht werden.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Eine heilkräftige Pflanze welche zu Beginn des Sommers zu blühen beginnt, ist das Johanniskraut. Die zarten Pflänzlein mit ihren zahlreichen gelben Blüten zieren nun meist in großer Anzahl die Wiesen und Wegesränder. Jetzt ist auch die beste Zeit, diese Heilpflanze zu sammeln. Mit einer Schere, einem Messer oder einer Sichel können die Pflanzenstängel samt Blüten und Blättern abgeschnitten werden. Am besten sammletn man das oberste Drittel der Pflanzen. Hier finden sich die meisten Blätter und die gelben Blüten. Zudem sind die Pflanzenstängel weiter oben niht mehr so stark und leichter zu durchtrennen. Die einzelnen Stängel können zu einem Bund zusammengebunden und dann zum Trocknen aufgehangen werden. Getrocknet kann das Kraut nun als Tee aufgebrüht werden.

Am bekanntesten ist das Johanniskraut in der Pflanzenheilkunde für seine stimmungsaufhellende und leicht antidepressive Wirkung. Ein Tee oder andere Zubereitungen aus dem blühenden Kraut wirken nachweislich bei leichten Depressionen. Im Fachhandel gibt es mittlerweile diverse Fertigpräperate aus dem Kraut, die einfach zu dosieren sind und ohne großen Aufwand eingenommen werden können. Eine ebenso gute Wirkung hat jedoch auch der stets frisch aufgebrühte Tee. Das Ritual der Teezubereitung und des anschließenden Trinkens gibt der Heilwirkung des Krautes noch eine ganzheitliche Ergänzung.

Viele weitere Wirkungen des Johannskrauts finden sich in der äußerlichen Anwendung. Hierzu wird aus den Blüten ein Öl hergestellt. Man kann das fertige Öl im Fachhandel kaufen. Man kann es sich aber ebenso ganz einfach selber herstellen. Hierzu benötigt man die frischen Pflanzenblüten. Diese werden in ein Pflanzenöl eingelegt, bis sich die Wirkstoffe aus den Blüten im Öl herausgelöst haben. Genutzt werden kann hierzu eigentlich jedes Pflanzenöl, ganz nach belieben. Ich selber nutze gerne Distelöl als Grundlage fpr meine Ölauszüge. Distelöl ist reich an Vitamin E, welches der Haut wohltut. Zudem ist es fast durchsichtig und geschmacks und geruchsneutral. Die eingelgeten Pflanzen können so also ihr eigenes Aroma besonders gut entfalten, ohne das Geruch oder Geschmack des Öls diese überlagert.

Die frischen Johanniskrautblüten werden in ein Gefäß gefüllt und mit Öl aufgefüllt. Nun wird das Gefäß verschlossen und für ca. 4 Wochen stehen gelassen. Das Öl verfärbt sich mit der Zeit rot. Hierfür verantwortlich sit der Wirkstoff Hypericin, der sich in den gelben Blütenblättern befindet und dem Johanniskraut seine Hautpwirkung verleiht. Manchmal findet man Johannsikrautöl auch unter dem Namen Rotöl im handel. Wenn das Mazerat lange genug gezogen ist, kann das Öl mit den Blüten durch ein Sieb abgegossen werden. Das jetzt fertige Heilfplanzenöl sollte nun lichtgeschützt gelagert werden. Hierzu eignen sich die Braunglasflaschen, welche in der Apotheke Verwendung finden sehr gut.

Das Johanniskrautöl wird äußerlich genutzt bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Eine Einreibung der entsprechenden Stellen mit dem Öl wirkt kühlend und lindert den Schmerz. Zudem unterstützt es die Heilungskräfte der Haut. Aber auch bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und kleinen Wunden ist die schmerzstilende Wirkung des Öls ein guter Helfer. Des Weiteren beugt Johanniskrautöl der Narbenbildung vor. Die verwundeten Stellen sollten während der Heilung dazu regelmäßig mit dem Öl eingerieben werden. Aber auch ältere Narben können mit dem Rotöl behandelt werden, um weicher zu werden.

Bei der Verwendung von Johanniskraut egal ob innerlich oder äußerlich, sollte man jedoch bedenken, dass das Hypericin die Haut lichtempfindlich macht. Wer sich also mit Johannsikrautöl eingerieben hat oder regelmäßig den Tee oder andere Zubereitungen aus dem Kraut zu sich nimmt, der sollte die direkte und ungeschützte Sonne auf seiner Haut meiden, da es sonst sehr schnell zu Sonnenbrand kommen kann. Die gesteigerte Emfpindlichkeit der Haut gegenüber Licht, kann aber vor allem im Winter an den langen und dunklen Tagen helfen einen hellen Gemütszustand zu bewahren.

Das Johanniskrautöl kann auch in der Küche verwendet werden. Das feine Aroma gibt dem Essen eine sommerliche Note. In Dressings für Salate oder in anderen kalten Zubereitungen kann man so die Heilwirkung des Johanniskrautes mit einer leckeren Speise vereinen.

Erkennen tut man das Johanniskraut (Hypericum perforatum, auch Tüpfeljohanniskraut gennant) an seinen Blüten. Die gelben Blüten enthalten kleine rote Tüpfel, die man lecht erkennen kann, wenn man die Blütenblätter in die Sonne hält. Auch beim Zerreiben der gelben Blätter erkennt man die Heilkraft. Aus den Blütenblättern tritt dann ein roter Farbstoff aus, der die Finger verfärbt. In diesem roten Farbstoff liegt die Heilkraft des Johanniskrautes.


