Im späten Sommer bis in den frühen Herbst hinein kann man auf Wiesen, in Gärten und an Waldrändern noch einmal eine letzte gelbe Blütenpracht bewundern. Die Goldruten bilden an den immer kürzer werdenden Tage noch einmal ein richtiges Blütenmeer in dem sonst blütenkargen Grün am Ende der wamren Jahreszeiten.

Besonders für die nektarsammelnden Insekten wie Bienen und Hummeln ist diese späte Blütenpracht ein wahrer Segen. So spät im Jahr sind kaum noch andere Blüten zu finden. Die Goldruten spenden aufgrund ihres häufigen Vorkommens noch einmal eine letzte große Tracht. Gerade für die Honigbienen ist dies ein liebsames Angebot, was ihnen dabei hilft einen ausreichenden Wintervorrat an Honig anzulegen. Als Imker ist man besonders dankbar für diese Gabe der Natur, beudetet sie doch, dass die Bienen weniger Winterfutter benötigen und stattdessen auf echtem Honig überwintern können.

Kanadische Goldrute

Doch auch für uns Menschen sind die Goldruten ein kostbares Geschenk im späten Sommer. Die meisten Pflanzen sind jetzt am Ende ihrer Kräfte für dieses Jahr und die Blätter sind holzig, bitter und karg. Frisches Grün sucht man häufig vergebens. Doch die Goldruten, die sich erst spät im Jahr überhaupt erst aus der Erde trauen und bis in den Herbst hinein blühen, bieten jetzt noch die Chance auf frisches, knaickges und saftiges Grün. So lässt sich auch für uns vor dem langen Winter noch ein frischer, vitaminreicher Snack aus der Natur finden. Besonders die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) bietet mit ihren länglichen Blättern ein beliebtes Wildkraut. Die Blätter erinnern vom Geschmack an Petersilie und lassen sich wunderbar zum Würzen von Salaten und anderen Gerichten verwenden. Aber auch ganz im Wildkräutersalat ergeben sie eine aromatische Komponente.

Die Kanadische Goldrute ist ein sogenannter Neophyt. Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die urpsrünglich in einem Ökosystem nicht heimisch waren und erst neu aus anderen Ökosystemen dazugekommen sind. Viele vermeintliche Naturschützer sehen hier eine kritische Entwicklung und fürchten, dass Neophyten unsere Ökosysteme zerstören. Das ist jedoch sehr kurzfristig gedacht. Betrachtet man dies etwas ganzheitlicher, dann merkt man sehr schnell: alle Pflanzen sind Neophyten. Jede Pflanze und jedes Tier ist zu einem früheren Zeitpunkt einmal hier in unser Ökosystem gekommen. In der letzten Eiszeit sind gut 99 % aller Arten in Nordeuropa ausgestorben. Seit dem (und erdgeschichtlich ist seit dem nur einen kurzer Augenblick vergangen) befinden wir uns noch inmitten eines Wiederansiedlungsprozesses. Es ist also ein völlig natürlicher Vorgang, dass immer neue Arten sich bei uns ansiedeln. Und strenggenommen sind auch viele unserer beliebten „einheimischen“ Bäume Neophyten. Beipsielsweise Walsnuss und Rosskastanie kamen erst im Mittellater nach Nordeuropa. Doch die Katalogisierung der Natur begann erst später, als sie längts ein Teil unsere Kultur waren. Sie haben ihren Platz gefunden. Natürlich dauert es manchmal eine Weile, bis sich eine neue Art in einem neuen Ökosystem in ein natürliches Gleichgwciht eingependelt hat. Und da so ein Vorgang auch schonmal einen Zeitraum von einem ganzen Menschenleben in Anpsruch nehmen kann, ist es für uns schwierig solche langfrstigen Vorgänge zu verstehen. Doch die Natur findet ihren Weg.

Echte Goldrute

In der Pflanzenheilkunde wird sowohl die Kanadsche Goldrute als auch die Echte Goldrue (Solidago virgaurea), welche schon länger bei uns heimsisch ist, verwendet. Die beiden Pflanzen sind in ihrer Anwendung gleich. Sie werden hauptsächlich bei Leiden der Nieren und der Harnwege genutzt. Sie wirken harntreibend und entzündungshemmend. Sie spülen die Harnwege und die Nieren druch und reinigen. So nutzt man den Tee aus Goldrutenkraut (Blätter, Stängel und Blüten) bei Nierenbeckenentzündungen, Harnwegsinfekten, Blasenentzündung, Nierenschmerzen und zur Blutreinigung.

Früher wurde die Echte Goldrute in Noreuropa auch als Wundheilungsmittel verwendet. Das kraut hat eine leicht wundheilende Wirkung. In traditionllen Pflanzennamen wie etwa Wundkraut findet sich diese Anwendung auch in den Pflanzennamen wieder.

Eine weitere Anwendung der Goldruten war und ist, die Nutzung als Färbemittel. Mit den Blüten lasse sich Stoffe gelb, bis braungelb färben. So war die Echte Golrute vor Allem im Mittelalter ein wichtiges Färberkraut.

Aktuell steht die Kanadische Golrute in voller Blüte und es ist die beste Zeit sich seinen Vorrat Goldrutenkraut zu sammeln. Die Echte Golrute ist zumindest in Norddeutschland eher selten zu finden, so dass hier auf ein Sammeln von Wildpflanzen verzichtet werden sollte, um den Bestand nicht zu gefährden.

Text: Fabian Kalis
Bilder: www.pixabay.com, Stéphane TASSON

Nachdem die weiße Holunderblüte schon im Frühling den Sommer angekündigt hat (im phänologischen Jahreskreis ist die markiert die Holunderblüte den Beginn des Sommers), haben sich auch viele andere Sommerblüten einer frühen Schau angeschlossen. Nachdem die großen Flächen mit gelbem Löwenzahn und die Rapsfelder langsam dem späten Frühling wichen, merkte man bei den Bienen eindeutig, dass das Nahrungsangebot einen großen Rückgang verzeichnetete. Für die Bienen ist es daher umso schöner, dass die Trachtlücke zwischen Frühtracht udn Sommertracht in diesem Jahr recht kurz ausviel.

So blühte die Brombeere bereits auch schon wenige Tage vor Mitsommer und hält seitdem ihre zarten Blüten inmitten der dornigen Ranken für allerlei Insekten zum Besuch bereit. Bei der Menge an Bestäubern, die derzeit in den Blüten unterwegs sind, ist auf eine Reiche Brombeerernte zu hoffen. Die Brombeeren waren früher übrigens ein beliebtes Obst bei Opernsängern. Der vitaminreiche Saft aus den Früchten ist sehr gut für unsere Stimmmbänder und beugt Heiserkeit vor. Auch bei einer überbeanspruchten Stimme verschaffen sie schnell Linderung.

