In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte. (Franz Kafka)

Wälder faszinieren uns. Schon ein einfacher Spaziergang durch das mächtige Naturwerk vermittelt uns ein Gefühl davon, Teil von etwas großem zu sein. Eingeflochten in das verwachsene Grün von Bäumen und Sträuchern liegt eine eigene Welt, die Lebensraum für die unterschiedlichsten Tiere ist. Im Schatten der großen Bäume gedeihen faszinierende schattenliebenede Pflanzen. Geschützt vor den heißen Strahlen der Sonne bildet der Wald sein eigenes Mikroklima. Es ist ein Eintauchen in eine andere Welt. Eine Welt voller Geheimnisse. Eine Welt, die sich uns auf den ersten Blick verschließt. Verborgen hinter all dem Grün und Dunkel des Waldes. Wer sich aber die Zeit und Muse nimmt, der kann auch in diese verborgene Welt des Waldes eintauchen und zu den Geheimnissen, die sich im Schatten des Waldes abspielen, einen Zugang finden.

Ich möchte euch einladen, eure eigene Entdeckungsreise zu starten. Eure ganz persönliche Exkursion zu den Wundern des Waldes. Hierfür braucht es nicht viel. Einen Wald und ein wenig Zeit. Nehmt euch diese Zeit. Es wird sich lohnen. Wenn ihr das nächste mal einen Waldspaziergang macht, dann lasst euch von folgender Übung leiten:

Gehe langsam. Auch wenn du kein Ziel hast und nur Spazieren gehst und ziellos einem Weg folgst, meistens gehen wir sehr schnell. Versuche bewusst langsam zu gehen auch wenn dir das im ersten Moment komisch vorkommen mag, mit der Zeit gewöhnst du dich daran und diese Entschleunigung des Schrittes überträgt sich auch auf deinen Geist. Du wirst ruhiger, gelassener und kannst dich mehr deinen Sinnen hingeben.

Konzentriere dich auf deine Sinne. Das ist schwieriger als es sich zunöchst anhört. Denn oft lenken uns Gedanken und Grübeleieen davon ab, wirklich bewusst und hundertprozenitg wahrzunehmen. Die folgende Übung hilft: befasse dich ganz bewusst mit einem deiner Sinne. Fange an mit dem Hören, lausche welche Geräuche du wahrnimmst. Singen Vögel? Knackt es irgendwo im Geäst? Flüstert der Wind in den Blättern? Als nächstes nimm die Düfte des Waldes war. Lasse dich von deiner Nase leiten. Liegt irgendwo ein blumiger Duft in der Luft? Folge ihm, vielleicht findest du eine schöne Blüte. Oder ein pilzig, erdiger Duft führt dich zu einem umgestürtzen Baum, dessen Wurzelreich nun freiliegt und einen Blick in das innere des Waldbodens offenbart. Schaue dich um. Nimm die unendliche Vielfalt an Grün und Brauntönen war. Schaue, welche Muster und Formen die Natur bereit hält. Und nun Fühle. Berühre die raue Baumrinde, die zarten Blätter, die gerade frisch aus der Erde sprießen, den weichen Waldboden. Lasse die modrige Erde in deinen Händen zerfallen. Am besten funktioniert das bewusste Fühlen, wenn du barfuß bist. Mit deinen nackten Füßen kannst du den Waldboden ganz intensiv erspüren. Lass deiner Phantasie freien lauf. Es gibt unzählige Arten, deine Sinne im Wald zu begeistern. Nach dieser Übung sind deine Sinne geöffnet und du nimmst den Wald ganz anders war.

Intuitives Wandern. Nachdem du dich dem Wald nun geöffnet hast, lasse dich leiten. Spüre wo es dich hinzieht und folge diesen Impulsen. Lockt dich ein Duft? Dann gehe ihm nach und entdecke, wo er herkommt. Ein Geräusch erregt deine Aufmerksamkeit? Super, gehe in die Richtung aus der es kam. Halte dabei nicht zu starr an einem Impuls fest. Sobald etwas neues deine Sinne anreizt, wende dich diesem zu. Lasse dich einfach treiben. So kommst du auch in Teile des Waldes, die du sonst vielleicht nie entdeckt hättest.

