Nahe Grevesmühlen liegt an der B104 der Everstorfer Forst. In diesem Waldgebiet haben sich unzählige Megalithbauten aus der Jungsteinzeit erhalten. Diese frühen Bauwerke der Menschen zeugen noch heute von dem Leben der damaligen Kulturen. Es handelt sich hierbei um Bauten aus unbehauenen Findlingen, die von von den Steinzeitmenschen unter hohem Arbeitsaufwand zu den typsich in Nordeutschland anzutreffenen Großsteingräbern aufgestellt wurden.

Steinkammer in einem Langbett

Bei den Großsteingräbern unterscheidet man verschiedene Bauweisen. Es gibt zum einen die als Dolmen bezeichneten Steinkammern, die aus drei oder mehr Tragsteinen mit mindestens einem Deckstein bestehen. Aus den einfachen Dolmen haben sich in späterer Zeit die Ganggräber entwickelt, welche eine Erweiterung um einen steinernen Gang in die Steinkammer enthalten. Die Dolmen und Gangräber wurden in der Regel mit kleineren Steinen oder Erde zu einem großen Grabhügel bedeckt, der häufig mit weiteren Steinen eingekreist wurde. Diese Bauwerke werden auch als Hügelgräber bezeichnet.

schmaler Gang an der Seite eines größeren Ganggrabes

Eine dritte Form sind die Langbetten. Hierbei handelt es sich um meist rechteckige Grabhügel, die mit einem Steinkranz umgeben sind. Die Langbetten zählen mit Längen zwichen ca. 20 m und 180 m zu den größten Grosßsteingräbern. Die Langbetten können im Grabhügel eine Steinkammer enthalten. Viele Langbetten sind jedoch kammerlos. Archäologische Ausgrabungen zeigten jedoch, dass diese kammerlosen Langbetten früher Kammern aus Holz enthielten.

Steinkranz an einem Hünenbett mit Steinkammer

Aufgrund der enormen Größe und Schwere der verbauten Steine, rätselsten die Menschen schon früh, wie diese Bauwerke wohl errichtet wurden. So hielt sich vor allem im Mittelalter die Vorstellung, dass diese Megalithbauten von Riesen errichtet worden. Aus dieser Zeit stammen die noch heute häufig geläufigen Bezeichnungen Hünengrab und Hünenbetten (von mittelhochdeutsch “ huine“ mit der Beduetung „Riese“).

Auch der Teufel selbst soll bei der Errichtung einiger dieser Steinbauten seine Finger im Spiel gehabt haben. So wird noch heute das berühmteste Megalithgrab im Everstorfer Forst als „Teufelsbackofen“ bezeichnet. Bei diesem handelt es sich um einen einfachen Dolmen ohne Gang.

Der „Teufelsbackofen“ im Everstorfer Forst

Auch wenn diese Megalithbauten heute in der Fachsprache als Großsteingräber bezeichnet werden, ist mittlerweile fraglich, ob es sich hierbei wirklich um klassische Grabkammern hielt. Ausgrabungen haben gezeigt, dass in den Kammern unzählige Knochenfragmente von verschiedenen Menschen lagerten, jedoch nur selten vollständige Skelette. Auch stammen die Überreste aus verschiedenen Epochen. Dies lässt vermuten, dass die Kammern nicht als Begräbnisstätte für einen oder mehrere Menschen genutzt wurden sondern als Kultstätte, an die immer wieder vereinzelte Knochenstücke verbacht wurden. Auch findet man in den Steinkammern nur selten und wenn sehr wenig Beigaben, wie man es bei einer kultischen Bestattung von solch einem Außmas erwarten würde. Es ist zu demnach davon auszugehen, dass die Megalithstrukturen für die steinzeitlichen Menschen eine wichtige Rolle bei kultischen Handlungen und Feierlichkeiten spielten.