Die Zeit um die Sommersonnenwende ist traditionell die Zeit, in der die Menschen ihre Heil- und Räucherkräuter sammelten. Auch ich habe mich aufgemacht, um ein paar frische Heilkräuter zu sammeln und Material für die Herstellung von Räucherbündeln zusammen zu tragen. Auf einer sonnenreichen Pferdekoppel fand ich ein Blütenmeer von Rainfarn, Johanniskraut, Schafgarbe und Königskerze. In meinem Kräuterbeet habe ich noch Chinesisches Moxa, Lavendel, Wacholder und Steppenbeifuß gesammelt. Anschließend habe ich die Heilkräuter zu bündeln gebunden und zum Trocknen aufgehangen. Aus den restlichen Pflanzenteilen habe ich Smudge Sticks gebunden. Diese lagern nun auch bis sie getrocknet sind. Bald können sie dann in Räucheritualen verräuchert werden.

Die Räucherbündel, die ich heute hergestellt habe, bestehen teilweise aus mehreren verschiedenen Pflanzen. Folgende Mischungen habe ich verwendet:

Johanniskraut, Schafgarbe, Königskerze & Lavendel

Steppenbeifuß und Wachholder

Außerdem habe ich noch Smudge Sticks aus purem Moxa sowie Bündel aus reinem Steppenbeifuß gemacht.

Von der Ernte bis zu den fertigen Smudg Sticks habe ich meinen Tag in einem Video festgehalten. In der aktuellen Episode meiner Videoserie „Being Barefoot“ gibt es die Impressionen nun zu sehen.

Wenn der Sommer seine Zeit beginnt und die Sonne mit ihrer stärksten Kraft auf die Erde strahlt, dann ist die Zeit der Pflanzenfülle. Tausende Blüten schmücken die grüne Natur und überalll wächst es. Eine Pflanze, die sich mit einer sehr eindrucksvollen Blütenpracht ist die Königskerze. An Wegesrändern inmmitten der Wälder aber auch auf Wiesen und an Straßenrändern sieht man die riesiegen Blütenstände mit den gelben Blüten.

Der Blütenstand einer Goßblütigen Königskerze Verbascum densiflorum

Die Großblütige Königskerze, welche zu den häufigsten einheimischen Königskerzen gehört, ist eine zweijährige Pflanzenart. Im ersten Jahr wächst sie als Blattrosette. Erst im 2ten Jahr bildet sie ihre eindrucksvollen Blütenstände. In ihrem ersten Wachstumsstadium kann die Königskerze leicht mit der Blattrosette von Fingerhut verwechselt werden. Unterscheiden kann man die beiden Pflanzen sehr gut anhand der Behaarund ihrer Blätter. Die Königskerze ist komplett beharrt, was ihr auch den Name Wollblume eingebracht hat. Die Blätter des Fingerhuts sind jedich nur an der Unterseite beharrt.

Die Königskerze wird schon seit der Antike als Heilkraut genutzt. So nannte Hippokrates diese Pflanze ein gutes Wundheilmittel. In der modernen Phytotherpaie wird die Pflanze als schleimlösendes Mitte bei Erkältungen und Husten genutzt. Diese Wirkung verdankt die Pflanze den in großen Mengen enthaltenen Saponinen. Die Kräuterkundige Hildegard von Bingen empfahl die Königskerze als Mittel gegen ein trauriges Herz. aber auch äußerlich wird die Pflanze genutzt. Hierbei hat sie eine Juckreiz lindernde Wirkung und eignet sich daher gut in Salben bei Neurodermitits oder anderen juckenden Hautleiden.

Andere Namen für die Königskerze sind auch Wetterkerze, Blitzkerze oder Donnerkerze. Diese Namen deuten auf einen Bezug zum Wetter hin. Früher wurde zum Beispiel anhand der gelben Blütenstände das Wetter vorhergesagt. Wenn sich die Spitze nach Westen neigt, so ist für den Tag Regen angesagt, wenn sie sich hingegen nach Osten biegt, so wird es ein Tag mit sehr viel Sonnenschein. Aber auch magische Wetterzauber wurden mit der Königskerze abgehalten. So räucherte man in vielen Gegenden Königskerzen, um ein nahendes Gewitter abzuwenden. Auch in den Kräuterbuschen (ein Art Smudge Stick), welche zur Sommersonnenwnde aus wichtigen Heil. und Zauberpflanzen gebunden wurde war die Königskerze ein wichtiger Begleiter. Die Blütenstände mit den noch nicht geöffneten Blüten können ebenfalls als Fackel verwendet werden. Hierzu wurden die kräftigen Stängel mit Pech bestrichen und dann angezündet. Diese mächtigen Lichter barchten der Königskerze ihren Namen.

Eine weitere Königskerzenart, die bei uns häufig vorkommt, ist die schwarze Königskerze. Diese ist deutlich kleiner als ihre große Verwandte, hat aber durch dunkle Farbakzente in den Blüten eine wunderschöne Blütenpracht.

Schwarze Königskerze Verbascum nigrum

Räuchern mit einheimischen Kräuter, Harzen & Hölzern

Das Räuchern mit einheimischen Kräutern, Harzen & Hölzern ist eine wunderbare Möglichkeit, sich die wohltuenden pflanzlichen Kräfte nach Hause holen zu können. In einem ganz archaischen Ritual werden die den Pflanzen innewohnenden Kräfte durch die heiße Glut freigesetzt und steigen als aromatische Duftbotschaft empor. Doch was ist Räuchern überhaupt?