Wenn du diese Übung ein paar mal durchgeführt hast, wirst du merken, dass du den Wald mit ganz anderen Augen wahrnimmst. Viele der vorher verborgenen Dinge offenbaren sich dir nun, wenn du im Wald unterwegs bist. Je öfter du dies tust, umso intensiver wird deine Wahrnehmung für die Wunder des Waldes. Und du wirst sehen, dass unsere heimischen Wälder eine ganze Menge an Überraschungen zu bieten haben.

Eine neue Kategorie für den Naturerlebnis Kalis Blog. Mit einem neuen Artikel jeden Monat. Eine Exkursion in die zauberhafte Welt der Bienen. Erfahrt spannendes über Bienen in den Kulturen der Menschen, Apitherapie (Das Heilen mit Bienenprodukten), imkerliche Kulte, Rituale, Praktiken & Traditionen sowie giftige und berauschende Honige.

Honigbienen sammeln Pollen an einer Löwenzahnblüte

Der erste Artikel erscheint hier am 11. Ferbuar 2019. Freut euch auf ein Kennenlernen indischer Bienengottheiten.

Ab sofort ist die Bezahlung der Veranstaltungen auch über PayPal möglich. Ein eigenes PayPal Konto ist dabei nicht nötig. Die Bezahlung erfolgt über einen PayPal.me Link.

Das funktioniert dann folgendermaßen:

Nach der Anmeldung über das Kontaktformular erhaltet Ihr wie gewohnt eine E-Mail mit der Anmeldebestätigung. In dieser Email befinden sich auch die Angaben für die Zahlung der Teilnahmegebühr per Banküberweisung. Neu kommt nun hinzu, dass diese Emails jetzt auch einen PayPal.me Link enthalten mit dem Ihr die Teilnahmegebühr direkt per Klick online bezahlen könnt. Ein eigenes PayPal Konto wird hierfür nicht benötigt. Die Zahlung wird dann innerhalb weniger Sekunden auf dem Imkerei & Naturerlebnis Kalis PayPal Konto gutgeschrieben. Es gibt also keine Verzögerungen wie bei einer Banküberweisung.

Ihr habt also immer die Wahl, ob ihr per klassischer Banküberweisung oder PayPal bezahlen möchtet. Die Angabe, welche Zahlungsmethode gewünscht ist, ist bei der Anmeldung nicht erforderlich. Ihr habt die Entscheidung. Ganz spontan und bis zum Schluss.

Die Vorteile der PayPal Zahlung:

Keine Verzögerung – das Geld wird sofort beim Empfänger gutgeschrieben. Die Teilnahmeplätze sind sofort reserviert.

Bequem und einfach – Bezahlen mit nur wenigen Klicks, kein Weg zur Bank, kein Eintippen von langen IBAN, Geldbeträgen, Verwendungszwecken, etc., bei der PayPal Zahlung sind alle relevanten Informationen schon automatisch eingegeben. Auch Zahlendreher in der Überweisung gehören nun der Vergangenheit.

PayPal Käuferschutz – gibt es irgendwelche Probleme, sorgt der PayPal Käuferschutz für eine einfache und schnelle Konfliktlösung

Wachholder (Juniperus communis)

Wachholder ist ein immergrüner mit Nadeln besetzter Strauch. Er gehört zur Familie der Zypressengewächsen und ist somit verwandt mit Thuja und den amerikanischen Weihrauchzedern (Calocedrus), die ebenfalls gerne zum Räuchern verwendet werden. Weitere Namen für den Wachholder sind Ruchholter, Kranewitt und Machandelbaum. Die sehr alte Bezeichnung „Ruchholter“, welche Räucherstrauch bedeutet, ist der Ursprung des modernen Namens und deutet schon auf die wichtigste Verwendung des Wachholder hin. Der Wachholder gehört zu den weiltweit verbreiteten Räucherstoffen. Dies lässt darauf schließen, dass er schon mindestens seit der Altsteinzeit von den Menschen zu diesem Zweck genutzt wird. In allen Teilen der Welt, in denen Wachholderarten wachsen, werden diese von den dortigen Kulturen zum Räuchern genutzt.