Frontalansicht in die Steinkammer des „Teufelsbackofens“

Der Deckstein des Teufelsbackofens ist mit zahlreichen Vertiefungen versehen. Völkerkundliche Überlieferungen zeigen auf, dass hier sehr wahrscheinlich Gesteinsmehl abgetragen wurde, welches zu Heil- & Zauberzwecken verwendet wurde. Auch heute noch haben die Großssteingräber eine besondere Ausstrahlung auf uns Menschen und werden häufig für kultische Feierlichkeiten und Zwecke aufgesucht.

kleine Steinkammer mit fehlendem Deckstein in einem Hünenbett

Direkt neben dem Teufelsbackofen befindet sich ein weiteres Steingrab. Es handelt sich hierbei um ein rechteckiges Hünenbett mit einer kleinen Steinkammer. Der Deckstein der Steinkammer fehlt. Die vergleichsweise geringe Größe der Steinkammer und der fehlenden Deckstein lassen hier die Ähnlichkeit zu einem modernen Sarg aufkommen.

Das Langbett neben dem „Teufelsbackofen“

Bei den hier gezeigten Hünenegräbern handelt es sich um die Südgruppe der Megaltihbauwerke im Everstorfer Forst. Diese 5 dicht bei einander liegenden Hügelgräber liegen ganz nah an der B104. Das Langbett mit großer Kammer ist sogar von der Straße aus zu sehen. Weitere Steingräber befinden sich in der Nordgruppe, die weiter nördlich Richtung Barendorf liegen.

Von diesem Hünengrab sind nur noch Fragmente zu entdecken


…sind aus gutem Grunde rar. So lautet eine alte Volksweisheit über den mystischen Erlenbaum. Rotes Haar und Erlenloden wachsen nicht auf gutem Boden, ist ein weiterer Spruch, der im Zusammenhang mit den besonderen Eigenschaften dieses Baumes steht (als Erlenloden bezeichnet man eine Ansammlung von jungen Erlenbäumen). Doch was hat es damit auf sich?

Blätter und Zapfen an einer Erle

Die bei uns heimische Schwarzerle wächst auf sehr nassen Böden. In Mooren und Sümpfen, dort wo anderen Bäumen wegen des vielen Wassers die Wurzeln abfaulen würden, gedeiht sie prächtig. Orte, die für uns Menschen nur schwer und gefahrenreich zu betreten sind. Nicht selten haben sich früher Wanderer und Reisende in den moorigen Erlenbrüchen verirrt, sind stecken geblieben mit ihren Wagen & Pferden. Manchesmal wurden sie sogar gänzlich vom Morast verschluckt. Wer sich nicht mehr befreien konnte, sank immer tiefer und ertrank. Kein Wunder also, dass die Menschen diese Orte als etwas Unheimliches und Unbehagliches wahrgenommen haben. Die Erle als einziger dort wachsende Baum wurde zum Sinnbild dieser Gefahren. Bei den Germanen galt das Moor als ein Wohnort der Toten. So glaubte man, dass man in den Erlenbrüchen an der Schwelle zu dem Totnereich steht. Wer hier nicht aufpasste, konnte schnell selbst ohne Wiederkehr in das Jenseits entschwinden. Noch heute zeugen Redewendungen wie etwa das mecklenburgische „Hei is bie’n liewen Gott im Ellernbrauk“ („Er ist beim lieben Gott im Erlenbruch“) von diesen alten Volksglauben.

Doch nicht nur ihr gefährlicher und unheimlicher Standort brachte die Erlen zu ihrem schlechten Ruf. Eine ganz besondere Eigenschaft ihres Holzes macht diese Bäume zu etwas mystischem. Erlenholz „blutet“ beim Fällen. Das sonst helle Holz der Erlen verfärbt sich am Schnittende nach kurzer Zeit blutrot. Für die Menschen im Mittelalter ein eindeutiger Beweis für die bösen Mächte, die den Erlen innewohnen. In manchen Gegenden erzählt man sich, dass der Teufel seine Großmutter mit einem Knüppel aus Erlenholz erschlagen habe. Und das Blut dieser Tat ziert bis heute jeden Erlenbaum. So kommt es, das die Erlen beim Fällen bluten.