Räuchern

Beim Räuchern werden Räucherstoffe (in der Regel Harze, Hölzer & Kräuter aber auch Pilze, mineralische & tierische Stoffe sind möglich) auf einem Stück glühender Räucherkohle verräuchert. Entgegen der Bezeichnung „Räuchern“ entsteht hierbei kein Rauch im eigentlichen Sinne. Vielmehr werden die Wirkstoffe & ätherischen Öle in den Räucherstoffen oder die Räucherharze im Gesamten verdampft und bilden einen dichten, intensiv duftenden Nebel. Vor Allem beim Räuchern mit reinen Harzen entsteht so ein sehr reiner Nebel. Beim Räuchern mit Kräutern und Pilzen kann es hingegen tatsächlich  auch zu einer leichten Rauchentwicklung beim verglimmern der Pflanzenteile oder Pilzeteile kommen. Diesem Effekt kann man entgegenwirken, indem man die Räucherstoffe mit Harzen vermischt oder die Räucherstoffe nur ganz kurz auf der Kohle lässt. Der so entstehende Duft hüllt die beräucherten Räume und Personen ein und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Je nach verwendeten Räucherstoffen lassen sich so kraftvolle Reinigungsrituale, Segnungen oder andere Zeremonien gestalten. Die Vielfalt der möglichen Räucherstoffe ist enorm, so dass es für fast jeden Zweck den passenden Räucherstoff gibt.

Für das Räuchern benötigt man ein feuerfestes Gefäß (z. B. Ein mit Sand gefüllter Blumentopf), Räucherkegel (erhält man in Esoterikgeschäften und Head Shops), sowie das passende Räucherwerk. Auch eine Vogelfeder, um den entstehenden Dampf sanft im Raum zu verteilen und der Kohle luft zu zufächern, ist hilfreich. Ebenso ist eine Räucherzange oder ein kleiner Teeflöffel sinnvoll. Hiermit kann die Räucherkohle beim anzünden gehalten werden und es können die verräucherten Räucherstoffe von der glühenden Kohle gekratzt werden um Platz für neues zu schaffen.

aromatische Erlebnisse mit naturreinen ätherischen Pflanzenölen

Neben dem Verräuchern von aromatischen Pflanzenteilen ist die Anwendung von naturreinen ätherischen Ölen eine weitere gute Möglichkeit, sich die pflanzlichen Kräfte auch daheim zu Gute kommen zu lassen. Ätherische Öle werden durch Wasserdampfdestilation der verschiedenen Pflanzenteile gewonnen. Dabei entsteht ein hochkonzentrierter öliger, flüchtiger Stoff, der meist über einen sehr intensiven Duft verfügt. Wichtig bei der Anwendung von ätherischen Ölen ist, dass man ausschließlich naturreine Öle verwendet. Oftmals werden Duftöle mit zweifelhaften synthetischen Stoffen angeboten, die in keiner Weise mit den echten naturreinen Ölen zu vergleichen sind.

Ätherische Öle sind sozusagen die Essenz einer Pflanze. Man benötigt mehrere Kg Pflanzenmaterial um wenige Tropfen des ätherischen Öls zu gewinnen. Da kann man sich sehr leicht vorstellen, dass dieser Extrakt die pflanzlichen Kräfte in hochkonzentrierter Form enthält. Bei der Anwendung der ätherischen Öle ist daher immer auf eine ausreichende Verdünnung zu achten. Die Anwendung unverdünnte Öle kann zu Kopfschmerzen und Hautreizungen führen.

Das Wesen der Pflanzen erspüren

Für diese Übung benötigst du ein Glas mit Wasser sowie ein paar Tropfen eines ätherischen Öls deiner Wahl. Plane etwa 15 Minuten für diese Übung ein. Gerne kannst du die Übung jedoch auch mit verschiedenen Ölen wiederholen, wenn du mehr Zeit hast. Es sollten jedoch nicht mehr als 4 Öle hintereinander probiert werden, damit du dich auf jeden Pflanzenextrakt mit deiner ganzen Achtsamkeit konzentrieren kannst. Gib 2-3 Tropfen des ätherischen Öls in ein Glas mit Wasser. Stelle das Glas vor dich hin und schließe die Augen. Nimm wahr, welchen Duft du bereits so erahnen kannst. Achte während der gesamten Übung auf Alles was in dir passiert. Welche Gedanken hast du? Welche Assoziationen und Bilder entstehen in deinem Geist? Spürst du einen körperlichen Effekt? Wird dir warm oder kalt? Wie verändert sich dein Gemütszustand. Gerne kannst du dir nebenbei ein paar Notizen machen, damit du nichts vergisst. Lasse die Pflanzenkraft so einige Minuten auf dich wirken. Nun nimmst du das Glas zu dir heran. Führe es dicht an deine Nase und atme ein paar mal tief ein und aus. Spüre wie die natürliche Pflanzenkraft als Duftbotschaft in dich hineinfährt. Öffne dich dieser Kraft und spüre wieder wie es dir dabei geht. Stelle das Glas nun wieder vor dich hin und versuche kurz Innezuhalten. Nun nimmst du das Glas erneut an deine Nase und konzentrierst dich ganz genau auf den Duft des Öles. Hierzu verwende die Riechtechnik, die auch Hunde nutzen, wenn sie einen Duft wittern: atme drei mal schnell hintereinander leicht ein und anschließend langsam in einem langen Zug wieder aus. So nimmt deine Nase die vorbeiströmenden Düfte am intensivsten war.

Zum Abschluss dieser Wahrnehmungsübung führe das Glas an deinen Mund und nimm einen kleinen Schluck. Behalte die aromatisierte Flüssigkeit so lange wie möglich im Mund und nimm war, wie die Pflanzenkraft in deinen Körper übergeht. Schmecke und spüre, welche Wirkung die Pflanzenessesnz auf dich hat, wenn du sie in dieser Form in dich aufnimmst.