Geräuchert werden die grünen Nadeltrriebe und die blauen Wachholderbeeren. Die Beeren haben einen herben und süßlichen Duft, die Nadeln riechen leicht säuerlich. Die Wirkung des Wachholders beim Räuchern ist eine reinigende. Wachholderauch wirkt hierbei nicht nur auf der energetischen Ebene sondern hat auch eine desinfizierende Wirkung. Er eigent sich daher wunderbar für Räucherungen bei Krankheiten. Die Wachholderbeeren sollten vor dem Räuchern in einem Mörser zerkleinert werden, damit sie ihr Aroma vollständig entfalten.

Die Wachholderpsitzen und die Beeren werden am Besten auf Kohlen verräuchert. Es ist aber ebenso möglich, aus Wachholderzweigen Smudge Sticks zu binden. Da diese Zweige aber allein schlecht abglimmen, macht es Sinn diese mit gut glimmenden Kräutern wie Beispielsweise Salbei oder Beifuß in einem Smudge Stick zu kombinieren.

Der einheimische Wachholder (Juniperus communis)

In Räuchermischungen machen sich die Wachholderbeeren sehr gut zusammen mit Beifuß und Fichtenharz. Die Wachholderzweige und Spitzen ergeben mit Steppenbeifuß und White Sage eine gut Räuchermischung.

Heute Nacht hat der erste Schneefall des Winters die Welt in weiße Decken gehüllt. Am Morgen leuchtete und glänzte die kalte Pracht in strahlendem Sonnenschein. Nun gibt es keinen Zweifel mehr: der Winter ist da.

Was ist da naheliegender, als ans Barfußlaufen zu denken? Bereits seit einigen Jahren bin ich nun überzeugter Barfußläufer. Häufig werde ich darauf angesprochen (in den wärmeren Monaten), was ich denn im Winter machen würde… Die Antwort ist einfach: Ich bin barfuß. Winter, Schnee und eisige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind kein Grund, die Füße einzusperren. Zumindest nicht, wenn es nicht unerträglich kalt ist. Auch ich komme irgendwann an einen Punkt, an dem es so kalt ist, dass dauerhaftes Barfußlaufen unangenehm wird. Wann das ist? Dafür muss es schon sehr arg kalt sein… Heut waren die Temperaturen mit -2° C jedoch noch absolut im Barfußklima. Also raus in den Schnee. Es fühlt sich einfach großartig an, den Schnee unter seinen nackten Füßen zu spüren. Doch seht selbst:

Palo Santo (Bursera Graveolens)

Palo Santo ist ein Räucherstoff, der vom gleichnamigen Baum sammt. Palo Santo (dt.: heiliges holz) wächst in Südamerika und gehört zur gleichen Familie wie der Weihrauchbaum. Zum Räuchern wird vor Allem das harzreiche und stark duftende Holz des Baumes genutzt. Aber auch das reine Harz wird gelegentlich genutzt. Auch das Öl, welches aus dem aromatischen Holz gewonnen wird, wird genutzt. Das Öl diente zur Einsalbung bei spirituellen Reinigungsritualen. Gesalbt wurde dabei der Kopf. Auch heute noch kann Palo Santo Öl zu diesem Zwecke Verwendung finden.