Eine weitere Legende die sich um die Erlen rankt, ist die vom Erlenweib. Diese sagenhafte Gestalt, die auch Else oder Ilse genannt wurde, galt als Verkörperung der Erlen. Es heißt, dass Erlenweib wohnt tief in den Sümpfen und versucht Wanderer mit Hinterlist immer tiefer in das unwegsame Gelände (und somit letzendlich in den Tod) zu locken. Auch mit Hexenkraft wurde die Else in Verbindung gebracht. Da man rote Haare früher für ein Erkennungszeichen von Hexen hielt, hatte natürlich auch das Erlenweib rotes Haar. So erklärt sich auch die Verbindung von Erlen und roten Haaren in den alten Volksweisheiten.

Der Erlkönig aus der gleichnamigen Ballade von Goethe hat übrigens nichts mit dem düsteren Baum zu tun. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Übersetzungsfehler bei einer Übertragung einer alten dänischen Geschichte ins Deutsche (Herr Oluf – Johann Gottfried von Herder). Das im Original benutzte dänische Wort „Ellerkonge“, was eigentlich „Elfenkönig“ bedeutet, wurde im Deutschen als „Erlkönig“ bezeichnet. Goethe hat sich bei seinem Erlkönig lose von der Handlung dieser dänischen Geshichte inspirieren lassen und dabei den nun bereits geläufigen Begriff des Erlkönigs wiederverwendet.

Erlenzapfen im Winter

Doch die Erle hat nicht nur eine düstere Seite. Bereits im Mittelalter galt die Erle als ein wichtiger Färberbaum, da aus ihr verschiedene Farben zum Färben von Stoffen und Leder produziert werden konnten. Die Blüten ergaben Grün, die Zweige Braun und aus der Borke konnte ein schwarzer Farbstoff hergestellt werden. Die Erlenzapfen konnten genutzt werden, um aus Ihnen Tinte herzustellen. Mit der Rinde wurde Leder gegerbt.

Das Holz der Erle wurde aufgrund seiner sehr langen Haltbarkeit im Wasser und seiner Widerstandskraft gegen Fäulnis schon in der Jungsteinzeit für Pfahlbauten auf sumpfigen Böden genutzt. Auch in Venedig stützen viele Bauten auf ein Gerüst von Erlenstämmen im Wasser. Das Erlenholz eignet sich also überall dort, wor Holz dauerhaft oder langanhaltend großen Wassermengen standhalten muss. Aufgrund der schwiergen Bewirtschaftung von Erlenbrüchen, spielt Erlenholz in der Forstwirtschaft jedoch nur eine unbedeutende Rolle.

Auch in der Heilkunde hat sich die Erle mittlerweile einen Platz gesichert. Galt der Baum im Mittelalter noch als böses Hexenwerk und daher ohne irgendeinen medizinischen Nutzen (Hildegard von Bingen bezeichnete die Erle als Sinnbild der Nutzlosigkeit, wenn es um Heilkräfte ging.), weiß man heute, dass insbesondere der Rinde heilende Eigenschaften innewohnen. Aus ihr werden Tees und Abkochungen zubereitet, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen vor Allem bei Hautkrankheiten eingesetzt werden. Aber auch bei Aphten und anderen Erkrankungen der Mundschleimhaut kommt eine Abkochung aus Erlenrinde zum Einsatz.

Die Erlenzapfen haben zudem eine große Bedeutung in der Aquaristik. Dort gibt man die kleinen schwarzen Zapfen mit ins Aquarium, um die keimdichte im Wasser zu verringern, gegen Pilzbefall vorzubeugen und den pH-Wert des Wassers in einem leicht sauren Mileu zu halten. Auch dienen die Zapfen als Dekoration und manchen Aquarienbewohnern als Nahrung.

Erlenkätzchen

Die Erle gehört wie die Birken und auch der Haselstrauch zu den Birkengewächsen. Allen gemein ist, dass sie im bereits im sehr zeitigen Frühjahr ihre langen Blütenkätzchen in den Wind hängen noch bevor die ersten Laubblätter austreiben. So gehören die Erlen zu den ersten Bäumen, an denen wir im Frühjahr die wiedererwachende Pflanzekraft erahnen können. In altem Volksglauben galten Hasel, Birke und Erle als drei Schwestern. In jedem Gewächs verkörperte sich ein Aspekt der Weiblichen Urkräfte. Die Hasel ist dabei das Sinnbild für die jungfräuliche, kindliche Frische, Die Birke ist die nährende Mutter und die Erle steht für die alte weise Greisin.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

Noch ist es Winter. Zumindest nach der kalendarischen und meteorologischen Jahreszeiteinteilung. Sonnige Tage mit Temperaturen im zweistelligen Bereich, singende Vögel und sprießende Pflanzen lassen jedoch schon jetzt den nahenden Frühling erahnen. Bei einem kurzen Waldspaziergang ist mir einiges an frischem Grün und erwachender Pflanzenkraft begegnet.