Auch die Linde ist nun Ende Juni bereits in voller Blüte. Die Lindenbäume summen und brummen wie ein lautes Sommerkonzert der zahlreichen verschiedneen Bestäuber. Bienen, Hummeln und allerhand Getier labt sich an den ergibiegen Lindenblüten. Diese lieblichen Pflanzenteile werden jetzt gerne auch von uns Menschen gesammelt, getrocknet und dann als Lindenblütentee in der Pflanzenheilkunde genossen. Die Lindenblüten verkörpen dabei die strahlende Kraft der Sonne,  Sie können uns auch im Winter das Gefühl vermitteln unter einer sommerlich summenden Linde zu Sitzen. Mit dieser warmen Sonnekraft vertreiben sie Erkältungskrankheiten.

Etwas auf sich warten ließ aber das Johanniskraut, dessen Blüte eigentlich die Sommersonnenwende begleitet. Viele Pflänzlein zeigen erst jetzt Ende Juni ihre gelben Blüten.

Ein weitere Schmauß für die Bienen ist die Rosskastanie, welche ebenfalls sehr früh mit Ihren kerzenartigen Blütenständen majestätisch Richtung Himmel ragte. Leider waren hier nur wenig Bestäuber zu finden. Bienen habe ich in diesem Jahr nicht an einer einzigen Kastanienblüte gesehen.Nur ein paar vereinzelte Hummeln besuchten die Blüten. Die Rosskastaniensamen werden in der Pflanzenheikunde zur Stärkung der Venen und anderer Blutgefäße genutzt. So helfen sie auch bei Krampfadern und Hämorhiden. Die Blüten werden als Tee aufgegossen als ein Mittel gegen Erkältungskrankheiten genutzt. Der Honig aus dem Nektar der Kastanie ist von dunkler brauner Farbe und hat einen sehr kräftigen und leicht bitteren Geschmack. Er ist eine wahrliche Delikatesse, die aber nicht bei allen Honigfreunden auf Aklang stößt.

Mit Beginn des Sommers nähert sich auch die Schwarmsaison bei den Bienen dem Ende. In diesem Jahr waren allerdings sehr wenig Schwärme unterwegs. Von meinen eigenen Bienen ist kein Volk geschwärmt. Ebenso hatte ich nur wenige Anfragen zum Einfangen von Bienenschwärmen. Es ist eben nicht jedes Jahr ein Schwarmjahr. Es heßt aber in der Imkerschaft: Schwarmjahre sind keine Honigjahre und Honigjahre keien Schwarmjahre. Bei dem derzeitgen Blütenangebot und den wenigen Schwärmen im Frühjar ist also auf eine reiche Honigernte zu hoffen.

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Innerhalb der Familie der Korbblütler gibt es die Gattung der Berufkräuter, welche aufgrund ihres Namens häufig für etwas Verwirrung sorgen. Exemplare dieser Pflanzengattung (Erigeon spp.) finden sich fast auf der gesamten Erdkugel, die meisten in Nordamerika. Bei uns in Mittel- bis Nordeuropa sind ledgilich 9 verschiedene Arten heimisch. Die meisten Arten sind ein- oder zweijährig, nur wenige ausdauernd, manche sogar immergrün. Typisch ist dabei die Korbblüte, die sich aus vielen einzelnen kleinen Blüten zusammensetzt, die von den länglichen Hüllblättern umrandet werden. Bei vielen Arten erinnert die gelb, weiße Blüte an die von Gänseblümchen. In der Tat ist die Familie der Gänseblümchen nahe mit den Berufkräutern verwandt. Ebenfalls bilden die meisten Arten, auch ganz gleich dem Gänseblümchen, eine Blattrosette am Boden. Die Blätter sind dabei stets wechselständig.

Der botanische Pflanzename Erigeon leitet sich von den griechischen Wörtern „eri“ (früh) und „geron“ (Greis) ab. Er ist ein Hinweis auf ein weiteres typisches Merkmal der Berufkräuter, nämlich die weiß wolligen Früchte, die sich alsbald nach der Blüte bilden.

In der Pflanzenheilkunde werden die verschiedenen Berufkräuter kaum angewandt. In den wnigsten Kröuterbüchern finden sihc Einträge zu diesen Pflanzen. Lediglich in älteren Büchern finden sich verzeinzelt Angaben zur Anwendung. Dabei sind die gerb- und bittersstoffreichen Pflanzen  gute Helfer bei vielerlei Leiden. Die Gerbstoffe sind innerlich angewandt hilfreich gegen Durchfall.  Hierzu mach man am besten einen Sud aus dem Pflanzematerial. Es wird dabei das komplette oberirdische Pflanzematerial inklusive Blüten und Stängel verwendet. Äußerlich helfen Abkochungen aus dem Kraut gegen entzündliche Leiden der Haut. In der Praxis besonders hilfreich bei Ekzemen, Neurodermitis oder als Sitzbad für einem wunden Babypopo. Auch eine schleimlösende sowie entzündungshemmende Wirkung wird dem Tee aus Berufkräutern zugeschrieben. Damit sind sie auch ein beliebtes Mittel gegen Erkältungskrankheiten und Husten. Sie wirken zudem schweißtreibend und unterstützenn das Fieber, welches ja ein wichtiges Mittel unseres Immunsystems im Kampf gegen die Krankheitserreger ist. Auch gelten sie als allgemein stärkendes Tonikum. Zudem sollen die Berufkräuter gegen Entzündungen im Mund und Rachen hilfreich sein. In der Pflanzenheilkunde wird zumeist das einjährige Berufkraut (Erigeon annuus) verwendet. Aber auch die anderen Arten sind gleichsam wirksam.

