Heute Nacht hat der erste Schneefall des Winters die Welt in weiße Decken gehüllt. Am Morgen leuchtete und glänzte die kalte Pracht in strahlendem Sonnenschein. Nun gibt es keinen Zweifel mehr: der Winter ist da.

Was ist da naheliegender, als ans Barfußlaufen zu denken? Bereits seit einigen Jahren bin ich nun überzeugter Barfußläufer. Häufig werde ich darauf angesprochen (in den wärmeren Monaten), was ich denn im Winter machen würde… Die Antwort ist einfach: Ich bin barfuß. Winter, Schnee und eisige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind kein Grund, die Füße einzusperren. Zumindest nicht, wenn es nicht unerträglich kalt ist. Auch ich komme irgendwann an einen Punkt, an dem es so kalt ist, dass dauerhaftes Barfußlaufen unangenehm wird. Wann das ist? Dafür muss es schon sehr arg kalt sein… Heut waren die Temperaturen mit -2° C jedoch noch absolut im Barfußklima. Also raus in den Schnee. Es fühlt sich einfach großartig an, den Schnee unter seinen nackten Füßen zu spüren. Doch seht selbst:

Palo Santo (Bursera Graveolens)

Palo Santo ist ein Räucherstoff, der vom gleichnamigen Baum sammt. Palo Santo (dt.: heiliges holz) wächst in Südamerika und gehört zur gleichen Familie wie der Weihrauchbaum. Zum Räuchern wird vor Allem das harzreiche und stark duftende Holz des Baumes genutzt. Aber auch das reine Harz wird gelegentlich genutzt. Auch das Öl, welches aus dem aromatischen Holz gewonnen wird, wird genutzt. Das Öl diente zur Einsalbung bei spirituellen Reinigungsritualen. Gesalbt wurde dabei der Kopf. Auch heute noch kann Palo Santo Öl zu diesem Zwecke Verwendung finden.

Palo Santo (mitte)

Das Holz wird in kleine Stücke zerteilt (ca. 10 cm lang, 2 cm Durchmesser). Diese Holzstücke können nun direkt an einer Seite angezündet werden. Durch ihren hohen Gehalt an Harzen brennen Sie ganz ausgezeichnet. Das Holz brennt nun solange, bis es verkohlt und Glut entsteht. Nun wird die Flamme erloschen. Das Palo Santo Holz glimmt nun eigenständig und verströmt seinen charakteristischen an Kokos erinnernden Duft. Palo Santo kann zu kleinen Holzsplittern zerteilt ebenfalls auf Räucherkohlen verräuchert werden. Auch das Palo Santo Harz, welches nur selten im Handel erhätlich ist, ist zum Verräuchern auf Räucherkohlen bestimmt. Traditionell wird Palo Santo von Südamreikanischen Schamanen genutzt um zu reinigen, negative Energien zu vertreiben und Energiefelder zu harmonisieren. Palo Santo gilst als eine der stärksten Räucherstoffe zu diesen Zwecken.

Beim Räuchern mit Palo Santo entsteht eine geschützte Atmosphäre. Negative und unerwünschte Energien werden vertrieben. Es zentriert den Geist und harmonisiert unsere Körpereigenen Energien. Es wird verräuchert um Unglück und Missgunst zu vertreiben und Glück und Gelingen zu erbitten. Da Palo Santo einen sehr mächtigen Pflanzengeist hat, wird es in der Regel nur einzeln geräuchert.

Bildnachweis: www.pixabay.com

Text: Fabian Kalis

White Sage (Salvia apiana)

White Sage oder auch Bienensalbei genannt, stammt ursprünglich aus den Steppen im Südwesten Amerikas. Es handelt sich um eine immergründe ausdauernde Pflanze, die nahe mit unserem Küchensalbei verwandt ist. Der indianische Räuchersalbei, ein weiterer Name dieser Pflanze, wird traditionell von vielen Indianerkulturen verwendet. Dabei war der weiße Salbei keineswegs nur ein Räucherstoff. Blätter und Samen dienten als Nahrungsmittel und wie auch unser einheimischer Salbei, wurde White Sage ebenfalls als Heilmittel genutzt.