Palo Santo (mitte)

Das Holz wird in kleine Stücke zerteilt (ca. 10 cm lang, 2 cm Durchmesser). Diese Holzstücke können nun direkt an einer Seite angezündet werden. Durch ihren hohen Gehalt an Harzen brennen Sie ganz ausgezeichnet. Das Holz brennt nun solange, bis es verkohlt und Glut entsteht. Nun wird die Flamme erloschen. Das Palo Santo Holz glimmt nun eigenständig und verströmt seinen charakteristischen an Kokos erinnernden Duft. Palo Santo kann zu kleinen Holzsplittern zerteilt ebenfalls auf Räucherkohlen verräuchert werden. Auch das Palo Santo Harz, welches nur selten im Handel erhätlich ist, ist zum Verräuchern auf Räucherkohlen bestimmt. Traditionell wird Palo Santo von Südamreikanischen Schamanen genutzt um zu reinigen, negative Energien zu vertreiben und Energiefelder zu harmonisieren. Palo Santo gilst als eine der stärksten Räucherstoffe zu diesen Zwecken.

Beim Räuchern mit Palo Santo entsteht eine geschützte Atmosphäre. Negative und unerwünschte Energien werden vertrieben. Es zentriert den Geist und harmonisiert unsere Körpereigenen Energien. Es wird verräuchert um Unglück und Missgunst zu vertreiben und Glück und Gelingen zu erbitten. Da Palo Santo einen sehr mächtigen Pflanzengeist hat, wird es in der Regel nur einzeln geräuchert.

Bildnachweis: www.pixabay.com

Text: Fabian Kalis

White Sage (Salvia apiana)

White Sage oder auch Bienensalbei genannt, stammt ursprünglich aus den Steppen im Südwesten Amerikas. Es handelt sich um eine immergründe ausdauernde Pflanze, die nahe mit unserem Küchensalbei verwandt ist. Der indianische Räuchersalbei, ein weiterer Name dieser Pflanze, wird traditionell von vielen Indianerkulturen verwendet. Dabei war der weiße Salbei keineswegs nur ein Räucherstoff. Blätter und Samen dienten als Nahrungsmittel und wie auch unser einheimischer Salbei, wurde White Sage ebenfalls als Heilmittel genutzt.

Zum Verräuchern wurde der Salbei traditionell zu sogenannten Smudge Sticks (Bündel aus getrockneten Kräutern) zusammengebunden. Diese Räucherbündel können an einem Ende angezündet werden und verglimmen dann langsam. Dabei entsteht der wohlriechende Rauch, mit dem geräuchert wird. Salbei lässt sich aber auch lose verräuchern. Hierzu werden ein paar getrocknete Salbeiblätter in eine Schale gegeben und angezündet. Ebenso können die trocknenen Blätter auch auf Räucherkohlen verräuchert werden.

White Sage hat beim Räuchern eine reinigende, beschützende, und segnende Wirkung. Er wird daher gerne zur energetischen Reinigung und in Schutzräucherungen verräuchert. Zudem klärt Salbei den Geist und hilft dabei einen waches und zentriertes Bewusstsein zu erlangen. White Sage eignet sich gut in Räuchermischungen zusammen mit Sweetgrass und Steppenbeifuß.

Bildnachweis: Salvia apiana, Photo by Stan Shebs, licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Text: Fabian Kalis

Der Herbst ist eine Zeit in der wir uns auf die Einkehr im Winter vorbereiten und beginnen auf das Jahr zurückzuschauen. Es war schon immer eine Zeit, in der die Menschen mit Dankbarkeitsritualen der Natur für die Gaben dankten. Man blickte zurück auf die Fülle des Jahres und hatte hoffentlich genügend Vorräte, um den nahenden Winter zu überstehen. Erntedankfeste gab und gibt es in fast allen Kulturen dieser Welt. In den USA ist Thanksgiving ein wichtiger un beliebter Feiertrag, der ebenfalls ein Festtag der Dankbarkeit darstellt.