Wenn du mit dieser Übung fertig bist, bedanke dich zum Abschluss bei dem Pflanzengeist.

Wem ein schönes Naturgebiet von ausreichender Größe zugänglich ist, der kann mit der folgenden Übung viele ungeahnte Überraschungen erleben, die die Natur für uns bereit hält. Plane für diese Übung ruhig so viel Zeit wie möglich ein. Mindestens jedoch eine Stunde. Am besten stellst du dein Handy und andere Ablenkungen aus, damit du dich voll und ganz auf die Natur einlassen kannst.

Begib dich in ein Naturgebiet, etwa einen großen Wald, eine Wiesenlandschaft oder ein Heidegebiet, ganz egal, was immer du schön findest und erreichbar ist.Wichtig ist nur, dass dieses Naturgebiet eine ausreichende Größe hat, um mindestens eine Stunde herumzuwandern. Folge zuerst einem Weg durch die Landschaft. Konzentriere dich zunächst auf deinen Gang. Nimm jeden einzelnen Schritt bewusst war. Sei auf den Moment fokussiert. Richte nun deine Aufmerksamkeit auf deine Umgebung. Folge deiner Intuition. Siehst du irgendetwas, dass dich anzieht? Wenn ja, gehe weiter in diese Richtung. Versteife dich aber nicht auf ein Ziel. Lass dich immer wieder ablenken, alles was deine Aufmerksamkeit erregt leitet deinen Weg weiter. Dabei geht es aber nicht nur, um das was du siehst. Lasse dich auch auch von deinen anderen Sinnen leiten. Riechst du irgendwelche angenehmen Düfte? Woher stammen Sie? Versuche dich ihrem Ursprung zu nähern. Achte auch auf dein Empfinden. Zieht es dich in eine bestimmte Richtung? Oder wirkt ein Ort auf dich abschreckend, fühlst du dich willkommen oder unwillkommen? Folge deinem Gefühl und gehe bedächtig immer weiter deinen intuitiven Pfad durch die Natur. Achte auf Geräusche, die deinen Fokus erhaschen. Nimm so jedes Detail ganz genau und bewusst war, welches deine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Verharre jedoch nie zu lange an einer Begebenheit. Lass dich immer wieder aufs neue in eine andere Richtung leiten. So bahnst du dir langsam und achtsam den Weg durch das Naturgebiet. So wirst du viele kleine Dinge wahrnehmen, die dir bei einem einfachen Spaziergang verborgen bleiben. Du schärfst deine Sinne für bewusste Wahrnehmungen. Außerdem hilft diese Übung dabei das bewusste Denken loszulassen und sich auf den Moment einzulassen. Du lernst, dass es vollkommen in Ordnung ist Gedanken kommen und gehen zu lassen. Das man sich nicht auf ein Ziel oder einen Gedanken versteifen muss, sondern dass es eine erfüllende Erfahrung sein kann, ganz im hier und jetzt zu sein.

Diese Übung lässt sich auch sehr gut immer wieder an ein und dem selben Ort wiederholen. Du wirst feststellen, dass du jedes mal aufs neue eine ganz andere Seite dieser einen Naturlandschaft kennenlernen wirst. Dein Fokus wird sich bei jedem mal auf andere dinge konzentrieren. So ist jedes intuitive Wandern auch immer ein Spiegel deiner aktueller Situation. Unterbewusst achten wir nämlich stets auf die Dinge, die uns gerade wichtig erscheinen. Und dies variiert natürlich im Laufe unseres Lebens und auch je nach Gemütszustand oder Problemen, die wir gerade durchmachen. So kann es sein, dass wir in einer hektischen Zeit, in der wir sehr gestresst sind eher ein Auge für die Ruhepole in der Natur haben und diese uns durch ihre beruhigende Ausstrahlung anziehen und gut tun. Wenn wir müde und antriebslos sind, dann sind es vielleicht eher die schwirrenden Insekten, das weckende Plätschern eines Baches oder die strahlende Kraft der Sonne, die uns in ihren Bann ziehen und die Lebensgeister in uns wecken.



Der Mai und Juni sind bei den Bienen Schwarmsaison. In dieser Zeit werde ich oft angerufen von Menschen, die einen Bienenschwarm bei sich entdeckt haben. Gerne komme ich dann vorbei und fange den Bienenschwarm ein. Warum die Bienen schwärmen und wie dies funktioniert und abläuft habe ich in dem Artikel Bienenschwärmerei bereits beschrieben. Wenn alles gut läuft und ich den Schwarm einfangen kann, dann kommt der Schwarm einfach in eine leere Bienenbehausung und schon ist ein neues Volk geboren und ich als Imker freue mich über den Zuwachs. So ist zumindest der Idealfall. Natürlich läuft auch beim Imkern nicht immer alles nach Plan und so mancher Schwarm bringt so Überraschungen mit sich.