kahles Berufkraut

Doch was hat es denn nun mit dem Namen Berufkraut auf sich? Mit Beruf im Sinne von Arbeit hat es natürlich rein gar nichts zu tun. Der Name leitet sich ab von „berufen“, einem alten Wort für verzaubern. Wer mit einer schadhaften Intention verzaubert oder verhext wurde, der war berufen oder auch beschrien. Solche Verzauberungen galten als Urpsrung von Krankheiten und Leiden. Indem man den Berufenen nun mit einem Sud aus einem Berufkraut gewaschen hat, wurde der Schadzauber vom Kranken abgewaschen und auf die Pflanze übertragen, der Gpelagte wurde so geheilt. Insbesondere Babys, die besonders viel schrien, galten als beschriene Seelen. Eine Waschung mit Berufkräutern sollte hier Hilfe bieten und die bösen Mächte von den jungen Menschlein entzaubern. Neben den heute botanisch als Berufkräuter bezeichneten Pflanzen wurden früher auch einige andere nicht näher verwandte Pflanzenarten ebenfalls für diesen Zweck genutzt und als Berufkräuter bezeichnet. Im Volksgauben soll ein vor die Stirn gebundenes Berufkraut Verrückheit und Wahnsinn heilen. Ebenso finden wir die Bedeutung des Berufens auch in unserem Wort „Berufung“. Unsere Berufung ist nämlich der Lebenssinn oder Zweck, mit dem uns die Götter bereits vor unserer Geburt berufen haben. Es ist unsere angezauberte Bestimmung im Leben. Wir sind sozusagen berufen eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Und genau wie uns eine angezauberte schadhafte Berufung Übel bereiten kann, so bringt es uns kein Glück, wenn wir unserer von den Göttern angezauberten Berufung nicht folgen. Und da die Götter in der Regel viel mächtiger sind als die Hexen und Hexer und unguten Geister, die uns böses wollen, hilft auch kein noch so starker Sud aus Berufkräutern um unsere eigentliche Berufung im Leben abzuwaschen.

Einjähriges Berufkraut

Der englische Name „fleabane“ bedeuted „Flohbann“ und gibt einen Hinweis auf die Verwendung der Pflanzen zur Abwehr von Flöhen. Auch als essbarer Wildsalat sind die Berufkäruter zu nutzen. Die Blätter schmecken leicht bitter, sind aber in der Regel sehr zart und ansonsten mild und lieblich in ihrem Geschmack. Die Blüten sind ebenfalls genießbar.

In Deutschland kommt das Einjährige Berufkraut am häufigsten vor. Es ist auch unter den Namen „Weißes Berufkraut“ oder „Feinstrahl“ bekannt. Ursprünglich als Neophyt als Zierpflanze aus Ameriak eingewandert hat es sich schnell ausgewildert und kommt nun wildwachsend relativ häufig vor. Heutzutage haben die Berufkräuter mit ihren zahlreichen Zuchtformen hauptsächlich Bedeutung als Zierpflanze. Wild wachsende Exemplare der urpsrünglich bei uns einheimischen Berufkräuter sind selten geworden.

Text: Fabian Kalis

Bildnachweis: tigerente wikipedia.de CC-BY 3.0 DE, tigerente wikipedia.de CC BY 3.0 DE

Vermutlich jeder kennt den leicht scharfen Geschmack von Meerrettich, Senf und Co. Vielleicht ist manchem ja auch schon einmal aufgefallen, dass sich diese Schärfe von der des Chilis unterscheidet. Auch Pfeffer und Ingwer schmecken scharf, haben jedoch ihre ganz eigene Wirkungsweise. Kein Wunder, denn chemisch sind hier grundverschiedene Stoffe am Werk. In Chilis ist es das Capsaicin, was für ein brennendes Gefühl im Mund sorgt. Bei Kresse, Rettich usw. sind es dagegen sogenannte Senfölglycoside, die für die leicht bittere Schärfe verantwortlich sind. Bei Pfeffer ist es Piperin und im Ingwer findet sich Gingerol.

Alle diese Scharfmacher haben ihre ganz eigenen positiven Wirkungen auf unseren Körper. Manche sind echte Scharfmacher, die Liebe und Lust befeuern (Chili und Co.), andere wirken auf unser Magen-Darm-System (Ingwer und Pfeffer) und wieder andere helfen gegen verschiedene Krankheiten (Lauch, Zwiebeln, Kohlgewächse, Rettich). Mit ein paar von Ihnen wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen.

Senfölglycoside sind schwefelhaltige Zuckermoleküle. Sie sind verantwortlich für den typischen Geschmack und Geruch von diversen Kreuzblütern wie etwa Rettich, Meerrettich, Senf und Kohlgewächse, zu denen auch die Radieschen gehören. Auch in Kapuzinerkresse sind sie zu finden. Senfölglycoside haben eine nachweislich antibakterielle, virostatische und antimykotische Wirkung. Sie wirken also gegen bakterielle Infektionen, Viruserkrankungen und Pilzinfektionen. Wissenschaftliche Untersuchen zeigten eine besonders hohe Wirksamkeit gegen Influenzaviren. Aber auch gegen andere Viruserkrankungen sind senfölglycosidhaltige Zubereitungen wahre Wunderwaffen. Für die aktuelle Situation mit SARS-COV-2 vielleicht eine hilfreiche Möglichkeit zur Vorbeugung. Besonders die Radieschen empfehlen sich als kleine Immunbooster, da sie leicht selbst anzubauen und auch unverarbeitet ein echter Leckerbissen sind. Sie brauchen wenig Platz und sind nach der Aussaat innerhalb von 6 Wochen erntereif. Damit lässt sich auch auf dem Balkon ein bisschen Selbstverantwortung anbauen. Auch für Kinder sind Radieschen ein schönes Projekt zum selber anziehen. Sie gelingen nahezu immer und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Und ganz nebenbei kann man mit den leckeren Wurzeln aktiv etwas für seine Gesundheit tun. Man muss sich nur mit dem leicht scharfen, bitteren Geschmack anfreunden.

In Zwiebeln und Knoblauch finden sich weitere schwefelhaltige Verbindungen, die ebenfalls starke Effekte auf unsere Gesundheit und unser Immunsystem haben. In der Zwiebel ist es der Stoff Isoalliin. Dieser Stoff (oder eher seine Abbauprodukte, die sofort beim Anschneiden der Zwiebel entstehen) treibt uns die Tränen in die Augen, wenn wir Zwiebeln schneiden und verleiht ihnen den scharfen Geschmack. Im Knoblauch ist es Allicin, das den typischen Duft (und auch Knoblauchatem) verursacht. Beide Stoffe wirken stark entzündungshemmend. Aus diesem Grund nutzt man aufgelegte Zwiebeln gerne bei äußerlichen Entzündungen aufgrund von Insektenstichen. Auch die Zwiebel auf dem Ohr bei Entzündungen der Ohren ist deshalb hilfreich. Knoblauch verwendet man in der Pflanzenheilkunde, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen der Atemwege. Bei Lungenentzündung gilt es als eines der besten pflanzlichen Mittel. Das Allicin wirkt nämlich direkt an Ort und Stelle. Über den Darm wird der Stoff vom Körper aufgenommen und gelangt ins Blut. Über den Blutkreislauf gelangt das Allicin schließlich zu den Lungen, wo es über das sauerstoffarme Blut ausgeatmet wird. Dies ist auch der Grund, warum wir nach dem Genuss von Knoblauch so einen penetranten Knoblauchduft verströmen, gegen den auch kein Zähneputzen hilft. Der Duft kommt nämlich direkt aus unserer Lunge. Auch Knoblauch scheint also eine wunderbare Heilpflanze bei der aktuellen COVID-19 Pandemie zu sein.