Zum Verräuchern wurde der Salbei traditionell zu sogenannten Smudge Sticks (Bündel aus getrockneten Kräutern) zusammengebunden. Diese Räucherbündel können an einem Ende angezündet werden und verglimmen dann langsam. Dabei entsteht der wohlriechende Rauch, mit dem geräuchert wird. Salbei lässt sich aber auch lose verräuchern. Hierzu werden ein paar getrocknete Salbeiblätter in eine Schale gegeben und angezündet. Ebenso können die trocknenen Blätter auch auf Räucherkohlen verräuchert werden.

White Sage hat beim Räuchern eine reinigende, beschützende, und segnende Wirkung. Er wird daher gerne zur energetischen Reinigung und in Schutzräucherungen verräuchert. Zudem klärt Salbei den Geist und hilft dabei einen waches und zentriertes Bewusstsein zu erlangen. White Sage eignet sich gut in Räuchermischungen zusammen mit Sweetgrass und Steppenbeifuß.

Bildnachweis: Salvia apiana, Photo by Stan Shebs, licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Text: Fabian Kalis

Der Herbst ist eine Zeit in der wir uns auf die Einkehr im Winter vorbereiten und beginnen auf das Jahr zurückzuschauen. Es war schon immer eine Zeit, in der die Menschen mit Dankbarkeitsritualen der Natur für die Gaben dankten. Man blickte zurück auf die Fülle des Jahres und hatte hoffentlich genügend Vorräte, um den nahenden Winter zu überstehen. Erntedankfeste gab und gibt es in fast allen Kulturen dieser Welt. In den USA ist Thanksgiving ein wichtiger un beliebter Feiertrag, der ebenfalls ein Festtag der Dankbarkeit darstellt.

Auch in unserer modernen Zeit sollten wir diese Dankbarkeit für die Geschenke der Natur nicht aus den Augen verlieren auch wenn wir mittlerweile weit weniger in diesen ursprünglichen Kreislauf des Jahres eingebunden sind. Wir bekommen das ganze Jahr über frisches Grün im Supermarkt und selbst im Winter erwartet uns eine unveränderliche Fülle in den Läden. Dennoch ist es ein Zeichen der Anerkennung und des Respektes, wenn wir uns trotzdem einmal bewusst machen, wie wir auf die Wachstumskräfte der Natur angewiesen sind. Mit unserer Dankbarkeit gehen wir in den Austausch. Es ist nicht mehr nur ein nehmen aus der Natur. Wir geben etwas zurück.

Doch nicht nur für die Gaben der Natur können wir dankbar sein. In der Zeit der Rückschau im Herbst können wir uns auch bewusst machen, für welche anderen Dinge wir Dankbarkeit empfinden. Wir können das Jahr reflektieren und uns alle Dinge nocheinmal bewusst machen, für die wir Dankbarkeit empfinden. Allein dieses erneute in den Sinn holen, ist schon eine Art kleines Ritual.

Ein wunderbares Mittel, um diese Dankbarkeit auch nach außen hin auszudrücken, sind zelebrierte Dankbarkeitsrituale. Solche Rituale finden sich in den verschiedensten Formen auf der ganzen Welt. Einige sich stark ähnelnden Elemente finden sich jedoch in fast allen Kulturen. Auf Grundlage dieser universellen Ritualelemente kann man sich seine eigenen für sich sinnhaften Rituale enwtwickeln und durchführen. Nachfolgend möchte ich diese Grundelemente in Dankbarkeitsritualen kurz erklären. Möge dies eine Inspiration sein, seine eigenen Rituale durchzuführen.