So wurde ich vor ein paar Tagen zu einem Schwarm gerufen, der sich bei einer Familie im Garten in der Hecke niedergelassen hatte. Da manche Schwärme sich unerreichbar hoch in Bäumen niederlassen, war ich erst sehr erfeut darüber, als man mir sagte, der Schwarm befinde sich ganz dicht am Boden. Ohne Leiter und Kletterkationen fängt sich so ein Bienenschwarm dann doch viel leichter. Wenn die Schwarmtraube schön an einem frei zugänglichen Ast hängt, kann man einfach einen Behälter unter die Schwarmtaube halten, dann gibt man einen kräftigen Ruck am Ast und schon plumpst die ganze Schwarmtarube in den Schwarmfangbehälter. Der Schwarm ist eingefangen. So funktioniert es zumindest im Lehrbuch… In diesem Fall war der Schwarm in der Tat sehr Bodennah. Undzwar so bodennah, dass er in der Hecke direkt am Boden hing. So kann natürlich kein Eimer unter die Schwarmtraube gehalten werden. Zudem hing die Traube nicht nur ein einem einzelen frei zugänglichen Ast sondern verteilte sich auf die unzähligen kleinen Äste in der Hecke. Diesen Schwarm einzufangen war eine Herausforderung.

So fing ich nun an mit einem Besen und einem kleine Eimerchen die einzelnen Äste abzukehren und die so gefangenen Bienen anschließend in meinen großen Schwarmbehälter zu schütten. Nachdem so alle Äste abgekehrt waren und nur noch einzelne Bienen in der Hecke hingen, hoffte ich, dass die Königin mit eingefangen war. Das Verhalten der Bienen in der Schwarmkiste zeigte jedoch ein anderes Bild. Die Bienen bildeten keine Traube um die Königin sondern verteilten sich in alle Richtungen. Nach und nach flogen immer mehr der eingefangen Bienen wieder zurück an die Hecke, wo sich erneut eine Traube bildetet. Die Königin musste also noch dort sein. So wiederholte ich das Spiel mit dem Besen und hoffte auf Erfolg. Doch auch beim zweiten Versuch gingen alle Bienen wieder zurück… Beim dritten mal klappte es dann. Die Königin war dabei und die Bienen bildeten in meinem Schwarmfangbehälter die ersehnte Traube. So wurde aus einer kurzen Schwarmfangaktion, die meist in einer Viertelstunde erledigt ist ein Aktion für einen ganzen Vormittgag. Die Familie, die mich gerufen hatte, und auch Nachbarn waren die ganze Zeit dabei und beobachteten das Schauspiel.

So bin ich dann mit dem endlich eingpackten Schwarm nach Hause gefahren, um ihn in seine neue Bienenwohnung einzulogieren. Doch leider waren die Bienen mit ihrem neuen zu Hause wohl nicht sehr zufrieden. Es dauerte nur kurz, bis sich aus dem Bienenkasten eine dichte schwarze Wolke an Bienen erhob. Der Schwarm war wieder ausgezogen. Auch das kann mal vorkommen. Die Schwarmwolke flog langsam durch meinen Garten und sammelte sich schließlich in einem Birnenbaum.

Da ich ein erneutes Fangen und Einlogieren das Schwarmes nun aufgegeben hatte, versuchte ich eine andere Methode. Ich stellte eine Schwarmfangkiste unterhalb des Birnenbaumes bereit, in der Hoffnung, dass die Spürbienen des Schwarmes, die ausfliegen, um für den Schwarm eine neue Behausung zu finden, den Schwarmfangkasten entdecken würden. Wenn die Spürbienen eine geeignete Behausung gefunden haben, fliegt der ganze Schwarm dorthin und zieht in den neuen Unterschlupf. So lies ich den Schwarm ersteinmal im Baum und wartete. Dort hing er nun den ganzen Tag und die Nacht hindurch. Auch am nächsten Morgen war er ncoh nicht in meinen Kasten eingezogen oder weitergeflogen. So beschloss ich, es doch noch einmal zu versuchen und wollte die Schwarmtraube erneut einfangen und in eine neue Behausung einziehen lassen. Doch in diesem Moment erhob sich der Schwarm wieder. Eine summende Wolke aus tausenden von Bienen schwirrte nun durch die Lüfte und entschwand nicht etwa in meine bereitgestellte Kiste sondern gen Horizont, bis ich sie irgendwann nicht mehr sehen konnte…

So endete das Abenteuer mit diesem Schwarm. Manchmal funktioniert es eben nicht so, wie man es gerne hätte. Ich hoffe, der Schwarm hat nun woanders ein geeignetes zu Hause gefunden. Vielleicht freut sich ja nun ein anderer Imker über den netten Zuwachs.

Die Sehnsucht nach der Natur ist groß, gerne würdest du einfach mal rausfahren, raus aus der Stadt, weg von dem Lärm und der Hektik des modernen Getümmel, einfach mal ein verlängertes Wochenende in einer abgeschiedenen Hütte mitten im Wald an einem zauberhaften Waldsee… Ja dort könnte man mit Sicherheit ganz wunderbare Naturerfahrungen erleben. Doch wann hat man schon die Zeit dafür, mal eine paar Tage auszuspannen. Und so ein Natururlaub kostet ja auch Geld, und gegebenenfalls hast du auch Haustiere, deren Versorgung organisiert werden muss, Urlaub muss beim Arbeitgeber eingereicht und genehmigt werden und und und… Es ist so viel zu tun, für so eine kurze Zeit der Erholung. So viel zusätzlicher Stress. Dabei möchtest du doch einfach nur etwas Natur erleben. Also doch lieber ein anderes mal. Vielleicht im nächsten großen Urlaub, im nächsten Jahr, wenn die Kinder größer sind, irgendwann… Nein, so wird das wohl doch nichts im Alltag mit den Naturerfahrungen. Wie soll sich das überhaupt in einen Großstadtleben integrieren lassen. Wenn man selbst für einen kurzen Spaziergang im Wald erst eine halbe Stunde mit der U-Bahn oder dem Auto fahren muss. Wenn man umgeben ist von Beton und Stahl. Wenn man von morgens früh bis abends spät auf der Arbeit ist. Wo bleibt da die Zeit und die Möglichkeit, die Natur in den Alltag zurückzuholen?