Auch in unserer modernen Zeit sollten wir diese Dankbarkeit für die Geschenke der Natur nicht aus den Augen verlieren auch wenn wir mittlerweile weit weniger in diesen ursprünglichen Kreislauf des Jahres eingebunden sind. Wir bekommen das ganze Jahr über frisches Grün im Supermarkt und selbst im Winter erwartet uns eine unveränderliche Fülle in den Läden. Dennoch ist es ein Zeichen der Anerkennung und des Respektes, wenn wir uns trotzdem einmal bewusst machen, wie wir auf die Wachstumskräfte der Natur angewiesen sind. Mit unserer Dankbarkeit gehen wir in den Austausch. Es ist nicht mehr nur ein nehmen aus der Natur. Wir geben etwas zurück.

Doch nicht nur für die Gaben der Natur können wir dankbar sein. In der Zeit der Rückschau im Herbst können wir uns auch bewusst machen, für welche anderen Dinge wir Dankbarkeit empfinden. Wir können das Jahr reflektieren und uns alle Dinge nocheinmal bewusst machen, für die wir Dankbarkeit empfinden. Allein dieses erneute in den Sinn holen, ist schon eine Art kleines Ritual.

Ein wunderbares Mittel, um diese Dankbarkeit auch nach außen hin auszudrücken, sind zelebrierte Dankbarkeitsrituale. Solche Rituale finden sich in den verschiedensten Formen auf der ganzen Welt. Einige sich stark ähnelnden Elemente finden sich jedoch in fast allen Kulturen. Auf Grundlage dieser universellen Ritualelemente kann man sich seine eigenen für sich sinnhaften Rituale enwtwickeln und durchführen. Nachfolgend möchte ich diese Grundelemente in Dankbarkeitsritualen kurz erklären. Möge dies eine Inspiration sein, seine eigenen Rituale durchzuführen.

Einen rituellen Rahmen schaffen

Den Beginn und das Ende des Rituals deutlich zu untermalen ist ein wichtiger Aspekt, um den nichtalltäglichen Charakter dieses Tuns auszudrücken. Dies kann entweder durch Klang geschehen (z.B. Trommeln oder Glocken, die jeweils zu Beginn und zum Ende des Rituals erklingen) oder auch durch das Verräuchern von aromatischem Räucherwerk. Solange geräuchert wird, ist die Zeit für das Ritual. Natürlich können Rauch und Klang auch gut kombiniert werden. Je nach Ausgestaltung des Rituals können einefache Räucherstäbchen oder Räucherkegel genutzt werden. Aber auch das Räuchern auf Räucherkohlen ist möglich. Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit und Intensität man dem Ritual zukommen lassen kannn und möchte.

Ocker als symbolisches Blutopfer

Weit verbreitet ist ebenfalls die Verwendung von rotem Ocker. Dieser kann mit etwas Wasser vermischt werden und ergibt so eine Blutrote, dicke, flüssige Farbe, die symbolisch für unser eigenes Blut steht. Mit dieser Farbe können wir einen Stein, einen Baumstamm o. ä. bemalen. Nutze hierzu am besten einen Finger. Dies steht symbolisch für die Opfergabe unseres eigenen Blutes. Wir geben einen Teil von uns selbst.

Etwas zurückgeben

Neben dem symbolischen Blutopfer mit rotem Ocker gibt man auch gerne einen kleinen Teil der Gaben zurück, die man selbst aus der Natur erhalten hat. Verbeitet ist zum Beispiel das Geben von Reiskörnern, Mais oder anderem Getreide, Met, Bier oder Honig. Auch andere Gaben sind natürlich denkbar. Sinnvoll ist es, Dinge zu nutzen, die auch wirklich Teil des eigenen Lebens sind.