Einen rituellen Rahmen schaffen

Den Beginn und das Ende des Rituals deutlich zu untermalen ist ein wichtiger Aspekt, um den nichtalltäglichen Charakter dieses Tuns auszudrücken. Dies kann entweder durch Klang geschehen (z.B. Trommeln oder Glocken, die jeweils zu Beginn und zum Ende des Rituals erklingen) oder auch durch das Verräuchern von aromatischem Räucherwerk. Solange geräuchert wird, ist die Zeit für das Ritual. Natürlich können Rauch und Klang auch gut kombiniert werden. Je nach Ausgestaltung des Rituals können einefache Räucherstäbchen oder Räucherkegel genutzt werden. Aber auch das Räuchern auf Räucherkohlen ist möglich. Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit und Intensität man dem Ritual zukommen lassen kannn und möchte.

Ocker als symbolisches Blutopfer

Weit verbreitet ist ebenfalls die Verwendung von rotem Ocker. Dieser kann mit etwas Wasser vermischt werden und ergibt so eine Blutrote, dicke, flüssige Farbe, die symbolisch für unser eigenes Blut steht. Mit dieser Farbe können wir einen Stein, einen Baumstamm o. ä. bemalen. Nutze hierzu am besten einen Finger. Dies steht symbolisch für die Opfergabe unseres eigenen Blutes. Wir geben einen Teil von uns selbst.

Etwas zurückgeben

Neben dem symbolischen Blutopfer mit rotem Ocker gibt man auch gerne einen kleinen Teil der Gaben zurück, die man selbst aus der Natur erhalten hat. Verbeitet ist zum Beispiel das Geben von Reiskörnern, Mais oder anderem Getreide, Met, Bier oder Honig. Auch andere Gaben sind natürlich denkbar. Sinnvoll ist es, Dinge zu nutzen, die auch wirklich Teil des eigenen Lebens sind.

Heiliges Wasser

Ein weiterer Aspekt in solchen Dankbarkeitsrutalen ist das Vergießen von heiligem Wasser. Um aus unserem normalen Wasser etwas heiliges und besonders zu machen, reicht es schon aus, wenn wir es einfach in einem besonderen Ritualgefäß  aufbewahren. Allein dieser bewusste und besondere Umgang macht das verwendete Wasser so zu etwas Nichtalltäglichem. Gieße bei deinem Ritual etwas von diesem heiligen Wasser auf die Erde. Das Wasser ist dabei ein Symbol für das Leben selbst, die Fruchtbarkeit und Urpsrung allen Lebens.

 

Text: Fabian Kalis

Bild: Vanessa Michels

Smudge Sticks sind Bündel aus getrockneten Kräutern, die zum Verräuchern einfach an einem Ende angezündet werden und dann langsam verglimmen. Bekannt sind vor allem die Smudge Sticks der nordamerikanischen Indianerkulturen, die dort in ritueller Weise gesammelt, gebunden und verräuchert werden. Typische Pflanzen für diese Smudge Sticks sind Steppenbeifuß (im Englischen „prairie sage“, daher fälschlicherweise oft als „Salbei“ im Deutschen übersetzt), weißer Salbei, Zeder und Wachholder. Aber auch in anderen Kulturen war das Verräuchern von getrockneten Pflanzenbündeln nicht fremd. So hat sich beispielsweise in Süddeutschland das Binden von sogenannten „Kräuterbuschen“ bis heute gehalten. Auch hierfür werden einheimische Räucherkräuter, oft viele verschiedene, zu einem großen Bündel zusammengebunden und dann getrocknet. Mit diesen Kräuterbuschen wurde dann an wichtigen Tagen im Jahreskreis das Haus und der Hof ausgeräuchert. Typische Pflanzen für die Kräuterbuschen sind Beifuß, Schafgarbe, Königskerze und Rainfarn. Man merkt gleich, dass die Verwendung von einheimischem Beifuß auch hier oftmals die Grundlage der Räuchermischung bildet. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass Beifuß die älteste von den Menschen genutzte Räucherpflanze ist (seit der Altsteinzeit) und dieser in verschiedenen Arten fast weltweit vorkommt. Und überall, wo Beifuß wächst, wird er daher auch traditionell zum Räuchern verwendet.