Es muss nicht immer der Urlaub inmitten unberürhrter Natur sein…

Diese Frage stellen sich wohl viele, die zwar die Sehnsucht nach Naturanbindung haben und um die heilsamen und wohltuenden Eigenschaften von Naturerfahrungen wissen, die jedoch so stark eingebettet sind in das moderne, technische Weltbild unserer Zeit, dass der Raum für Naturerlebnisse nicht vorhanden zu sein scheint. In der Tat scheint diese Situation zunächst sehr aussichtslos. Man kann sein geordnetes und getaktetes Leben ja auch nicht einfach von heute auf morgen umkrempeln. Was tut man also nun? Welche Möglichkeiten bieten sich einem selbst in einem vollends integrierten Großstadtleben, fernab der weiten und wilden Natur? Die gute Nachricht ist: es gibt auch hier einige Übungen und Methoden, sich dennoch der Natur anzunähern. Das Geheimnis ist hierbei nur der eigene Blickwinkel. Wenn wir unsere eigene Wahrnehmung ein wenig anders ausrichten, dann stellen wir schnell fest, dass die Betonwüsten der Städte gar nicht so tot und abgeschottet von der Natur sind, wie wir uns häufig vorstellen. Wer einmal mit dem bewussten Ziel durch die Stadt spaziert, nur das pflanzliche Grün zu entdecken, welches sich seinen Weg in die Welt der Zivilisation gebahnt hat, der wird schnell feststellen, dass es auch in der größten, lautesten und hektischten Stadt überall winzige wilde Oasen gibt. Und wenn wir diesen natürlichen Ruhepolen unsere Aufmerksamkeit schenken, so merken wir, dass selbst diese kurze Achtsamkeit einen positiven Effekt auf uns hat. Die nachfolgend erläuterte Achtsamkeitsübung kann dir helfen, dir diese pflanzlichen Refugien bewusst zu machen und dich ihnen anzunähern.

Tapfer kämpft sich Löwenzahn durch jede noch so dichte Beton- und Steindecke.

Achtsamkeitsübung „Wilde Oasen wahrnehmen“

Nimm dir etwas Zeit. Bereits eine Viertelstunde genügt für diese Übung. Gerne kannst du sie aber auch zeitlich soweit ausweiten, wie es dir beliebt. Gehe durch die Stadt, nutze einen Weg, den du schon oft gegangen bist. Vielleicht deinen Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt. Doch dieses mal denke nicht an dein Ziel. Konzentriere dich zunächst auf den Moment. Nimm jeden deiner Schritte ganz bewusst wahr. Achte auf deine Atmung. Atme bewusst ein und aus. Du wirst merken, dass bereits so nach wenigen Minuten ein leichtes Entspannungsgefühl entsteht. Richte nun deinen Blick und deine Aufmerksamkeit auf deine Umwelt, versuche aber die anderen Menschen und störende Dinge wie Autos und anderen Straßenlärm auszublenden. Konzentriere dich ganz auf die Begebenheiten um dich herum. Nimm Gehwegplatten, Pflastersteine und Mauersteine wahr und suche nach Ritzen, Löchern, Ecken und Nischen. Es wird nicht lange dauern und du entdeckst irgendwo ein Pflänzlein, welches sich tapfer an einem dieser Orte angesiedelt hat.

Bäume und Sträucher sind auch in den Stödten häufig zu finden.

Nun richte deine ganze Aufmerksamkeit auf diese Pflanze. Es ist hierbei völlig egal, ob du die Pflanze kennst oder nicht. Schaue die Pflanze zunächst einige Zeit an und nimm wahr, wie sie aussieht. Schaue in welcher Umgebung sie wächst. Bekommt sie dort viel Sonnenlicht? Wasser? Hat sie Platz zum Wachsen? Welche widrigen Umstände muss sie hier aushalten, um zu überleben? Autoabgase? Das Trampeln tausender Schuhsohlen? Mache dir Bewusst, dass diese Pflanze fest an diesem Ort verwurzelt ist. Sie hat keine Möglichkeit diesem Ort zu entkommen. Das hier ist ihr Lebensraum. Mit allen gegebenen Umständen. Versuche dich in die Lage der Pflanze hinein zu versetzten. Geht es ihr hier gut? Wie würdest du dich fühlen, wenn du als diese Pflanze dein ganzes Leben an diesem Ort verbringen würdest? Wäre es ein guter Ort? Konzentriere dich auf die positiven Eigenschaften, die dieser unwirkliche Lebensraum der Pflanze bietet. Vielleicht profitiert sie ja von den wärmeren Temperaturen, die in den Städten herrschen, vielleicht bekommt sie hier mehr Wasser, da sich der Regen durch die asphaltierten und betonierten Böden in großen Mengen an bestimmten Stellen zusammensammelt. Die Pflanze sie wächst und gedieht auch hier. Sie strebt nach dem Leben, vielleicht blüht sie auch gerade. Sie akzeptiert alle gegeben Umstände ohne zu beurteilen. Nähere dich der Pflanze an. Fühle ihre Blätter, rieche an ihr. Nimm wahr, welche Botschaften sie dir auf diese Weise vermittelt. Wirkt sie abwehrend? Oder eher einladend? Ist sie weich, oder eher hart und gar stachelig? Duftet sie angenehm?

Zarte Blütenpracht inmitten der rauen Städte.

Helfen ihr ihre Eigenschaften, an diesem Ort zu überstehen? Ist sie besonders robust und widerstandsfähig, oder wirkt sie eher wie ein Kontrast, der nicht an diesen Ort zu gehören scheint?