Blütenkätzchen an der Hasel

Der blühende Haselstrauch ist einer der ersten Frühlingsboten in der Natur. Noch lange bevor er seine ersten Blätter austreibt hängen die gelben Kätzchen an den dünnen Ästen. Manchmal kann man diese frühe Blütenpracht gar schon im Dezember bemerken. Die gelben Hängeblüten sind reich an Pollen und ein willkommener Nahrungsspender für die ersten Bienen, die sich nach dem kalten Winter hinauswagen. Auch für uns Menschen können die Haselkätzchen eine nahrhafte Proteinquelle sein. Kurz in Butter angebraten ergeben die lang herunterhängenden Blüten eine gesunde und leckere Überraschung. Auch Heilkräfte verbegen sich in ihnen. Als Tee aufgebrüht werden Haselkätzchen in der traditionellen Volksheilkunde schon lange als Mittel gegen grippale Infekte und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Als Pollenallergiker sollte man den Genuss von Haselkätzchen natürlich lieber meiden.

Schlehen im Winter

An einem kahlen Schlehdorn leuchten die blauen Schlehen im braunen Geäst. Die Beeren verbleiben bis zum Frühjahr an den Sträuchern und können den ganzen Winter hindurch geerntet werden. Für die Schlehen ist dies genau die richtige Zeit, denn sie brauchen den Frost, damit sie bekömmlich werden. Im Herbst noch verderben Bitterstoffe den süßen Genuss. Erst durch Eiseskälte schwinden die Bitterstoffe und die Früchte werden zu einem energiereichen Wintergenuss. Die Schlehe lehrt uns also Geduld zu haben und belohnt dies dann in der kargen Winterzeit mit zuckersüßen Leckereien.

Rote Taubnessel

Auch ein paar rote Taubnesseln gehören zu den Pionieren nach dem Winter. Ihr saftiges Grün wird schon von ersten purpurnen Blüten gesäumt. Sowohl die frischen Blätter als auch die Blüten sind essbar und geben eine saftige Ergänzung in einem leckeren Salat. Zart und Vitaminreich helfen sie den Körper nach dem langen Winter mit neuer Lebenkraft zu stärken. In der Volksheilkunde wurde die Taubnessel ebenfalls eingesetzt. Hier gab man sie als Tee bei verschiedensten Frauenleiden.

Triebspitzen an einer Föhre

Ein häufiger Baum in unseren norddeutschen Wäldern ist die gemeine Waldföhre. Als immergrüner Nadelbaum beglückt sie uns auch im Winter mit ihrem grünen Nadelkleid und ist so ein mutmachender Hoffnungsschimmer auf das Wiedererwachen der Natur im Frühling. Den alten Kulturen galt sie somit als Symbol für die ewig währenden Kreisläufe des Lebens. Die langen Nadeln eignen sich getrocknet und zerkleinert als aromatisches Räucherwerk. doch auch als Teeaufguss werden sie gerne genutzt. Der Tee hat einen harzig, frischen Geschmack und wird bei Erkältungskrankheiten getrunken.

Harz an einer Fichte

An vielen Fichten kann man schon von Weitem einen weißlichen Überzug erkennen. Hierbei handelt es sich um den Ausfluss von Fichtenharz am Stamm. Dies findet man an den Fichten häufiger als an anderen Nadelbäumen, da diese nicht nur bei Verletzungen der Rinde das Harz ausscheiden sondern es scheinbar regelrecht „ausschwitzen“. Das Harz trocknet am Stamm und bildet mit der Zeit große Harzbrocken, die geerntet werden können. Wie das geht und was man mit dem Harz anstellen kann findest du in dem Blogartikel Baumharze zum Räuchern aus heimischen Wäldern.