Steppenbeifuß

Grundsätzlich lassen sich aus fast allen Pflanzen Smudge Sticks herstellen. Wichtig zu beachten ist hierbei nur, dass es Pflanzen gibt, die alleine sehr schlecht abglimmen und somit pur als Räucherbündel weniger geeignet sind. Zusammen mit Kräutern, die gut abglimmen, lassen sich aber auch mit diesen Pflanzen hervorragende Bündel fabrizieren. Fast alle Beifuß- und Salbeiarten gehören in die Kategorie der sehr gut abglimmenden Kräuter. Diese lassen sich daher wunderbar allein verarbeiten oder dienen als Grundlage für die Kombination mit den weniger gut glühenden Kräuter. Zu diesen zählen beispielsweise der Wachholder, Zeder und Schafgarbe. In indianischen Kulturen werden daher gerne Steppenbeifuß (artemisia tridentata) oder weißer Salbei (salvia apiana) mit Westamerikanischem Wachholder (juniperus occidentalis) oder der Weihrauchzeder (calocedrus decurrens) kombiniert. Es eignen sich aber auch unser einheimischer Beifuß (artemisia vulgaris) und der Küchensalbei (salvia ofiicinalis) als regionale Gegenstücke in Kombination mit dem hier wachsenden Heidewachholder (juniperus communis). Bei der Herstellung darf gerne mit den verschiedensten Kräutern experimentiert werden. So lassen sich ganz individuelle Räucherbündel herstellen.

Smudge Sticks mit Beifuß, Salbei und Wachholder haben vor allem eine reinigende und beschützende Wirkung. Beifuß schützt vor negativen Energien und öffnet den Geist, Salbei klärt, segnet und reinigt. Wachholder wird häufig zum Schutz und Abwehr verräuchert. Solche Räucherbündel eignen sich daher wunderbar als Begleitung für Rituale und energetische Hausreinigungen.


Nachfolgend gibt es nun eine kurze Anleitung, wie solche Räucherbündel ganz einfach selbst hergestellt werden können. Bei den indianischen Kulturen wird auch dem richtigen Erntezeitpunkt und der rituellen Herstellung ein großer Stellenwert beigeordnet. Es macht durchaus Sinn, sich für sich selbst ebenfalls bereits bei der Ernte und Verarbeitung gedanklich auf die geplante Verwendung der Smudge Sticks einzustimmen und die Kräuter mit Achtsamkeit und Respekt zu behandeln.

Es wird benötigt:

frisches Pflanzenmaterial,lange Stücke

etwas Naturgarn (Hanf, Baumwolle, etc., kein Plastik!)

eine Schere

 

Chinesisches Moxakraut

Zunächst werden die Pflanzenteile auf die gewünschte Länge geschnitten (länge der Smudge Sticks, je nach Belieben  8 cm – 20 cm). In diesem Beispiel verwende ich das chinesische Moxakraut (artemisia princeps), ebenfalls eine Beifußart, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Moxibustion verwendet wird. Zussammen mit dem Indischen Moxa (artemisia vulgaris var. indicia) und Amerikanischen Moxa (artemisia douglasiana) gehört es zu den aromatischten Beifußarten.

Anschließend nimmt man je nach gewünschter Dicke der fertigen Räucherbündel und je nach verwendeter Pflanzenart etwa 4-8 Stängel in die Hand. Vorsichtig werden die Blätter alle in eine Richtung gebracht.