Es zeigt sich, dass es nicht immer die exotischen und besonderen Heilpflanzen sein müssen, damit wir gesund bleiben und gesund werden. Auch in unseren alltäglichen Nahrungsmitteln finden sich ungeahnte Heilkräfte. Eine gute Ernährung mit ordentlich Knoblauch und Kohlgewächsen kann uns also gesund und munter durch viele Krankheitswellen bringen.

Text: Fabian Kalis

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Nochimmer hat uns die SARS-COV-2 Pandemie voll und ganz im Griff. Fast auf der gesamten Welt steigt die Zahl der Infizierten und Krankheitsverläufe mit einem tödlichen Ende. Die Menschen sind zum Daheimbleiben verdonnert, viele Geschäfte und Unternehmen machen eine Zwangspause. Sozialkontakte müssen behördlich angeordnet gemieden werden. Da ist es kein Wunder, dass viele Menschen anfangen sich zu sorgen. Im letzten Artikel ging es um die Kräuter, die uns in dieser stressvollen Zeit helfen können, die Angst zu nehmen. Jetzt soll es um weitere pflanzliche Helfer für die Krise gehen. Denn auch die Angst, selbst an der Krankheit zu erkranken und im schlimmsten Fall sogar zu den unglücklichen Wenigen zu gehören, bei denen die Erkranung einen kritischen Verlauf nimmt ist zumindest nachvollziehbar. Insbsondere dann, wenn man selbst zu einer der Risikogruppen gehört. Ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche gelten als besonders gefährdet. Gut, dass uns auch hierbei die Kräuter ganz aktiv unterstützen können. Es gibt zahlreiche pflanzliche Mittel, die das Immunsystem sträkren und uns so in dieser Zeit dabei unterstützen gesund zubleiben. Zwei besonders wirksame Pflanzen möchte ich hier vorstellen.

Sonnenhut (Echinacea purpurea)

Echinacea (Echinacea spp.) oder auch Sonnenhut oder Igelkopf ist wohl die bekannteste immunstärkende Pflanze in der Phytotherpie. Diese Pflanze, die es in den verschiedensten farblichen Gestlatungen gibt, ist auch eine beliebte Zierpflanze in Blumengärten. Am häufigtsten verwendet man den purpurnen Sonnehut (Echinacea purpurea) für medizinische Zwecke aber auch die anderen Varianten (Echinacea angustifolia, Echinacea pallida) sind sehr heilkräftig. Die Pflanze kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde von den dortigen Indianerstämmen traditionell bei Halsschmerzen, Mandelentzündung und Atemwegserkrankungen angewandt. Der Name Echinacea kommt dabei aus dem Griechischen und bedeutet Seeigel. Der Name bezieht sich dabei auf die stacheligen runden Blütenköfe der Pflanze.

Purpurner Sonnehut mit summendem Blütenbesucher

Angwendet wird Echinacea am besten als mehrwöchige Teekur. Hierbei trinkt man über einen Zeitraum von zwei Wochen 3 mal am Tag eine Tasse des frisch aufbegrühten Tees aus dem Kraut und Blüten. Die Pflanzenwirkstoffe sind Echinacosid, Kaffeesäure, Polyethine sowie Flavonoide wie Rutin, Kämpferol und Quercetin. Auch ätherische Öle und Alkylamide finden sich in der Pflanze. Vor Allem die Fraktion der Alkylamide wird für die Immunstärkende Wirkung der Pflanze verantowrotlich gemacht. Bei den Nordamerikanischen Indianerstämmen wird vornehmlich der frisch ausgepresste Pflanensaft verwendet. Auch wenn die Konzentration der wirksamen Inhaltstoffe hierbei wesentlich höher ist als bei einem Aufguss mit kochendem Wasser, so ist die Anwendung als Tee doch wesentlich anwenderfreundlicher. Zudem kann hierfür getrocknetes Kraut verwendet weden, welches man einfach in der Apotheke oder dem Kräuterhandel bekommt. Die anwendung sollte aber nie länger als drei Wochen am Stück dauern, da sich die postive Wirkung auf unser Immunsystem dann langsam ins Gegenteil wandelt. mit entprechenden Pausen zwichschen den Anwendungen kann Sonnehut aber durchaus in wiederkehrenden Kuren längerfristig genutzt werden.

Holunderbeeren und Holunderbeersaft

Eine weitere Pflanze, die unser Immunsystem unterstützt ist der Holunder. Da ich über den Holunder bereits einen ausfühlirchen Artiel geschrieben habe (hier), will ich an dieser Stellt nur kurz nochmal darauf eingehen und nur das Wichtigste einmal wiederholen. Sowohl die Blüten als auch die Beeren des Holunders haben eine immunstärkende sowie schweißtreibende Wirkung. Holunder unterstützt den Körper beim Fieber. Fieber ist keine, wie häufig falsch angenommen, negative Krankheitssymptomatik sondern eine wichtige Funktion unseres Immunsystems. Durch das Fieber bekämpft der Körper die Krankheitserreger, die bei diesen hohen Temperaturen nur schlecht überleben können. Es ist also ratsam das Fieber zuzulassen. Die Blüten werden als Tee getrunken, aus den Beeren kann ein Saft gekocht werden. Wichtig zu wissen ist, das die Beeren im rohen Zustand leicht giftig sind. Nur durch das Erhitzen werden die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe zerstört. Holunder war für die Waldvölker Noreuropas eine der wichtigsten Heilfplanzen. Besonders bei Viruserkrankungen schätze man seine stark immunstärkende Wirkung. So wurde der Holunder in Zeiten vor Einführung der Masernimpfung gerne als Thereupitsches Mittel bei dieser Kinderkrankheit genutzt. Der Holunder kann dabei sowohl vorbeugend als auch als therapeutisch bei einer aktuen Erkrankung genutzt werden.

Blüten vom Schwarzen Holunder

Ich wünsche allen Lesern, dass sie gesund und munter bleiben und sich trotz all der schwierigenden Dinge, die derzeit geschehen, nicht ihre postive Einstellung und Hoffnung wegnehmen lassen. Ich hoffe, dass diese kruzen  Ausführungen dem ein oder anderen in dieser besonderen Zeit hilfreich sein können.