Bei den Frühlingshaften Temperaturen haben sich auch die Bienen erstmals in diesem Jahr ins Freie getraut. Für mich ist dieser erste Bienenflug im Jahr immer ein ganz besonderer Moment. Es ist ein willkommen heißen des Frühlings. Ein Wiedererwachen der Natur. Wenn die Bienen im langen Winter still und unbemerkt in ihren Bienenkästen Winterruhe halten, ist für den Imker eine Zeit der Ungewissheit zu bestehen. Auch wenn man weiß, dass die Bienenvölker gut und gesund eingewintert wurden, hofft und bangt man dennoch immer insgeheim, dass alle Völker den Winter überstehen und im Frühjahr zu neuem Leben erwachen. Während des Winters sollen die Bienen ungestört in ihrer Wintertraube verharren, so dass man als Imker erst im Frühjahr mit Gewissheit sagen kann, ob ein Volk den langen Winter überstanden hat. Umso mehr ist es dann eine enorme Freude an dem ersten sonnigen Tag des Jahres den Bienenflug zu beobachten. Fit und fleißig, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, legen die Bienen los und fangen an Pollen und Nektar zu sammeln. Fast könnte man bei dem Anblick vergessen, dass vor ein paar Tagen noch kältester Winter die Natur im tiefen Schlafe bedeckte. Um diesenoch frühe Jahreszeit freuen sich die fliegenden Insekten über Krokusse, Schneeglöckchen und Haselblüten.

Reges Bienentreiben am Flugloch

Heute lockte die Sonne mit ihren warmen Frühlingskräften die Natur aus dem Winterschlaf. Auch ich ließ mir das fröhliche Erwachen von unseren heimischen Singvögeln und zartem Grün an diesem Tag nicht entgehen. Bei einem Spaziergang durch den Wald konnte ich diese frische Lebensfreude, die sich jedes Jahr aufs Neue aus dem kalten und dunklen Winter entfaltet, ganz intensiv auf mich wirken lassen. Natürlich war ich auch bei diesem Waldausflug unbeschuht unterwegs, so das ich ein neues kurzes Barfußvideo gemacht habe. Bei Temperaturn von ca. 12°C war heute von kalten Füßen keine Spur.

Amor und seine Liebespfeile sind wohl vielen ein Begriff. Der römische Gott, der mit seinem Bogen Pfeile entsendet und so die Liebe entfacht ist eine weitbekannte Götterpersönlichkeit. Keineswegs ist diese Götterfigur jedoch ein Unikat des römischen Pantheons. In der griechischen Mythologie ist es Eros, dem eine ähnliche Stellung zu kommt und auch in der Götterwelt der Hindu findet sich ein Equivalent. Dort unter dem Namen Kamadeva. Die Vorstellung eines mit Bogen bewaffneten Gottes als Auslöser von Liebesgefühlen findet sich in vielen Kulturen. Aber was hat das ganze nun mit Bienen zu tun?

Dazu schauen wir uns Kamadeva eimal genauer an.

Kamadeva18thcenturyengraving

Dieses Bild aus dem 18ten Jahrhundert zeigt den Liebesgott so, wie er gemeinhin beschrieben wird. Reitend auf einem riesigen Papagei ist er bereit dafür in die Lüfte zu steigen, um auf die Jagd nach seinen „Opfern“ zu gehen. Seinen Bogen hält er dabei schussbereit. Wenn wir genau hinschauen, erkennen wir, dass die Bogensehne aus geflügelten Tierchen besteht. In der Mythologie wird Kamadevas Bogen wie folgt beschrieben: Der Bogen selbst besteht aus Zuckerrohr, die Bogensehne besteht aus summenden Bienen, die Pfeile, die er verschießt, aus fünf Frühlingsblüten.

Hier finden sich also die Bienen wieder. Doch warum besteht die Bogensehne aus Bienen, welche Bedeutung haben die Bienen in diesem Kontext und welche Symbolik steckt noch hinter der Erscheinung Kamadevas?