Als Weiteres befestigt man ein Ende des Naturgarns am unteren Ende der Stängel und wickelt dieses ganz fest um die Kräuterstängel herum. Wichtig ist es hierbei, das Garn so fest wie möglich zu wickeln, da die Kräuter beim Trocknen stark schrumpfen und das Garn sonst locker wird. So bahnt man sich nun den Weg bis zum oberen Ende der Kräuter, lässt jedoch die letzten Zentimeter aus, wenn man merkt, dass das Bündel dünner wird. Genau gleich geht es wieder zurück. Es empfiehlt sich ein Abstand zwischen den  Bahnen von ca. 0,5 – 1 cm. Unten angekommen verkonotet man das zweite Ende ebenfalls.

Nun werden die oben herausstehenden Pflanzenteile abgeschnitten. Dies ist wichtig, da dieser Teil sonst beim verräuchern nicht gehalten wird und die glühenden Teile in alle Richtungen umherfliegen. Das abgeschnittene Material kann ebenfalls getrocknet und zum Räuchern auf Räucherkohlen genutzt werden. So wird nichts verschwendet.

Jetzt ist der Smudge Stick fast fertig. Es fehlt nur noch eine ausreichende Trocknungsphase. Hierzu die Räuch-erbündel an einen warmen und trocknen Ort legen oder hängen. Beispielsweise auf der Heizung. Die Trockung dauert je nach Dicke der Räucherbündel 4 – 8 Wochen. Dann sind die Smudge Sticks fertig und können verräuchert werden.

Wer den Pflanzen, von denen er geerntet hat, seinen Respekt und seine Dankbarkeit ausdrücken möchte, kann dies mit einem kleinen Dankbarkeitsritual tun.

Text: Fabian Kalis

Bilder: Vanessa Michels (www.vanessa-michels.de)

 

Waldgeflüster

Majestätisch ragt´s vor mir empor:

Baum um Baum steht erdverbunden.

Einen hat mein Blick gefunden,

welcher erst im Felde sich verlor.

 

Ast um Ast verbindet dieser Baum

Erdenreich und fremde Welten,

jene, die als fern uns gelten.

Sie ganz zu ergründen bleibt ein Traum.

 

Und doch sinnt der Geist beim Wandern,

wenn er diesen Welten lauscht,

welche ungeahnten Träume

hier der Wind im Stillen rauscht.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

An den Bäumen reifen die Früchte, das erste Laub fällt verfärbt zu Boden und die Temperaturen sinken insbesondere Nachts schon auf empfindliche Tiefen. Die Natur zeigt es uns ganz eindeutig: der Herbst ist da. Der Herbst war für unsere Vorfahren schon immer auch eine zweischneidige Zeit. Auf der einen Seite ist der Herbst Erntezeit, eine Zeit der Fülle und des Überflusses. Erntefeste drückten die große Dankbarkeit für diesen Reichtum aus. Auf der anderen Seite verkündet der Herbst aber auch den nahenden Winter, die Zeit in der es in der Naur ruht und man von dem Leben muss, was über Frühjahr, Sommer und Herbst eingetragen wurde. So ist der Herbst auch immer eine Schwellenzeit, eine Zeit des Übergangs in das Ungewisse. Reicht die Ernte, um über den Winter zu kommen? Ist genug Holz zum heizen da? Wie viel vom Nutzvieh wird über den Winter gebracht? Ist auch für die Tiere genug Futter da? Diese Fragen sind in unserer modernen Zeit für viele Menschen natürlich nicht mehr so präsent. Dennoch ist der Herbst auch für die Menschen von heute eine Zeit des Umbruches. Die Erfahrungen unserer Vorfahren haben uns als Menschen geprägt und sind immer noch Teil unserer Empfundungen.

So eignet sich der Herbstbeginn, der kalendarisch auf die Herbst Tagundnachtgleiche fällt, wunderbar, um auch auf geistiger Ebene innezuhalten und auf den Winter vorzubereiten. Der Herbst bietet uns gute Gelegenheit auf das Jahr zurückzuschauen und alle die Dinge in Erinnerung zu rufen, für die wir dankbar sind. Ebenso ist es aber auch an der Zeit loszulassen. Alte Gewohnheiten, die uns nicht gut tun, oder andere belastende Gedanken und Dinge, die wir nicht mit in die Zeit der Einkehr im Winter mit hinein nehmen wollen, dürfen nun losgelassen werden.