Text: Fabian Kalis

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In der derzeitigen Lage der Welt, ist es nachzuvollziehen, wenn Ängste, Stess und innere Unruhe uns belasten. Die Ungewissheit, wann und ob unser Alltag wiederkommen wird, ob wir und unsere Lieben gesund bleiben und welche Veränderungen als nächstes unser persönliches Leben durcheinander würfeln ist für die meisten Menschen nicht so einfach zu ertragen. Dennoch ist es normal, wenn wir auf neue ungewisse Situationen ersteinmal mit Angst und Sress reagieren. Schwierig wird es aber, wenn diese innere Unruhe zu einem Dauerzustand wird. Chronischer Stress macht krank. Vor allem unser Immunsystem leidet unter der Dauerbelastung. Und das können wir gerade in Zeiten einer globalen Pandemie wirklich nicht gebrauchen.

Doch was hilft uns dabei mit dieser Situation ruhig und gelassen umzugehen? Auch hier bietet die Natur uns eine reiche Auswahl an pflanzlichen Helfern. Sie unterstützen uns dabei, Ruhe zu bewahren und mit einem klaren Kopf und guten Gedanken in die zukunft zu schauen. Sie reduzieren unsere Ängste und Stress.

Ein echtes Kraftpaket unter den pflanzlichen Beruhigungsmitteln ist der Lavendel. Ätherisches Lavendelöl wird nicht umsonst gerne bei Babys und Kleinkindern zur Einschlafhilfe genutzt. Der Duft der lilafarbenen Blüten hat eine beruhigende Wirkung. Dabei hilft eine Kopfmassage mit reinem Lavendelöl auch uns Erwachsenen. Auch innerlich eingenommen, etwas als Teeaufguss, unterstützt die stark aromatische Pflanze uns in stressigen Zeiten. Ängste werden abgebaut, Stress reduziert und ein Gefühl von Ruhe, Entspannung und Optimismus macht sich im Körper breit. Auch ein alkohlischer Auszug aus den Blüten extrahiert die hochkonzentrieten Pflanzenkräfte. Ein Teelöffel voll einer so angesetzten Lavendeltinktur hilft in aktuen Stressituationen.

Eine weitere, ebenfalls stark wirksame Pflanze ist die Passionsblume. Dieser  Pflanzenfamilie haben wir nicht nur die leckeren Maracujafrüchte zu verdanken, auch die Blüten und Blätter der Kletterpflanze lassen sich in stressigen Momenten nutzen. Ein alkoholischer Auszug oder auch ein Aufguss mit kochendem Wasser entlocken der Pflanze ihre kostbaren Inhaltstoffe. Passionsblume hat ebenfalls eine stark stressreduzierende wirkung und löst Angstzustände auf.

Neben Lavendel und Passionsblume gibt es noch weitere subtiler beruhigende Pflanzen, die wir anwenden können. So haben auch Melisse, Lindenblüten und Kamille eine entpasannende Wirkung, die wir als Tinktur oder Teeaufguss genießen können. Die beruhigende Wirkung der Melisse machten sich schon die Nonnen und Möcnhe mit dem bis heute bekannten Melissengeist zu Nutze. Auch die Teepflanze hat trotz ihres Koffeningehaltes eine überwiegend entspannende Wirkung. Hierfür ist das im Tee enthaltene Teanin verantwortlich. Dieser Wirkstoff hat eine stark angst- und stresslösende Wirkung. In der Schulmedizin wird dieser Stoff sogar erfolgreich zur Behandlung von schweren Psychischen Krankheiten wie etwa Schizophrenie eingesetzt.

Ein Vorteil von all diesen Pflanzen ist, dass sie nicht müde machen. Sie können daher auch am Tag angewendet werden. Als Einschlafhilfe funktionieren sie aber trotzdem gut, wenn es sich um stressbedingte Schlafstörungen handelt.

Rezept für einen Entpsannungstee:

5 Teile Melissenblätter

5 Teile Passionlumenkraut

2 Teile Lindenblüten

2 Teile grüner Tee

1 Teil Lavendelblüten

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Aktuell leben wir in einer Zeit der Ungewissheit und immer neuen Herausforderungen. Innerhalb weniger Tage wurde unser Alltag auf den Kopf gestellt. Wahnsinn, Hysterie und Panik regieren das Bewusstsein. Krass, wie schnell unsere komplette Gesellschaft sich gewandelt hat. Das Virus, dass für diesen Umbruch verantwortlich ist, sorgt dabei bei den meisten für viel weniger Aufregung als die ganzen immer neuen und stündlich wechselnden Maßnahmen, die die Regierungen den Bürgern auferlegen. Ausgangssperren, Kontaktverbote, Schließungen von Einzelhandel etc. Nicht nur persönliche Freiheiten werden entsagt und sorgen für drastische Einschränkungen sondern auch wirtschaftlich bedeuten diese Maßnahmen besonders für viele der kleinen regionalen Betriebe, der Familienunternehmen, der Selbständigigen und Freiberufler das Ende. In solchen Zeiten ist es nicht leicht, sich auf das postive in der Welt zu besinnen und Hoffnung zu bewahren. Doch genau das ist das einzige, was wir derzeit tun können und was wir auch tun sollten.

Die Sonne wird wieder scheinen. Auf den Winter folgt der Frühling und auf den Tod der ganzen einjährigen Pflanzen im Herbst das Keimen neuen Lebens im nächsten Jahr. Die Natur läuft in immer wiederkehrenden Zyklen ab. Alles geht vorbei. Und so wird auch die Corona-Krise vorbeiziehen. Mit ihr werden derzeit viele gesellschaftliche Normen und Werte in Frage gestellt, die Globalisierung steht auf dem Prüfstand. In Zeiten in denen viele große Unternehmen still stehen tut sich auch in Sachen Klimaschutz etwas. Weitaus weniger Umweltverschmutzung und Austoß von Klimagasen ist derzeit zu beobachten. Die unfreiwllige Pause von Arbeit und Alltag lockt viele Menschen nach draußen in die Natur. Und dort merken sie, wie gut es tut, mal draußen zu sein. Vielleicht erwartet uns ja ein langfristiges Aufwachen und Rückbesinnen auf altes Wissen.

Gerade jetzt können uns die Kräuter nicht nur helfen gesund zu beleiben, unser Immunssystem zu stärken oder Krankheiten zu heilen, sie können uns auch die Seele und unser Gemüt erhellen. Wenn wir jetzt im Frühling in der Natur unterwegs sind und überall das sprießende Grün und die lebenskräfte der Natur wahrnehmen, so merken wir auch in uns selbst ein Aufhellen der Kraft und Freude.