Lass die Pflanze als Ganzes noch eine Weile auf dich wirken. Versuche hierbei deine bewussten Gedankengänge loszulassen und schau, welche Gedanken sich nun von ganz alleine zeigen. Lasse jeden Gedanken zu. Nimm einfach wahr ohne die einzelnen Gedanken zu bewerten oder festzuhalten. Lasse dich treiben im Kommen und Gehen der Bilder und Worte im Kopf. Bleibe dabei jedoch stets mit deinem Fokus bei der Pflanze. Wenn dir die Zeit reif erscheint, bedanke dich bei der Pflanze für diese Begegnung und verabschiede dich. Nun kannst du dir die gemachten Empfindungen noch einmal bewusst machen. Denke darüber nach, ob du irgendwelche Erkenntnisse aus dem veränderten Blickwinkel erhalten hast und was dies für dich bedeuten kann.

Am vorletzen Wochenende fand die Vollmond-Kräuternachtwanderung zum Mai-Vollmond statt. Bei angenehm warmen Temperaturen und einem klaren Himmel, war es bestes Wetter für diese Veranstaltung. Der Vollmond strahlte mit leuchtender Kraft in die nächtliche Waldatmosphäre. Ich habe mich sehr gefreut, diese spannende Erfahrung mit den Teilnehmern erleben zu können. Sehr gefreut habe ich mich über das Feedback der Teilnehmer: sie haben sich auch bei Nacht in der Dunkelheit im Wald wohl, sicher und geborgen gefühlt. Von Angst keine Spur. Viele Menschen haben hier nämlich eine andere Vorstellung: der Wald bei Nacht gilt als gefährlich und angsteinflößend. Doch warum ist dieses negativ besetzt Bild vom nächtlichen Wald so in unserer modernen Gesellschaft verankert?

Nachts im Wald unterwegs zu sein ist in jedem Fall eine ganz besondere Erfahrung. In dieser Zeit erwacht der Wald zum Leben. Unzählige Tiere, ob groß oder klein, sind nun im Dunkel unterwegs und überall knackt und raschelt es. Da unser Augenlicht an Bedeutung verliert, erwachen unsere anderen Sinne mehr und mehr und wir nehmen die Geräusche und Gerüche im Wald noch intensiver war. Wenn in einer klaren Nacht der Vollmond scheint, so wechseln sich im Wald dunkle und helle Bereiche ab. Unter dem dichten Laub der Buchen oder in Nadelwäldern ist es selbst im Mondlicht fast stockfinster. An lichteren Orten erhellt der Mond den Wald dann wieder mit einer erstaunlichen Intensität.

Einst war es der Wald, in dem unsere frühen Vorfahren gelebt haben, wo sie sicher und geborgen lebten, Zuflucht fanden und eingebettet waren in das Netzt der Natur. Im Wald ist man geschützt vor Wind und Regen. Das üppige Grün dämpft die Geräusche und das Blätterdach blendet Mondschein und Sternenlicht aus. Doch in unserer modernen Gesellschaft, in der wir es gewohnt sind ständig und überall mit Lichtreizen überflutet zu werden, kommt unser Geist kaum noch richtig zur Ruhe. Wenn wir dann doch einmal in eine so ungewohnte Umgebung wie einen nächtlichen Wald kommen, dann fehlt unserem Gehirn der permanente Reiz. Der Geist hat dann endlich die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich in meditativer Weise auf sich selbst zu besinnen. Vielleicht ist es ja das, wovor viele Menschen Angst haben.

Und was ist mit den wilden Tieren?

Mittlerweile gibt es auch in unseren Wäldern wieder Wölfe. Ich persönlich freu mich darüber sehr. Auch in dem Waldgebiet, in dem die Vollmond-Kräuternachtwanderung stattfand, ist es nicht auszuschließen, dass der ein oder andere Wolf sich dort herumtreibt. Ein Grund zur Panik? Nein. Wenngleich das Wissen um die Wölfe im Wald so einer Nachwanderung einen noch spannenderen Anklang verleiht, ist es fast schon auszuschließen, einem Wolf auch nur annähernd in die Nähe zu gelangen. Wöfe und auch alle anderen Tiere des Waldes sind sehr scheu. Sobald diese mitbekommen, dass sich ein Mensch im Wald herumtreibt, suchen sie das Weite. Dies gilt für Wildschweine, Rehe, Hirsche, etc. gleichermaßen. Wer sich im Wald bewegt, macht automatisch so viel Lärm, dass die Tiere uns schon von Weitem hören können und verschwinden. Auch unser Geruch verrät uns. Selbst wenn wir ganz leise sind, und uns nicht bewegen, werden die Tiere uns wittern, lange bevor sie in unserer Nähe sind. Doch was ist dann mit den ganzen Geräuschen, dem Knacken, dem Rascheln im Dunkel des Waldes? Was sich hier anhört wie ein Tier von mindestens der Größe eines Wildschweines, ist in der Regel doch nur eine kleine Maus, oder ein Igel, der da durchs Unterholz läuft. Meistens auf der Flucht vor uns, dem nächtlichen Störensfried oder es ist der Wind, der in den Blättern raschelt oder ein Zweiglein abbricht. Unser Gehör funktioniert im Dunklen nun mal wesentlich besser und wir nehmen die Geräusche daher umso intensiver war. Durch den fehlenden Reiz unseres Sehsinns reimt sich das Gehirn dann selbst seine Realität zusammen.