Genau dieses Thema ist auch der Schwerpunkt der nächsten Räuchermeditation am 21.09.2018. Zu passender Musik werden herbstliche Düfte unser Inneres auf eine Reise mitnehmen. So eine Räuchermeditaion ist eine wunderbare Gelegenheit diese herbstliche Dankbarkeit zuzulassen und altes abzustreifen. Es sind noch Plätze frei. Als besonderen Anreiz kostet die Teilnahme für diese Räuchermeditaion nur 5 € pro Person.

Zum Ende des Sommers verkünden die reifenden Holunderbeeren den nahenden Herbst. Im Phänologischen Kalender, der das Jahr in 10 Jahreszeiten teilt, die jeweils mit bestimmten Naturereignissen beginnen, ist die Reife der schwarzen Holunderbeeren der Beginn des Frühherbstes, der ersten der drei herbstlichen Jahreszeiten. Schon lange haben die Menschen die nahrhaften und gesunden Beeren gesammelt und verarbeitet und sich so die positiven Eigenschaften der Holunderbeeren zu Nutze gemacht. In der Volksmedizin spielte der Holunder, insbesondere die Blüten und die Beeren, schon immer eine große Rolle. Doch nicht nur die Heilkräfte machen den Hollerstrauch zu einem lohnenden Schatz auch kulinarisch bieten die Holunderbeeren viele leckere Möglichkeiten.

Egal ob man die Holunderbeeren nun heilkundlich oder kulinarisch anwenden möchte, wichtig zu wissen ist, dass die Beeren im rohen Zustand leicht giftig sind. Sie enthalten den Wirkstoff Sambunigrin, der in größeren Mengen aufgenommen zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Am höchsten ist der Gehalt in den noch nicht ausgereiften Früchten, aber auch die schwarzen reifen Beeren entahlten geringe Mengen an Sambunigrin. Dieser Stoff wird jedoch beim Erhitzen zerstört. Aus diesem Grund werden die Holunderbeeren in der Regel ausgekocht. Der so entstehende Saft, der in manchen Gegenden auch Fliederbeersaft genannt wird (nicht zu verwechseln mit dem echten Flieder!), ist dann Grundalge für die weiteren Anwendungen und Rezepte. Der Saft hat einen recht herben Geschmack und wird daher in der Regel mit Honig, Sirup oder Zucker gesüßt. Wenn der Saft im heißen Zustand in geignete Gefäße abgefüllt wird, ist er verschlossen viele Monate haltbar. So kann die kostbare Medizin bis in den Winter hinein gelagert werden.

Fliederbeersaft wirkt schweißtreibend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, antibiotisch, immunstärkend und aufbauend. Daher wird er in der Volksheilkunde gerne bei Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten oder der echten Grippe angewandt. Aber auch bei Masern und anderen Viruserkrankungen galt der Holunderbeersaft als wirksames Heilmittel. Durch seine schweißtreibende Wirkung unterstützt der Holunder die körpereigenen Abwehrkräfte und hilft die Krankheiten auszuschwitzen. So eignet sich der Saft auch zur Unterstüzung bei Schiwtzbädern und Schwitzkuren. Besonders in der kalten Jahreszeit war der Holunderbeersaft ein geschätztes Mittel, das die Krankheiten des kalten Winters mit wohliger Wärme behandelt. Der rohe, unheritzte Saft von frisch ausgepressten Beeren gilt äußerlich angewendet zudem als Heilmittel bei Neuralgien, Gürtelrose und Herpes.