Besonders zu empfehlen ist jetzt das Scharbockskraut, welches reich an Vitmain C ist. Frisch gepflückt und kleingehackt läasst sich mit ihm ein schmackhafter Frühlinsquark zaubern, der unserem Körper die nötige Power gibt, um ein starkes Immunsystem zu haben. Auch die Gundelrebe oder der Gundermann finden sich frisch am Waldboden. Dieses Kraut ist nicht nur zum Ausschwemmen von Schwermetallen im Körper und dem äußerlichen Behandeln eitriger Wunden (Gund ist ein altes deutsches Wort für Eiter) gut sondern es ist auch ein hervorragendes Mittel bei Bronchtitis und anderen Erkrakrungen der Atemwege. Die Natur hält alle Heilmittel für uns bereit. Also nutzt die Zeit und geht nach draußen. Nehmt Kontakt auf mit den Pflanzen des Frühlings und schaut, welche heilsamen Kräfte ihr schon beim bloßen Kontakt mit den Pflanzen erspüren könnt. Das hilft gegen Angst und Panik, gegen Hysterie und Lagerkoller. Es tut gut. Es hilft uns, sich auf das Wesneltiche rückzubesinnen.

Noch etwas in eigener Sache: auch mich trifft das Veranstaltungsverbot, welches derzeit herscht. Kräuterwanderungen, Seminare und andere Angebote von mir,  können derzeit nicht stattfinden. Das bedeutet natürlich auch für mich einen Verdienstausfall, der schwer auszugleichen ist. Doch es gibt auch eine Zeit nach der Krise. Ich freue mich daher über alle Interessenten, die sich auch jetzt schon Gedanken um die Zeit nach Corona-Krise machen und sich für zukünftige Veranstaltungen anmelden. Dies gibt Planungssicherheit, Liquidität und die wirtschaftliche Kraft, diese Zeit als kleines freiberufliches Unternehmen durchzustehen. Als kleinen Anreiz biete ich derzeit 20 % Rabatt auf alle Veranstaltungen, wenn ihr euch bis zum 31.03.2020 anmeldet. So haben alle etwas davon. Ihr spart und ich kann für die Zukunft planen.

Der Onlineshop meiner Imkerei ist nach wie vor geöffnet. Bestellungen werden wie gewohnt ausgeliefert. Meine persönliche Empfehlung: bestellt Propolis und macht euch die Kraft des natürlichen Tonikums aus dem Bienenstock zu Nutze. Auch mit einem Einkauf in meinen Onlineshop könnt ihr mich unterstützen. Ich freue mich über jede einzelne Bestellung. Und auch hier gibt es einen Anreiz auch für Kleinstbestellungen: derzeit sind alle Bestellungen mit einem Warenwert ab 25 € versandkostenfrei.

Auch Bienenschwärme darf ich derziet noch einfangen. Die Schwarmsaison geht jetzt bald los. Meldet euch also gerne. Auch die Beratung bezüglich Hornissen und Umsiedlungen von Nestern führe ich aktuell noch durch. Meldet euch also auch in diesem Fall wie gewohnt bei mir.

Wir werden diese Zeit gemeinsam (zumindes in unseren Herzen, denn physisch hersscht ja ein Kontaktverbot) druchstehen. Da bin ich mir sicher. Lasst uns also schon jetzt den Samen für eine fruchtbare Zukunft nach der Krise setzen. Die Sonne wird wieder scheinen und das schon bald. Macht das beste aus dieser Zeit.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Zu Beginn des Frühlings trauen sich einige zarte Pflänzlein in das erste warme Licht der Sonne. Nach dem kargen und grauen Winter wird es langsam wieder grün in den Wäldern und auf den Wiesen. Eine dieser zarten Pflanzen, die sich mutig hervorwagen, noch bevor das Laub an den Bäumen den Boden zu schattig macht, ist der Waldmeister.

Mit den künstlichen, giftgrünen, synthetischen Waldmeisterprodukten, die viele aus den Supermärkten kennen, hat der echte Waldmeister jedoch nur wenig gemein. Dennoch bietet auch der richtige Waldmeister ein unverwechselbares Aroma. An warmen Frühlingstagen kann man den typischen Waldmeisterduft oft schon über mehrere hundert Meter Entfernung in den Wäldern ausmachen. Wer seiner Nase folgt, der findet also leicht die Stellen, an der viel Waldmeister geerntet werden kann. Verantwortlich für den Duft und auch den Gechmack ist der Inhaltsstoff „Cumarin“, welcher auch frishem Heu seinen Duft verleiht.

Wer nun aber den Waldmeister pflückt und direkt einen aromatischen Geschmack oder Duft erwartet, der wird enttäuscht. Das Waldmeisteraroma kommt nämlich erst bem Welken der Pflanze wirklich zum Vorschein. Der Grund: in der wachsenden Pflanze ist das Cumarin an ein Zuckermolekül gebunden. Es liegt als Cumaringlykosid vor. In dieser Form hat es weder Duft noch Geschmack. Erst beim Welken der Pflanze spaltet sich dieser Stoff auf und das Cumarin gibt seinen charaktetisitschen Duft preis. Doch auch wer zu lange waret wird enttäuscht. Schnell verfliegt der Waldmeisterduft wieder. Vollständig getrocknete Pflanzen verfügen über kaum noch Aroma. Daher ist Waldmeister eine Pflanze, die man am besten direkt im Frühling, frisch nach dem Ernten nutzt.

Am bekanntesten ist wohl die Nutzung des kleinen Krautes zum Aromatisieren von Wein und Perlwein. Die Waldmeisterbowle oder auch Maibowle ist ein traditionelles Getränk von Frühlingsfeierlichkeiten. Dabei gehen die Rezepte für solch einen Trunk auf uralte Anwendungen zurück. Schon die nordeuropäischen Waldvölker schätzten das Aroma des Meisters des Waldes sehr und setzten einen leicht alkoholischen Trank aus Birkensaft, Waldmeister und Honig an. Wenn verfügbar wurden auch noch ein paar getrocknete Fliegenpilze aus dem vergangenen Herbst mit hinzugegeben. Da jetzt auch die Zeit ist, in der man den süßlichen Birkensaft zapfen kann (Anleitung gibt es hier: Birkensaft zapfen), lassen sich diese beiden Schätze aus der Natur gut kombinieren.

Aber auch ohne Birkensaft, Fliegenpilz und Honig lässt sich mit dem Waldmeister ganz unkompliziert eine moderne Variante des Maiweines zaubern. Hierzu eine gute Hand voll frischen Waldmeister nehmen, diesen für eine paar Studen an einem warmen Ort anwelken lassen und anschließend zusammen mit 1 liter Sekt in ein verschließbares Gefäß tun. Diesen Ansatz kann man dann gut 12 Stunden ziehen lassen. Anschließend entfernt man den Waldmeister wieder und kann sich an einem köstlichen Trunk erfreuen.