Heiliges Wasser

Ein weiterer Aspekt in solchen Dankbarkeitsrutalen ist das Vergießen von heiligem Wasser. Um aus unserem normalen Wasser etwas heiliges und besonders zu machen, reicht es schon aus, wenn wir es einfach in einem besonderen Ritualgefäß  aufbewahren. Allein dieser bewusste und besondere Umgang macht das verwendete Wasser so zu etwas Nichtalltäglichem. Gieße bei deinem Ritual etwas von diesem heiligen Wasser auf die Erde. Das Wasser ist dabei ein Symbol für das Leben selbst, die Fruchtbarkeit und Urpsrung allen Lebens.

 

Text: Fabian Kalis

Bild: Vanessa Michels

Smudge Sticks sind Bündel aus getrockneten Kräutern, die zum Verräuchern einfach an einem Ende angezündet werden und dann langsam verglimmen. Bekannt sind vor allem die Smudge Sticks der nordamerikanischen Indianerkulturen, die dort in ritueller Weise gesammelt, gebunden und verräuchert werden. Typische Pflanzen für diese Smudge Sticks sind Steppenbeifuß (im Englischen „prairie sage“, daher fälschlicherweise oft als „Salbei“ im Deutschen übersetzt), weißer Salbei, Zeder und Wachholder. Aber auch in anderen Kulturen war das Verräuchern von getrockneten Pflanzenbündeln nicht fremd. So hat sich beispielsweise in Süddeutschland das Binden von sogenannten „Kräuterbuschen“ bis heute gehalten. Auch hierfür werden einheimische Räucherkräuter, oft viele verschiedene, zu einem großen Bündel zusammengebunden und dann getrocknet. Mit diesen Kräuterbuschen wurde dann an wichtigen Tagen im Jahreskreis das Haus und der Hof ausgeräuchert. Typische Pflanzen für die Kräuterbuschen sind Beifuß, Schafgarbe, Königskerze und Rainfarn. Man merkt gleich, dass die Verwendung von einheimischem Beifuß auch hier oftmals die Grundlage der Räuchermischung bildet. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass Beifuß die älteste von den Menschen genutzte Räucherpflanze ist (seit der Altsteinzeit) und dieser in verschiedenen Arten fast weltweit vorkommt. Und überall, wo Beifuß wächst, wird er daher auch traditionell zum Räuchern verwendet.

Steppenbeifuß

Grundsätzlich lassen sich aus fast allen Pflanzen Smudge Sticks herstellen. Wichtig zu beachten ist hierbei nur, dass es Pflanzen gibt, die alleine sehr schlecht abglimmen und somit pur als Räucherbündel weniger geeignet sind. Zusammen mit Kräutern, die gut abglimmen, lassen sich aber auch mit diesen Pflanzen hervorragende Bündel fabrizieren. Fast alle Beifuß- und Salbeiarten gehören in die Kategorie der sehr gut abglimmenden Kräuter. Diese lassen sich daher wunderbar allein verarbeiten oder dienen als Grundlage für die Kombination mit den weniger gut glühenden Kräuter. Zu diesen zählen beispielsweise der Wachholder, Zeder und Schafgarbe. In indianischen Kulturen werden daher gerne Steppenbeifuß (artemisia tridentata) oder weißer Salbei (salvia apiana) mit Westamerikanischem Wachholder (juniperus occidentalis) oder der Weihrauchzeder (calocedrus decurrens) kombiniert. Es eignen sich aber auch unser einheimischer Beifuß (artemisia vulgaris) und der Küchensalbei (salvia ofiicinalis) als regionale Gegenstücke in Kombination mit dem hier wachsenden Heidewachholder (juniperus communis). Bei der Herstellung darf gerne mit den verschiedensten Kräutern experimentiert werden. So lassen sich ganz individuelle Räucherbündel herstellen.

Smudge Sticks mit Beifuß, Salbei und Wachholder haben vor allem eine reinigende und beschützende Wirkung. Beifuß schützt vor negativen Energien und öffnet den Geist, Salbei klärt, segnet und reinigt. Wachholder wird häufig zum Schutz und Abwehr verräuchert. Solche Räucherbündel eignen sich daher wunderbar als Begleitung für Rituale und energetische Hausreinigungen.