Auch in der Küche lässt sich der Fliederbeersat verwenden. Der Saft ist reich an Provitamin A und verschiedenen B Vitaminen. Er enthält duchscnittlich etwa 48 kcal, 2,5 g Eiweis und 0,5 g Fett pro 100g. Ein Rezept, welches besonders in Norddeutschland und Dänemark ein lange Traditzion hat ist die Holunderbeersuppe. Für diese Suppe kocht man den gesüßten Fliederbeersaft und würzt ihn mit Gewürznelke und Zimt. Gerne werden auch noch ein wenig geriebener Apfel und kleine Birnenstückchen mit hinein gegeben. Diese Suppe wird mit etwas Mehl angedickt. Dazu werden Mehlklöße oder Grießklöße serviert. Fliederbeersuppe mit Klößen ist ein wärmendes Gericht, welches besonders an kalten Wintertagen ein wahrhafter Genuss ist. Der Fliederbeersaft kann außerdem zu fruchtigen Brotaufstrichen verarbeitet werden. Entweder als Zugabe etwa mit Erdbeere oder Himbeere, aber auch einzeln als pure Holundermarmelade.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com

 

Tolle Gewinnspielaktion vom 24.07.2018 – 31.07.2018.

Wir schenken dem Gewinner der Aktion die Teilnahme am Seminar „Das Geheimnis der Bäume“ am Sa. 11.08.2018.

Also schnell mitmachen und mit etwas Glück gratis Seminarteilnahme gewinnen.

Einfach eine Email mit dem Betreff „Gewinnspiel“ an kontakt@naturerlebnis-kalis.de oder eine SMS mit dem Wort „Gewinnspiel“ an 01522 6969189 schicken, schon machst du mit. Wahlweise kannst du die Nachricht auch über das Kontaktformular schicken.

Der Gewinner wird nach Ende der Aktion per Zufall entschieden und per Email oder SMS benachrichtigt. Teilnehmen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewonnen werden kann 1 x die kostenlose Teilnahme am Seminar „Das Geheimnis der Bäume“ am Sa. 11.08.2018. An- und Abreise sowie Unterkunftskosten sind durch den Teilnehmer selbst zu bezahlen und nicht Teil des Gewinns. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Es gelten die regulären Teilnahmebedingungen für das Seminar. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel werden unsere AGB und Datenschutzhinweise akzeptiert, einzusehen unter www.Naturerlebnis-Kalis.de. Ebenso stimmst du mit der Teilnahme zu, dass wir dich über die von dir angegebene Email Adresse oder Handynummer kontaktieren dürfen um eine Gewinnbenachrichtigung zu übermitteln.

Die Linde, ein Baum mit herzförmigen Blättern, ist häufig in Parkanlagen und auf alten Höfen und Dorfplätzen anzutreffen. Majestetisch ragt sie weit in den Himmel und die vielen jungen Triebe rund um den Stamm zeugen von einer starken Vitalität. Linden können bis zu 1000 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch werden. Früher gab es in vielen Dörfern im Zentrum die sogenannte Dorflinde. Dies war ein Platz für Versammlungen, Verhandlungen, Hochzeiten und Dorffeste. Die zarten Blätter sind essbar und ergeben vor allem im Frühjahr ein leckeres und mildes Wildgemüse. Sie können sowohl als Salat als auch wie Spinat zubereitet werden. Im Sommer zur Zeit der Blüte ertönt aus den Linden ein unüberhörbares Summen. Bienen, Hummeln und andere Insekten tummeln sich zu tausenden im reichhaltigen Nektarangebot der Linden. Die Linden sind in dieser Hinsicht glech doppelt atraktiv: nicht nur die Lindenblüten spenden eine süße Mahlzeit für die Insekten. Gleichzeitig mit der Lindenblüte erreicht auch die Population an Läusen, welche sich von den Pflanzensäften der Linde ernähren und den süßen Honigtau ausscheiden ihren Höhepunkt. Dieser Honigtau wird von den zuckerliebenden Insekten gleichermaßen gern gesammelt. Der Honigtau sorgt aber vor allem bei Autobesitzern zuweilen für Frust und Ärger. Wer sein Auto im Sommer unter einer Linde parkt, der hat schnell eine klebrige Schicht auf seinem Auto, an der Blütenstaub, Sand und Dreck kleben bleiben. Für die Bienen und Hongliebhaber ist der Honigtau jedoch ein Segen. Der bekannte Lindenhonig ist nämlich zumeist das Produkt sowohl aus dem Blütennektar als auch dem Honigtau. Lindenhonig hat eine dunkle, braune Färbung und ein würziges & intensives Aroma, das eine leichte Minznote hat.