In vielen Rezepten wird davor gewarnt, mehr als einen Stängel Waldmeister zu benutzen oder ihn länger als 20 minuten ziehen zu lassen. Eine angeblich schädliche Wirkung des Waldmeisters sei der Grund. Dies ist aber völliger Blödsinn. Wer eine echte Waldmeister Wirkung erwartet (eine echter Maienwein berauscht noch auf eine ganz andere Art und Weise als nur durch den Alkohol), der muss schon eine gewisse Menge an Waldmeister nutzen. Unsere Vorfahren taten es auch. Und feierten so ihre ausgelassenen und fröhlichen Frühlingsfeste.

Aus einem Ansatz aus Birkenwasser mit Waldmeister lässt sich auch ein sehr aromatisches Gebäck zaubern. Egal ob Brot oder süßer Hefezopf. Mit diesen Zutaten können wir die Frühlingskraft auch als essbare Variante zu uns nehmen.

Der Waldmeister wirk stimmungsaufhellend, belustigend, enthemmend und aktivierend. Es ist also ein ideales Frühlingskraut, welches die trüben Wintergeister aus dem Körper austreibt. Cumarin hat zudem eine schmerzlindernde und blutverdünnende Wirkung, was Waldmeister auch zu einer Medizin bei leichten Kopfschmerzen macht. In hohen Dosierungen soll es jedoch Kopfschmerzen verursachen… Diese Wirkung konnte ich aber selbst in sehr gut dosierten Waldmeisterweinen nicht beobachten.

Bis 2011 war der Waldmeister übrigens in Deutschland als Lebensmittel nicht zugelassen. Sämtliche Waldmeisterprodukte enthielten also keinerlei echten Waldmeister. Grund hierfür war eine falsch interpretierte Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen des Krautes. Das kleine Pflänzein wurde als giftig klassifiziert. Neuere Untersuchungen wiederlegten dies aber. Seit 2011 ist der Waldmeister nicht mehr giftig und auch wieder als Lebensmittel zugelassen. Als Zutat in Lebensmitteln mit Waldmeisteraroma sucht man ihn aber immernoch vergebens. Das synthetische Waldmeisteraroma ist erstens billiger und es ist der Geschmack, den die Menschen nun von Waldmeister erwarten. Ledglich ein Berliner Unternehen mit dem Namen Sensatonics, welches ganz zauberhafte Pflanzenliköre herstellt, hat seit der Zulassung des verbotenen Krautes einen wahnsinnig leckeren und auch wirkungsvollen Waldmeisterlikör auf den Markt gebracht, der mit echtem Waldmeister zubereitet wird.

Doch warum ist der Wadmeister nun der Meister des Waldes? Hans-Georg Schaaf, der Betreiber des Zaubertrank in Hamburg, einem Laden voll von kuriosem und zauberhaftem aus fast allem was unsere Natur zu bieten hat, beschreibt es passend: Der Waldmeister ist der Dirigent. Egal welche anderen wirksamen oder heilenden Pflanzen man mit ihm zusammen einnimmt, der Waldmeister sorgt für ein harmonisches Zusammenspiel aller Wirkungen und Wirkstoffe. Er ist der Meister, der die Kräfte des Waldes leitet und für uns zu einer harmonischen Synergie zusammenführt.

Text: Fabian Kalis

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Bei Kindern äußerst beliebt sind die nun im späten Sommer reifen Samenkapslen der Springkräuter. Bei jeder leichten Berührung explodieren die kleinen grünen Früchte und schleudern so ihre Samen bis zu mehrere Meter weit durch du Luft. Dieses spannende Schauspiel ist eine zumindest bei unseren einheimischen Pflanzen ungewohnte Strategie zur Ausbreitung. Die meisten Springkräuter finden sich in Afrika, Asien und Nordamerika. Einige von ihnen sind aus Asien als Zierpflanzen nach Europa gekommen und kommen nun als Neophyten bei uns vor.

Die eindrucksvolle Blüte des Indischen Springkrautes (Impatiens glandullifera)

Mittlerweile haben sich zwei Springkrautarten fest bei uns eingebürgert: das Indische Sprinkgraut (Impatiens glandullifera) und das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora). Diese schnell wachsenden Arten besiedeln die Lücken in unserer Vegetation. Neben den neu eingewanderten Arten gibt es bei uns noch das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), welches die einizge ursprünglich einheimische Springkraut Art war.

Viele vermeintliche Naturschützer sehen in den eingewanderten Springkräuter und generell in Neophyten eine Gefahr für unsere einheimische Natur. Die Sorge um die Gefährdung unseres Ökosystems durch invasive Arten ist groß. So wird die Bekämpfung neuer Arten propagiert und vollzogen. Ausrottung von Pflanzen für den Naturschutz…

Klein und gelb sind die Blüten des kleinen Springkrautes

Diese Sorge um störende Neulinge in unserer Pflanzenwelt ist jedoch ziemlich kurzsichtig und lässt die vielen positiven Aspekte der zugewanderten Pflanzen ungeachtet. Erdgeschichtlich gesehen befinden wir uns in Nordeuropa noch inmitten einer Wiederbesiedelgunszeit nach einer Eiszeit. Während der letzten Eiszeit sind nahezu alle Pflanzenarten in Nordeuropa augestorben. Mit dem Rückgang des Eises und dem immer wärmer werdenen Klima kamen nun Pflanzen, die in wärmeren Erdteilen überlebt haben, zurück und fingen an den neuen Lebensraum zu besiedeln. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Im Verlgeich zu Ergebieten, in denen die letzt Eiszeit viel länger zurück liegt, sind wir hier noch extrem arm an Artenreichtum. Die Ausbreitung von imme mehr Neophyten in unserer einheimischen Flora ist also ein völlig natürlicher Prozess.

Die reifen Kapselfrüchte warten auf eine Berührung…

In unserem Ökosystem übernehem die Springkräuter zudem eine wichtige Rolle. Als spät blühende Nektar und Pollenspender sind sie eine willkommene Nahrungsquelle für Honigbienen und andere Insekten, die sonst zum Ende des Sommers kaum noch große Blütentrachten finden. Die üppig blühenden Springkräuter bilden nun noch eine weitere große Trachtquelle am Ende des Bienenjahres.