Wer sich im Wald ganz still verhält und regungslos an einem Ort verweilt, der kann das Glück haben, dann doch mal ein Tier zu Gesicht zu bekommen. Solche Begegnungen sind aber ziemlich selten und meist auch nur von kurzer Dauer, denn wenn ein wildes Tier erstmal dicht genug ist, dass wir es auch im Dunkeln sehen können, dann wittert es uns auch meist schon durch unseren Geruch und geht schnell wieder anderer Wege. Über Tierbegegnungen im Wald kann man sich also lieber freuen. Angst braucht man keine zu haben. Meistens sind es dann auch eher die kleineren Tiere wie Maus, Marder oder Wildhasen, die einem dort begegnen.

Hab also mut und trau dich hinaus. Mach einen Waldpsaziergang bei Nacht. Es ist eine ganz wunderbare Erfahrung. Am bestendu nutzt das Licht des Vollmondes für deinen ersten Ausflug in die nächtliche Waldatmosphäre und wählst einen Wald mit vielen Lichtungen. So hast du stets auch bei Nacht das helle Licht vom Monde, welches dir den Weg erhellt. Geh einfach öfter mal im Dunkeln hinaus in den Wald. Bald schon gewöhnst du dich an die nächtliche Waldumgebung und kannst diese Erfahrungen ganz entpsannt genießen.


Im nächsten Jahr wird es wieder 6 spannende Seminare geben. Das Programm habe ich nun inhaltlich fertig geplant und hier auf der Website veröffentlicht. Die genauen Termine folgen noch. Ebenso werde ich in den folgenden Wochen die Seminarbeschreibungen fertig machen. Bis es soweit ist, möchte ich hier schon einmal eine kurze Kostprobe geben, was euch in den Seminaren 2020 erwartet.

Heilende Knospen

Dieses Seminar wird im zetigen Frühjahr stattfinden, wenn die noch kahlen Bäume und Sträucher ihre zarten Knospen hervorbringen. Diese kleinen und unschienbaren Pflanzenteile beinhalten eine ungeahnte Heilkraft. Das Erkennen, Sammeln und Anwenden dieser Knospen ist ein Bereich derPhytotherapie und nennt sich Gemmotherapie. Wir werden uns in diesem Seminar mit der Heilwirkung, dem Sammeln und Verarbeiten sowie den kulinarischen Eigenschaften der Knospen verschiedenster einheimischer Pflanzen beschäftigen.

Naturrituale zur Lebensbegleitung

Naturrituale geben uns die Möglichkeit unsere Seele zu öffnen und uns als Teil der Natur zu fühlen. Sie können Kraft spenden, Erkenntnisse bringen und Dankbarkeit ausdrücken. Sie helfen uns, mit uns selbst in Kontakt zu treten und uns selbst zu finden. In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, wir wir sinnvolle Naturrituale gestalten und diese in unser Alltagleben integrieren können. Wir schauen, zu welchen Begebenheiten im Leben es Sinn macht Naturrituale zu gestalten und welche Kraft und Wirkung von ihnen ausgeht.

Naturnahes Imkern für Anfänger

Da ich mittlerweile häufig angesprochen wurde, ob ich auch Kurse zum Erlenen der Imkerei anbiete, habe ich mir dieses Seminar überlegt. Es soll ein Anfängerkurs sein, für Alle, die gerne Bienen halten möchten und dabei Wert legen auf eine naturnnahe und ökologische Art der Bienenhaltung. Neben dem Vermitteln von grundlegendem fachpraktischen Bienenwissen steht eine ganzheitliche Betrachtung der Bienen im Vordergrund.

Berauschende Bienen – Mythologie, Folklore & psychoaktiver Honig

Wie bereits in 2019 geht es in diesem Seminar wieder auf eine Reise zu den unbekannten und zauberhaften Welten der Honigbiene. Von Bienengottheiten aus aller Welt, über Honigjäger in Nepal bis hin zu psychaktivem Honig aus berauschendem Pflanzennektar. Ein Seminar nicht nur für Bieneninteressierte.

Räuchern mit einheimischen Harzen, Kräutern & Hölzern

In diesem Seminar beschäftigen wir uns ganz intensiv mit den einheimischen Räucherstoffen. Wir ergründen, wann und wie wir unser eigenes Räucherwerk in der Natur sammeln können, wie dieses am besten Verräuchert wird, welche Räuchermischungen sich hieraus herstellen lassen und natürlich vor Allem, welche Wirkungen die einzelnen Räucherstoffe haben.

Die Kraft der Rauhnächte

Dieses Seminar wird im Dezember kurz vor der Wintersonnenwende stattfinden und soll eine Einstimmung auf die kommenden Raunächte sein. Wir ergründen den Ursprung dieser besonderen Zeit zwischen den Jahren und schauen, welche Rituale unserer Vorfahren bis heute überlebt haben und wie wir diese wieder sinnvoll in unserer modernen Zeit einbringen können. Ein Schwerpunkt ist das Räuchern, aber auch Orakeln und Traumdeutungen sind Teil des Seminars.

Alle Seminare gehen von 10:00 bis 17:30 Uhr. Es stehen Snacks & Getränke bereit. Die Teilnehmerzahl beträgt 4 – 10 Teilnehmer. Es werden also Seminare in überschaubaren Kleingruppen werden, damit ein intensiver Austausch stattfindet. Die Kosten betragen 80,00 € pro Person. Teilnahme ab 18 Jahren.

Bis zum 31.12.2019 gibt es noch den Frühbucherrabatt. Wer sich bis zu diesem Datum zu einem der Seminare anmeldet zahlt nur 70 € Teilnahmegebühr.

Ich freue mich auf euch.