Als Gott, der die Liebe bringt, der Pfeile des Verlangens entsendet ist Kamadeva natürlich ein Symbol der Fruchtbarkeit. Auch die Bienen, welche unerlässlich sind für eine ausreichende Bestäubung und somit Vermehrung der Pflanzen gelten dadurch in vielen Kulturen schon lange Zeiten als Fruchtbarkeitssymbol. Ihre summenden Flügel stehen für das Kribbeln im Bauch, wenn man verliebt ist und als Tiere der Lüfte geben sie dem Pfeil die Kraft weite Strecken zu überwinden. Ihr schmerzhafter Stachel symbolisiert das plötzliche Erwachen von Lust und Liebe, welches uns überkommt, sobald wir von den Liebespfeilen getroffen sind. Die Blütenpfeile stellen hierbei das Gegenstück zu den Bienen dar. Wie in der Natur, in der die Blüten von den Bienen bestäubt werden, damit etwas neues entstehen kann, vereint Kamadevas Bogen diese beiden Aspekte der Fruchtbarkeit in sich, die dann in geballter Kraft auf die getroffenen Menschen oder auch Götter, denn niemand ist vor den Pfeilen des Kamadeva sicher, übergeht. Die Bienen und die Blüten sind dabei zwei Pole einer göttlichen Einheit. Und nur durch ihr Zusammentreffen entsteht etwas drittes, etwas neues, Die lebenschenkende Liebe. Der Bogen aus süßem Zuckerrohr steht symbolisch für die wohlige süße des Lebens, die Glücksgefühle, die Lebenslust und Energie, die mit dem Verliebtsein einhergeht.

Wir sehen also, dass die Bienen neben der landwirtschaftlichen Bestäubungsleistung in alten Kulturen noch eine ganz andere Rolle spielten und mit hoher Achtung und Respekt angesehen wurden. Sie fanden Einzug in Mythologie, Folklore und Geschichten. Und auch, wenn wir uns heute der ökologischen Bedeutung der Bienen mehr und mehr bewusst sind und ein Schutz der Honigbiene aus diesem Grund rational eine hohe Priorität hat, so fehlt uns dennoch dieser emotionale Zugang zu den Tieren, wie er in alten Kulturen Alltag war. Denn nur, wenn wir uns von Herzem mit etwas verbunden fühlen, werden wir auch bereit dafür sein, dieses zu bewahren. Diese kurze Exkursion möge ein erster Anstoß sein, die Bienen auch wieder in die immaterielle Welt unserer eigenen Kultur zu integrieren auf dass der Schutz der Honigbiene nicht mehr nur aus ökologischen Gesichtspunkten geschieht sondern aus dem Herzen heraus.

Text: Fabian Kalis

Bildnachweis: commons.wikimedia.org / Bild ist gemeinfrei (Urheber seit über 100 Jahren verstorben)

In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte. (Franz Kafka)

Wälder faszinieren uns. Schon ein einfacher Spaziergang durch das mächtige Naturwerk vermittelt uns ein Gefühl davon, Teil von etwas großem zu sein. Eingeflochten in das verwachsene Grün von Bäumen und Sträuchern liegt eine eigene Welt, die Lebensraum für die unterschiedlichsten Tiere ist. Im Schatten der großen Bäume gedeihen faszinierende schattenliebenede Pflanzen. Geschützt vor den heißen Strahlen der Sonne bildet der Wald sein eigenes Mikroklima. Es ist ein Eintauchen in eine andere Welt. Eine Welt voller Geheimnisse. Eine Welt, die sich uns auf den ersten Blick verschließt. Verborgen hinter all dem Grün und Dunkel des Waldes. Wer sich aber die Zeit und Muse nimmt, der kann auch in diese verborgene Welt des Waldes eintauchen und zu den Geheimnissen, die sich im Schatten des Waldes abspielen, einen Zugang finden.