Bienen, Hummlen & andere Insekten lieben die pollen- und nektarreichen Blüten

Auch für uns Menschen ist das Springkraut ein liebsamer Energiespender im Sommer. Während die meisten anderen Pflanzen ihre Zeit schon hinter sich haben, sprießt das Springkraut auch im späten Sommer noch mit frischem und zartem Grün aus der Erde. So eine leichte und liebliche Pflanzenkraft finden wir sonst nur in den Frühlingskräutern. Die Blätter des kleinen Springkrautes sind essbar und so ein willkommener Wildkräuterschatz. Auch die Samenkapslen und die Samen sowohl vom Indischen als auch vom Kleinen Springkraut sind essbar. Die ölhaltigen Samen haben einen nussigen, teilweise scharfen Geschmack und eignen sich daher hervorragend als Gewürz. Die aufgeplatzten Kapselfrüchte schmecken ähnlich wie Sprossen und machen sich gut im Salat. Die imposanten Blüten des Indischen Springkrautes machen sich auch gut als essbaere Salatdeko. Auch können sie mit Zucker zu einem köstlichen Gelee eingekocht werden.

Das Kleine Springkraut ist eine Schattenpflanze. In der Sonne lässt es die Blätter runterhängen.

Auch in der Pflanzenheilkunde kann das Springkraut einen Platz ergattern. In unserer traditionellen Pflanzenheilkunde wird es natürlich nicht erwähnt, ein Blick in die Uprsprungsgebiete des Krautes zeigt jedoch, dass die Blätter des Indischen Sprinkrautes dort als harntreibender Tee aufgebrüht werden.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Eine heilkräftige Pflanze welche zu Beginn des Sommers zu blühen beginnt, ist das Johanniskraut. Die zarten Pflänzlein mit ihren zahlreichen gelben Blüten zieren nun meist in großer Anzahl die Wiesen und Wegesränder. Jetzt ist auch die beste Zeit, diese Heilpflanze zu sammeln. Mit einer Schere, einem Messer oder einer Sichel können die Pflanzenstängel samt Blüten und Blättern abgeschnitten werden. Am besten sammletn man das oberste Drittel der Pflanzen. Hier finden sich die meisten Blätter und die gelben Blüten. Zudem sind die Pflanzenstängel weiter oben niht mehr so stark und leichter zu durchtrennen. Die einzelnen Stängel können zu einem Bund zusammengebunden und dann zum Trocknen aufgehangen werden. Getrocknet kann das Kraut nun als Tee aufgebrüht werden.

Am bekanntesten ist das Johanniskraut in der Pflanzenheilkunde für seine stimmungsaufhellende und leicht antidepressive Wirkung. Ein Tee oder andere Zubereitungen aus dem blühenden Kraut wirken nachweislich bei leichten Depressionen. Im Fachhandel gibt es mittlerweile diverse Fertigpräperate aus dem Kraut, die einfach zu dosieren sind und ohne großen Aufwand eingenommen werden können. Eine ebenso gute Wirkung hat jedoch auch der stets frisch aufgebrühte Tee. Das Ritual der Teezubereitung und des anschließenden Trinkens gibt der Heilwirkung des Krautes noch eine ganzheitliche Ergänzung.

Viele weitere Wirkungen des Johannskrauts finden sich in der äußerlichen Anwendung. Hierzu wird aus den Blüten ein Öl hergestellt. Man kann das fertige Öl im Fachhandel kaufen. Man kann es sich aber ebenso ganz einfach selber herstellen. Hierzu benötigt man die frischen Pflanzenblüten. Diese werden in ein Pflanzenöl eingelegt, bis sich die Wirkstoffe aus den Blüten im Öl herausgelöst haben. Genutzt werden kann hierzu eigentlich jedes Pflanzenöl, ganz nach belieben. Ich selber nutze gerne Distelöl als Grundlage fpr meine Ölauszüge. Distelöl ist reich an Vitamin E, welches der Haut wohltut. Zudem ist es fast durchsichtig und geschmacks und geruchsneutral. Die eingelgeten Pflanzen können so also ihr eigenes Aroma besonders gut entfalten, ohne das Geruch oder Geschmack des Öls diese überlagert.

Die frischen Johanniskrautblüten werden in ein Gefäß gefüllt und mit Öl aufgefüllt. Nun wird das Gefäß verschlossen und für ca. 4 Wochen stehen gelassen. Das Öl verfärbt sich mit der Zeit rot. Hierfür verantwortlich sit der Wirkstoff Hypericin, der sich in den gelben Blütenblättern befindet und dem Johanniskraut seine Hautpwirkung verleiht. Manchmal findet man Johannsikrautöl auch unter dem Namen Rotöl im handel. Wenn das Mazerat lange genug gezogen ist, kann das Öl mit den Blüten durch ein Sieb abgegossen werden. Das jetzt fertige Heilfplanzenöl sollte nun lichtgeschützt gelagert werden. Hierzu eignen sich die Braunglasflaschen, welche in der Apotheke Verwendung finden sehr gut.

Das Johanniskrautöl wird äußerlich genutzt bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Eine Einreibung der entsprechenden Stellen mit dem Öl wirkt kühlend und lindert den Schmerz. Zudem unterstützt es die Heilungskräfte der Haut. Aber auch bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und kleinen Wunden ist die schmerzstilende Wirkung des Öls ein guter Helfer. Des Weiteren beugt Johanniskrautöl der Narbenbildung vor. Die verwundeten Stellen sollten während der Heilung dazu regelmäßig mit dem Öl eingerieben werden. Aber auch ältere Narben können mit dem Rotöl behandelt werden, um weicher zu werden.

Bei der Verwendung von Johanniskraut egal ob innerlich oder äußerlich, sollte man jedoch bedenken, dass das Hypericin die Haut lichtempfindlich macht. Wer sich also mit Johannsikrautöl eingerieben hat oder regelmäßig den Tee oder andere Zubereitungen aus dem Kraut zu sich nimmt, der sollte die direkte und ungeschützte Sonne auf seiner Haut meiden, da es sonst sehr schnell zu Sonnenbrand kommen kann. Die gesteigerte Emfpindlichkeit der Haut gegenüber Licht, kann aber vor allem im Winter an den langen und dunklen Tagen helfen einen hellen Gemütszustand zu bewahren.

Das Johanniskrautöl kann auch in der Küche verwendet werden. Das feine Aroma gibt dem Essen eine sommerliche Note. In Dressings für Salate oder in anderen kalten Zubereitungen kann man so die Heilwirkung des Johanniskrautes mit einer leckeren Speise vereinen.

Erkennen tut man das Johanniskraut (Hypericum perforatum, auch Tüpfeljohanniskraut gennant) an seinen Blüten. Die gelben Blüten enthalten kleine rote Tüpfel, die man lecht erkennen kann, wenn man die Blütenblätter in die Sonne hält. Auch beim Zerreiben der gelben Blätter erkennt man die Heilkraft. Aus den Blütenblättern tritt dann ein roter Farbstoff aus, der die Finger verfärbt. In diesem roten Farbstoff liegt die Heilkraft des Johanniskrautes.