Nachfolgend gibt es nun eine kurze Anleitung, wie solche Räucherbündel ganz einfach selbst hergestellt werden können. Bei den indianischen Kulturen wird auch dem richtigen Erntezeitpunkt und der rituellen Herstellung ein großer Stellenwert beigeordnet. Es macht durchaus Sinn, sich für sich selbst ebenfalls bereits bei der Ernte und Verarbeitung gedanklich auf die geplante Verwendung der Smudge Sticks einzustimmen und die Kräuter mit Achtsamkeit und Respekt zu behandeln.

Es wird benötigt:

frisches Pflanzenmaterial,lange Stücke

etwas Naturgarn (Hanf, Baumwolle, etc., kein Plastik!)

eine Schere

 

Chinesisches Moxakraut

Zunächst werden die Pflanzenteile auf die gewünschte Länge geschnitten (länge der Smudge Sticks, je nach Belieben  8 cm – 20 cm). In diesem Beispiel verwende ich das chinesische Moxakraut (artemisia princeps), ebenfalls eine Beifußart, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Moxibustion verwendet wird. Zussammen mit dem Indischen Moxa (artemisia vulgaris var. indicia) und Amerikanischen Moxa (artemisia douglasiana) gehört es zu den aromatischten Beifußarten.

Anschließend nimmt man je nach gewünschter Dicke der fertigen Räucherbündel und je nach verwendeter Pflanzenart etwa 4-8 Stängel in die Hand. Vorsichtig werden die Blätter alle in eine Richtung gebracht.

Als Weiteres befestigt man ein Ende des Naturgarns am unteren Ende der Stängel und wickelt dieses ganz fest um die Kräuterstängel herum. Wichtig ist es hierbei, das Garn so fest wie möglich zu wickeln, da die Kräuter beim Trocknen stark schrumpfen und das Garn sonst locker wird. So bahnt man sich nun den Weg bis zum oberen Ende der Kräuter, lässt jedoch die letzten Zentimeter aus, wenn man merkt, dass das Bündel dünner wird. Genau gleich geht es wieder zurück. Es empfiehlt sich ein Abstand zwischen den  Bahnen von ca. 0,5 – 1 cm. Unten angekommen verkonotet man das zweite Ende ebenfalls.

Nun werden die oben herausstehenden Pflanzenteile abgeschnitten. Dies ist wichtig, da dieser Teil sonst beim verräuchern nicht gehalten wird und die glühenden Teile in alle Richtungen umherfliegen. Das abgeschnittene Material kann ebenfalls getrocknet und zum Räuchern auf Räucherkohlen genutzt werden. So wird nichts verschwendet.

Jetzt ist der Smudge Stick fast fertig. Es fehlt nur noch eine ausreichende Trocknungsphase. Hierzu die Räuch-erbündel an einen warmen und trocknen Ort legen oder hängen. Beispielsweise auf der Heizung. Die Trockung dauert je nach Dicke der Räucherbündel 4 – 8 Wochen. Dann sind die Smudge Sticks fertig und können verräuchert werden.

Wer den Pflanzen, von denen er geerntet hat, seinen Respekt und seine Dankbarkeit ausdrücken möchte, kann dies mit einem kleinen Dankbarkeitsritual tun.

Text: Fabian Kalis

Bilder: Vanessa Michels (www.vanessa-michels.de)

 

Waldgeflüster

Majestätisch ragt´s vor mir empor:

Baum um Baum steht erdverbunden.

Einen hat mein Blick gefunden,

welcher erst im Felde sich verlor.

 

Ast um Ast verbindet dieser Baum

Erdenreich und fremde Welten,

jene, die als fern uns gelten.

Sie ganz zu ergründen bleibt ein Traum.

 

Und doch sinnt der Geist beim Wandern,

wenn er diesen Welten lauscht,

welche ungeahnten Träume

hier der Wind im Stillen rauscht.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com