Ich möchte euch einladen, eure eigene Entdeckungsreise zu starten. Eure ganz persönliche Exkursion zu den Wundern des Waldes. Hierfür braucht es nicht viel. Einen Wald und ein wenig Zeit. Nehmt euch diese Zeit. Es wird sich lohnen. Wenn ihr das nächste mal einen Waldspaziergang macht, dann lasst euch von folgender Übung leiten:

Gehe langsam. Auch wenn du kein Ziel hast und nur Spazieren gehst und ziellos einem Weg folgst, meistens gehen wir sehr schnell. Versuche bewusst langsam zu gehen auch wenn dir das im ersten Moment komisch vorkommen mag, mit der Zeit gewöhnst du dich daran und diese Entschleunigung des Schrittes überträgt sich auch auf deinen Geist. Du wirst ruhiger, gelassener und kannst dich mehr deinen Sinnen hingeben.

Konzentriere dich auf deine Sinne. Das ist schwieriger als es sich zunöchst anhört. Denn oft lenken uns Gedanken und Grübeleieen davon ab, wirklich bewusst und hundertprozenitg wahrzunehmen. Die folgende Übung hilft: befasse dich ganz bewusst mit einem deiner Sinne. Fange an mit dem Hören, lausche welche Geräuche du wahrnimmst. Singen Vögel? Knackt es irgendwo im Geäst? Flüstert der Wind in den Blättern? Als nächstes nimm die Düfte des Waldes war. Lasse dich von deiner Nase leiten. Liegt irgendwo ein blumiger Duft in der Luft? Folge ihm, vielleicht findest du eine schöne Blüte. Oder ein pilzig, erdiger Duft führt dich zu einem umgestürtzen Baum, dessen Wurzelreich nun freiliegt und einen Blick in das innere des Waldbodens offenbart. Schaue dich um. Nimm die unendliche Vielfalt an Grün und Brauntönen war. Schaue, welche Muster und Formen die Natur bereit hält. Und nun Fühle. Berühre die raue Baumrinde, die zarten Blätter, die gerade frisch aus der Erde sprießen, den weichen Waldboden. Lasse die modrige Erde in deinen Händen zerfallen. Am besten funktioniert das bewusste Fühlen, wenn du barfuß bist. Mit deinen nackten Füßen kannst du den Waldboden ganz intensiv erspüren. Lass deiner Phantasie freien lauf. Es gibt unzählige Arten, deine Sinne im Wald zu begeistern. Nach dieser Übung sind deine Sinne geöffnet und du nimmst den Wald ganz anders war.

Intuitives Wandern. Nachdem du dich dem Wald nun geöffnet hast, lasse dich leiten. Spüre wo es dich hinzieht und folge diesen Impulsen. Lockt dich ein Duft? Dann gehe ihm nach und entdecke, wo er herkommt. Ein Geräusch erregt deine Aufmerksamkeit? Super, gehe in die Richtung aus der es kam. Halte dabei nicht zu starr an einem Impuls fest. Sobald etwas neues deine Sinne anreizt, wende dich diesem zu. Lasse dich einfach treiben. So kommst du auch in Teile des Waldes, die du sonst vielleicht nie entdeckt hättest.

Wenn du diese Übung ein paar mal durchgeführt hast, wirst du merken, dass du den Wald mit ganz anderen Augen wahrnimmst. Viele der vorher verborgenen Dinge offenbaren sich dir nun, wenn du im Wald unterwegs bist. Je öfter du dies tust, umso intensiver wird deine Wahrnehmung für die Wunder des Waldes. Und du wirst sehen, dass unsere heimischen Wälder eine ganze Menge an Überraschungen zu bieten haben.

Eine neue Kategorie für den Naturerlebnis Kalis Blog. Mit einem neuen Artikel jeden Monat. Eine Exkursion in die zauberhafte Welt der Bienen. Erfahrt spannendes über Bienen in den Kulturen der Menschen, Apitherapie (Das Heilen mit Bienenprodukten), imkerliche Kulte, Rituale, Praktiken & Traditionen sowie giftige und berauschende Honige.

Honigbienen sammeln Pollen an einer Löwenzahnblüte

Der erste Artikel erscheint hier am 11. Ferbuar 2019. Freut euch auf ein Kennenlernen indischer Bienengottheiten.

Ab sofort ist die Bezahlung der Veranstaltungen auch über PayPal möglich. Ein eigenes PayPal Konto ist dabei nicht nötig. Die Bezahlung erfolgt über einen PayPal.me Link.