In der traditionellen Pflanzenheilkunde werden vor allem die Lindenblüten genutzt. Die getrockneten Blüten werden als Tee zubereitet und bei Erkältungskrankheiten, Fieber und Schmerzen angewendet. Auch dem Lindenhonig werden diese Wirkungen zugeschrieben. Blüten und Honig haben zudem auch eine beruhigende Wirkung. In der anthroposophischen Medizin verkörpert der Lindenhonig in sich die strahlende Sonnenenergie des Sommers mit seinen summenden und lebendigen Linden. Die wärmende und lebensfrohe Energie des Sommers, die im Lindenhonig gebunden ist, vertreibt so die feuchten und kalten krankmachenden Einflüsse in Körper und Geist.

Der Linde verdanken wir auch einige Wörter in der deutschen Sprache. Der Ausdruck „Schmerzen lindern“, geht zum Beispiel auf die schmerzstillende Wirkung der Lindenblüten zurück. Lind als Adjektiv hat die Bedeutung „weich, sanft, behutsam, schonend, mild“. Verwendet wird es heute vor allem in der Redewendung „gelinde gesagt“ um unangenehme Tatsachen schonend auszudrücken. Auch bei der Beschreibung von Strafen und Gerichtsurteilen nutzen wir zuweilen noch die Ausdrücke „eine lindes Urteil“ oder eine „gelinde Strafe“. Dies geht auf die Tatsache zurück, dass in früheren Zeiten Gerichtsversammlungen, etwa bei den Germanen im Form des Thing, auf dem Dorfplatz unter dem Dorfbaum abgehalten wurden. Urteile, die im Schatten einer Linde gefällt wurden, galten dabei als besonders mild, denn die Ausstrahlung der lebensfrohen und lichten Linden, so glaubte man, bewegte die Menschen zu einer warmherzigeren Entscheidung. Früher wurde „lind“ auch gerne genutzt um bei Speisen das Gegenteil von „scharf“ oder „deftig“ auszudrücken.

Nach der Blüte wachsen recht schnell die kleinen Lindennüsschen an den Bäumen. Kaum bekannt ist, dass sich aus diesen ein sehr leckeres Speiseöl herstellen lässt. Man benötigt etwa 6 Kg der Lindennüsschen für einen Liter Öl. auch können die kleinen Nüsschen in Essig und Öl eingelegt und dann ähnlich wie Kapern genutzt werden.

Die Linde galt vor allem den nordeuropäischen Völkern als Wohnort von Naturgeistern. Noch heute gibt es in Skandinavien viele alte Geschichten rund um Fenn und Elfen, die in den Linden ihr Zuhause haben. Seit frühen Zeiten gilt die Linde auch als Baum der Liebe und Fruchtbarkeit. So verwundert es nicht, dass Hochzeiten gerne unter dem Dach aus herzförmigen Blättern gefeiert wurden. Auch galt die Linde als Baum, der vor Unwetter, Krankheit, Dämonen und schlechten Energien schützt.

Die Linde kann auch beim Räuchern verwendet werden. Genutzt werden hier zumeist die Lindenblüten, die hier ihren charakteristischen aromatischen, süßlichen Duft verströmen. Aber auch das Holz der Bäume sowie die Blätter können geräuchert werden. Die Wirkung ist dabei beruhigend. Aber auch als Mittel für Schutz wurde die Linde gerne gräuchert.

Text: Fabian Kalis

Bilder: www.pixabay.com