Das funktioniert dann folgendermaßen:

Nach der Anmeldung über das Kontaktformular erhaltet Ihr wie gewohnt eine E-Mail mit der Anmeldebestätigung. In dieser Email befinden sich auch die Angaben für die Zahlung der Teilnahmegebühr per Banküberweisung. Neu kommt nun hinzu, dass diese Emails jetzt auch einen PayPal.me Link enthalten mit dem Ihr die Teilnahmegebühr direkt per Klick online bezahlen könnt. Ein eigenes PayPal Konto wird hierfür nicht benötigt. Die Zahlung wird dann innerhalb weniger Sekunden auf dem Imkerei & Naturerlebnis Kalis PayPal Konto gutgeschrieben. Es gibt also keine Verzögerungen wie bei einer Banküberweisung.

Ihr habt also immer die Wahl, ob ihr per klassischer Banküberweisung oder PayPal bezahlen möchtet. Die Angabe, welche Zahlungsmethode gewünscht ist, ist bei der Anmeldung nicht erforderlich. Ihr habt die Entscheidung. Ganz spontan und bis zum Schluss.

Die Vorteile der PayPal Zahlung:

Keine Verzögerung – das Geld wird sofort beim Empfänger gutgeschrieben. Die Teilnahmeplätze sind sofort reserviert.

Bequem und einfach – Bezahlen mit nur wenigen Klicks, kein Weg zur Bank, kein Eintippen von langen IBAN, Geldbeträgen, Verwendungszwecken, etc., bei der PayPal Zahlung sind alle relevanten Informationen schon automatisch eingegeben. Auch Zahlendreher in der Überweisung gehören nun der Vergangenheit.

PayPal Käuferschutz – gibt es irgendwelche Probleme, sorgt der PayPal Käuferschutz für eine einfache und schnelle Konfliktlösung

Wachholder (Juniperus communis)

Wachholder ist ein immergrüner mit Nadeln besetzter Strauch. Er gehört zur Familie der Zypressengewächsen und ist somit verwandt mit Thuja und den amerikanischen Weihrauchzedern (Calocedrus), die ebenfalls gerne zum Räuchern verwendet werden. Weitere Namen für den Wachholder sind Ruchholter, Kranewitt und Machandelbaum. Die sehr alte Bezeichnung „Ruchholter“, welche Räucherstrauch bedeutet, ist der Ursprung des modernen Namens und deutet schon auf die wichtigste Verwendung des Wachholder hin. Der Wachholder gehört zu den weiltweit verbreiteten Räucherstoffen. Dies lässt darauf schließen, dass er schon mindestens seit der Altsteinzeit von den Menschen zu diesem Zweck genutzt wird. In allen Teilen der Welt, in denen Wachholderarten wachsen, werden diese von den dortigen Kulturen zum Räuchern genutzt.

Geräuchert werden die grünen Nadeltrriebe und die blauen Wachholderbeeren. Die Beeren haben einen herben und süßlichen Duft, die Nadeln riechen leicht säuerlich. Die Wirkung des Wachholders beim Räuchern ist eine reinigende. Wachholderauch wirkt hierbei nicht nur auf der energetischen Ebene sondern hat auch eine desinfizierende Wirkung. Er eigent sich daher wunderbar für Räucherungen bei Krankheiten. Die Wachholderbeeren sollten vor dem Räuchern in einem Mörser zerkleinert werden, damit sie ihr Aroma vollständig entfalten.

Die Wachholderpsitzen und die Beeren werden am Besten auf Kohlen verräuchert. Es ist aber ebenso möglich, aus Wachholderzweigen Smudge Sticks zu binden. Da diese Zweige aber allein schlecht abglimmen, macht es Sinn diese mit gut glimmenden Kräutern wie Beispielsweise Salbei oder Beifuß in einem Smudge Stick zu kombinieren.

Der einheimische Wachholder (Juniperus communis)

In Räuchermischungen machen sich die Wachholderbeeren sehr gut zusammen mit Beifuß und Fichtenharz. Die Wachholderzweige und Spitzen ergeben mit Steppenbeifuß und White Sage eine gut Räuchermischung.